Wieso blendet unser Gehirn unwichtige Eindrücke aus?
Ich habe mal gelesen, das unser Gehirn unwichtige Eindrücke von Außerhalb einfach ausblendet, so das wir sie nicht mehr wahrnehmen? Wieso ist das so ? Haben wir Menschen deshalb unterschiedliche Ansichten,weil jedes Gehirn unterschiedliche wichtige oder unwichtige Eindrücke ausblendet? Ich hoffe ihr versteht wie meine Frage gemeint ist.
12 Antworten
Hi,
das ist ein sehr komplexes Thema und es gibt eine Menge Erklärungs- und Untersuchungsansätze.
In Kurzform:
Unser Gehirn ist leider nicht so gebaut, dass wir unendlich viele Sinneseindrücke gleichzeitig verarbeiten können. Die "Rechenkapazität", ähnlich wie beim Computer, reicht einfach nicht aus. Deswegen hat jeder Mensch Filter im Gehirn. Die selektieren die wichtigen Sinneseindrücke heraus und leiten sie weiter an dein Bewusstsein.
Von dem, was in deiner Umwelt passiert nimmst du nur einen Bruchteil wahr. Ein Teil der Informationen, die es bis ins Gehirn schaffen nimmst du bewusst wahr, der andere Teil bleibt im Unterbewusstsein, kann also Reaktionen hervorrufen, die du gar nicht bemerkst.
Sinn und Zweck des Ganzen ist es, dass du dich auf wichtige Dinge konzentrieren kannst und nicht von banalen Informationen abgelenkt wirst.
Und daran kann das Hirn dann kaputt gehen, weil es einfach eine Reizüberlastung ist...
Aber man kann es so darstellen ^^
Auch bereits bei "normalen" Autisten ist häufig dieser Filter abgeschwächt oder deaktiviert.
Ein toller Beitrag! :) Ja das unser Gehirn nicht so viele Eindrücke aufnehmen kann hatte ich mir auch schon gedacht. Viel mehr war ich von dem Gedanken manche Dinge nicht zu sehen die ich selber vielleicht ja doch als wichtig empfinde aber mein Gehirn nicht verwundert.
man kann durch übung einiges dagegen machen.
liegt daran, dass es lebenslang möglich ist, dass sich neue verbindungen zwischen den zellen bilden.
um wichtig und unwichtig zu unterscheiden, muss das gehirn zunächst definieren.
du auch.
definiere bitte unwichtig.
Das ist eigentlich ganz logisch. Begrenzte aufnahmefähigkeit, deswegen wird sich auf das was man persönlich als wichtig empfindet fokussiert. Wenns nicht so wäre hättest du an belebten Orten ziemliche Probleme. Gibt verschiedene Theorien bzgl. der auswahl der wichtigen Inhalte...eine davon hat was mit einem flaschenhals zu tun, wobei nur wenige der gesamtinformationen aus der umwelt durch den flaschenhals passen...
Wir leben im Grunde sehr oberflächlich, nehmen vieles nur so nebenher wahr. Oder wir konzentrieren uns auf bestimmte Aufgaben, die das Denken gerade übernehmen soll, z.B. beim Lesen, beim Lernen etc. und geben dem Gehirn somit auch den Befehl: ausblenden, nicht wichtig, vergiss es ... das ist in diesem Sinn auch gut so.
Jeder Mensch ist im Innern vollkommen gleich geschaffen. Das Gehirn (wenn man man mal von diversen Schädigungen bzw. Behinderungen absieht) funktionier bei allen gleich. Der inhalt variiert natürlich aufgrund von Erfahrungen und Eindrücken, aufgrund von Bildung und Vorlieben. Verschiedene Ansichten liegen nicht daran, dass das Gehirn verschiedentlich konstruiert ist. Ein weiteres Problem ist Unachtsamkeit, Zerstreutheit oder "in Gedanken sein". Das Gehirn ist nie "still", da gibt es Hintergrundgedanken, die bewusst oder unbewusst ablaufen, ständig. Somit ist das Gehirn fast immer beschäftigt und gibt einen "klaren Blick" auf Gegenwärtiges kaum frei. Konzentration funktioniert, indem man versucht, die Denktätigkeit auf einen Punkt zu lenken (Lernen, Lesen, sich unterhalten. Das ist anstrengend, weil zweierlei vom Gehirn erwartet wird, bzw. was es vollbringen muss: Unterdrückung ablenkender Gedanken und Spotlight auf das, was aufgenommen werden möchte. Ablenkung geschieht im Alltag schon allein dadurch, dass man seinen Gedanken nachhängt, Die Begriffe "in Gedanken sein, gedankenlos im Sinne von Unachtsamkeit sein" sind ja gut bekannt.
Da wären wir bei der Achtsamkeit, also darauf achten, was du tust, was um dich herum geschieht und sogar deiner unbewusst dauern "plappernden" Gedanken mal auf die Spur kommen ... Das kann eine neue Sichtweise auf die Welt in dir und um dich herum zur Folge haben. ;-)
wenn das nicht so wäre, hätten wir wahrscheinlich ein Riesengehirn und den entsprechenden Kopf dazu. Ein Glück, dass es so ist. Ich finde, das Ausblenden von Geschehnissen ist eine Trainingsfrage- man behält oder erinnert sich nur an Dinge, die von Wichtigkeit sind.
störungen in diese richtung sind oft bei ADHS-lern zu beobachten.