Wie wurden die Deutschen so Zurückhaltend und weniger Dominant/Kriegerisch?
Wir hatten damals im Geschichtsunterricht das die "Deutschen" Stämme damals Germanen waren, die im Rest der Welt Barbaren genannt wurden, da viele Völker auf der Erde Angst vor den Wilden Germanen hatten.
Meine Frage nun wie konnte aus so einem Volk, die heutigen Deutschen werden? :D
Das selbe gab es glaub auch bei den Mongolen, die damals die halbe Welt erobert hatten und wenn man sich die heute anschaut denkt man, echt die süßen kleinen Menschen :D
7 Antworten
Auch wenn unsere aktuellen Politiker das nicht widerspiegeln, sind die Deutschen durchaus in der Lage ihre Interessen durchzusetzen, sich für die eigenen Belange einzusetzen etc.
Das kann auch auf intellektuelle Art und Weise und nicht mit der groben Keule geschehen.....evtl. kommt so das Bild des zurückhaltenden Deutschen zustande?
Barbar heißt tatsächlich etwas ganz anderes und wird fürs framing benutzt
Barbar = Bezeichnung für alle diejenigen, die nicht (oder schlecht) Griechisch und damit unverständlich sprachen
Wie konnte aus dir jemand werden, der eine Tastatur eines hochtechnischen Geräts bedient und die Notdurft zivilisiert auf einem Wasserklosett verrichtet, obwohl deine Vorfahren neulich vor 2000 Jahren noch Ackerbau und Viehzucht betrieben und hinter die Büsche gekotet haben?
Die Frage müsste besser lauten "Warum werden die Deutschen als historisch so kriegerisch wahrgenommen? "
Die Annahme, oder besser der Mythos Deutschland/ die Deutschen seien in ihrer Geschichte übermäßig kriegerisch bzw. militaristisch gewesen, ist weitestgehend das Resultat der zugegebenermaßen sehr erfolgreichen Propaganda seiner Feinde, welche jedoch schon durch einen Blick auf die einfachen historischen Daten widerlegt wird.
Alles begann in den frühen 1900er Jahren, mit der Behauptung Großbritanniens den Ersten Weltkrieg zu führen, um "den barbarischen preußischen Militarismus, der Europa und die Welt zu beherrschen drohte", zu Fall zu bringen und dass es die moralische und kulturelle Verpflichtung der übrigen Welt sei, dabei zu helfen, das Deutsche Reich zu vernichten um die deutsche Macht zu brechen. Nur dann könne die Welt Frieden und Freundschaft erfahren."
Das war natürlich nichts anderes als Hasspropaganda. Betrachtet man die hundert Jahre von 1815 bis 1914, von Waterloo bis zum Ersten Weltkrieg, gehörten Preußen und nach 1871 auch das Deutsche Reich tatsächlich zu den am wenigsten aggressiven – kriegerischen europäischen Großmächten.
Vergleicht man beispielsweise das Vereinigte Königreich selbst mit Deutschland , so enthält die Liste der Kriege, an denen das Vereinigte Königreich beteiligt war, 57 militärische Auseinandersetzungen in diesem Zeitraum, darunter der 1. und 2. Opiumkrieg, der Krimkrieg und der 1. und 2. Burenkrieg. Bei den übrigen 52 Konfrontationen handelt es sich um kleinere Kriege, vor allem gegen Ashanti, Maratha, Xhosa, Burma, Maori, Afghanistan, Sikh, die Qing-Dynastie, Zulu, Bhutan, Mahdi von Sudan, Sikkim, die Niederschlagung verschiedener Aufstände und Rebellionen, Einmischung in verschiedene Bürgerkriege und ähnliches.
Die entsprechende Liste für Preußen und das Deutsche Reich enthält nur 15 militärische Auseinandersetzungen, von denen 4 europäische Kriege sind, nämlich der 1. und 2. Schleswig-Krieg gegen Dänemark, der Krieg mit Österreich und der vierte Krieg in diesem Zeitraum war ein Verteidigungskrieg, da Napoleon 3. von Frankreich 1870 den Krieg gegen Preußen erklärte. Der Rest setzt sich zusammen aus Niederschlagung von Unruhen in Afrika und Samoa.
Auch, betrachtet man die Geschichte der letzten 500 Jahre und die Kriegsbeteiligung der europäischen Länder und ihrer Vorgänger, so wird der hartnäckige Mythos der "übermäßig militaristisch und kriegerischen Deutschen" klar entkräftet.
Auch hier kann man sehen dass z.B Frankreich, Russland, Spanien und Großbritannien - historisch betrachtet alle mehr "kriegerisch" waren/sind als Deutschland .
Das heißt also, dass das Land das vorgab, "die Welt durch den Kampf gegen den bösen preußischen Militarismus zu retten", in Wirklichkeit selbst kriegerischer und vor allem weit mehr expansionistisch war.


Die schlechten Erfahrungen aus zwei verlorenen Weltkriegen (zerbombte deutsche Städte, Kriegsgefangenschaft, Flucht und Vertreibung, Gebietsverluste ...), der Pazifismus der Hippies und Linken, die Außenpolitik Willy Brandts und die Aussetzung der Wehrpflicht haben dazu beigetragen, dass es heute in der deutschen Gesellschaft viel weniger Militarismus gibt als zur Zeit des Kaiserreichs, der Weimarer Republik und des Dritten Reichs.