Wie wurde vor Jahrhunderten erzogen?

2 Antworten

Mal ein Unfallbericht aus Wikipedia über die Erziehung des eigenen Sohnes durch einen noch heute berühmten Pädagogen ...

Johann Heinrich Pestalozzi (* 12. Januar 1746 in Zürich; † 17. Februar 1827 in Brugg, Kanton Aargau) war ein Schweizer Pädagoge. Er machte sich auch als Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph sowie Politiker einen Namen.
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Im September 1769 heiratete Pestalozzi in Gebenstorf Anna Schulthess gegen den Willen ihrer Eltern. 1770 kam ihr gemeinsamer Sohn Hans Jakob (Jakobli genannt) zur Welt, den er im Sinn der aufklärerischen Pädagogik nach Jean-Jacques Rousseau benannte, dessen Ratschläge zur natürlichen Kindererziehung aus Rousseaus Schrift Emile er Punkt für Punkt bei seinem Sohn anwendete. Dieser Versuch einer idealen Kindererziehung scheiterte tragisch. Das Tagebuch, das Pestalozzi über die Erziehung seines Sohnes hinterliess, gilt als ein erschütterndes Dokument einer schwerwiegenden Fehlinterpretation der hypothetischen Pädagogik Rousseaus. Schon dreieinhalbjährig musste Jakob die Zahlen und Buchstaben lernen. Dabei konnte sein Vater sehr streng sein; wenn der Junge nicht lernen wollte, wurde er bestraft. Die Erziehung, die unsicheren äusseren Lebensverhältnisse und das Aufwachsen unter den verwahrlosten Kindern führte dazu, dass Jakoblis Leben begleitet war von Stress, Schwankungen, Unsicherheit und von stetem Ungenügen.
Mit elf Jahren wurde Jakobli, der immer noch nicht richtig schreiben und lesen konnte, zu Freunden nach Basel gebracht. Wenig später brachen bei ihm epileptische Anfälle aus. Nach seiner Rückkehr auf Gut Neuhof heiratete er Anna Magdalena Fröhlich aus Brugg, ein Patenkind seiner Mutter Anna. Sie bekamen 1798 einen Sohn, Gottlieb. Hans-Jakobs Anfälle wurden immer schlimmer und häufiger. Am 15. August 1801 starb Pestalozzis Sohn 31-jährig.

Aus meiner Sicht liegt das Wurzel des Übels in diesem und in vielen anderen Fällen in der Methode.

Damit ist nicht die spezifische Methode an sich gemeint, sondern die Grundüberzeugung, man könne bei der Erziehung eine Methode anwenden.

Die beiden Erfolgsfaktoren einer gelungenen Erziehung sind meiner Einschätzung nach Liebe und Aufmerksamkeit. Sind beide vorhanden, kann man sehr viele Fehler machen und hat seine Sache am Ende trotzdem gut gemacht.

Das kommt sicher darauf an, in welcher politischer Gesellschaft man gerade lebt.

Es gab aber auch immer wieder besondere Pädagogen, die spezielle Mißstände beseitigen wollten.

→ Comenius

→ August Hermann Franke

→ Thomas Barnardo

→ Fröbel