Wie würdet Ihr einen Erwachsenen charakteristisch definieren?


21.03.2022, 13:01

Weise, selbstständig

Verständnisvoll

6 Antworten

Selbstständig und Pflichtbewusstsein. Auch Anstand und Respekt sollten keine Fremdwörter sein so wie auch die Knigge

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ThomasWeuster  21.03.2022, 13:05

Mit 12 Jahren kann man schon enorm selbstständig sein.
Das Anstand und Respekt keine Fremdwörter sein sollten, da stimme ich dir zu. Aber das sollte bei einem gut erzogenen Kind ebenfalls der Fall sein.
Ebenso das Pflichtbewusstsein. Während der Erwachsene die Miete zahlt, räumt das Kind immer seine Spielzeuge weg, das ist auch eine Art Pflichtbewusst sein.

Kurzum, all deine Punkte sind für mich zwar nette Punkte die ein Mensch haben sollte, aber keine Definition eines Erwachsenen, da sie ebenso von Kindern erfüllt werden können.

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juli2911  21.03.2022, 13:18
@ThomasWeuster

Ok ich verstehe deine Aussage, und ja viele Punkte können Kinder erfüllen. Net da greift ja auch zu anderen Sachen üben wo fängt man an und wo hört man auf? Kinder können auch Garten arbeiten machen und Wäsche waschen. Genau so wie sie arbeiten können. Jedoch ist es aus meiner Sicht leider anders. Respekt kennen viele im Alter noch nicht mal und mit tischmanieren fange ich garnicht erst an. Und unter Pflichtbewusstsein mit den Aufgaben wo man hat hast du recht aber nicht jeder kennt seine Pflichten die er erfüllen muss. Bei meiner Aussage kam es eher darauf an das man die Dinge beherrscht wo ich meinte was man leider nicht immer sagen kann.

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Erwachsensein ist zwar rechtlich mit dem Erwachsenen-Alter eingetreten. Und doch meint es eigentlich, dass man dann in diesem Alter das könnte, was einen Erwachsenen ausmacht. Könnte, wenn man es muss. Und wirklich erwachsen wird man dann wohl, wenn man es tut.

Eigenständig zu sein, für sich selber einstehen zu können. Eine selbständige Person sein, ein eigenes soziales Netzwerk haben, in einer eigenen Wohnung leben, selber Geld verdienen und sein Leben bestreiten können. Verantwortung für sich selber und ggf. auch für andere tragen können. Sich im Leben weitgehend zurechtfinden, Zusammenhänge begreifen, auch Abhängigkeiten.

Es gibt viele "Erwachsene", die keineswegs erwachsen sind. Und auch wenn man erwachsen ist, darf man sein "Inneres Kind" nicht verhungern lassen. Ein Erwachsener darf auch kein seelischer Greis werden.


SoldierOfGreen 
Beitragsersteller
 21.03.2022, 13:11

Mit meiner Frage habe ich auch die geistige Reife beabsichtigt, da muss man wohl direkt das passende Wort benutzen.

Super klare Antwort, danke dir.

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Wenn ein Mensch auf die Welt kommt übernimmt er zunächst alle Merkmale und Verhaltensweisen seiner Bezugspersonen. Er muss es tun, um dazuzugehören, denn als Baby oder Kind kann er noch nicht eigenständig überleben. Er braucht er den Halt und die Unterstützung der Gruppe.

Mit zunehmender Reife bilden sich individuelle sozial-emotionale Fähigkeiten, die dem Menschen Eigenständigkeit und Zugehörigkeit ermöglichen. In der Zeit erfolgt auch die Ablösung von den übernommenen Mustern der Eltern, die man zuvor nie hinterfragt hat.

Ganz grob könnte man vom körperlichen und vom sozial-emotionalen Alter sprechen. Das sozial-emotionale Alter hinkt dabei dem Kalenderalter immer etwas hinterher. Die Differenz ist bei jedem unterschiedlich.

Bei manchen Menschen entsteht das Bedürfnis, die Psychoangebote "Arbeit mit dem inneren Kind" anzunehmen. Mir scheint, diese Menschen sind teilweise auf der Entwicklungsstufe des inneren Kindes stehen geblieben. Sie haben kein inneres Kind, sondern sie sind noch Kinder im Körper eines Erwachsenen.

Ansonsten ist das Erwachsensein eine ziemlich subjektive Angelegenheit, bei der Eigen- und Fremdwahrnehmung stark auseinanderdriften. In den Fällen kommt es nicht auf das Kalenderalter oder bestimmte Verhaltensweisen an, sondern es geht um die Frage, wieviel Eigenständigkeit man sich erlauben kann, ohne das Gefühl der Zugehörigkeit zu verlieren.

Die Verwirklichung der Eigenschaften Weisheit, Eigenverantwortung, innere Balance, sozial-emotionale Reife, Mitgefühl, Empathie, Verständnis, Akzeptanz, Vernunft, Mut, Liebe und Freude sollte zumindest angestrebt werden, auch wenn sie nicht vollständig gelingt.

Kennst du den Spruch: "Kommt der Hurenbock ins Alter spielt er Psalter" ?
Wer von den beiden ist erwachsen ?

Kinder treffen auch Entscheidungen. Es sind nur andere als die eines Erwachsenen. Deshalb zählt der Punkt den du da nennst für mich nicht.

Verantwortungsbewusst ... das würde ich auch nicht sagen. Erwachsene rauchen, trinken Alkohol, fahren zu schnell Auto, führen Kriege, begehen Morde und andere Straftaten um nur ein paar Dinge auf zu zählen die mir spontan einfallen.

Das einzige was einen Erwachsenen eindeutig von einem Kind unterscheidet ist die körperliche Ausgereiftheit und die höhere geistige Fähigkeit (ob diese Genutzt wird ist bei manchen Individuen eher an zu zweifeln).

Rechtlich gesehen hat ein Erwachsener natürlich andere Rechte als Kinder. Das wäre auch noch eine klare Unterscheidung.

Kann für sich selbst sorgen.

Hat ausreichend Weitsicht, um die Konsequenzen seines Handelns absehen zu können.

Kann Verantwortlichkeiten erkennen (Was ist Deins, was ist Meins?).

Handelt EIGENverantwortlich.

Betrachtet Geschehnisse REALISTISCH (schwer genug!).

Also eigentlich ist man erst so mit fortgeschrittenem Alter erwachsen. Frauen so ab 35, Männer so ab 70 ;)