Wie wirkt es auf Körper und Psyche, wenn man keine Privat- und Intimsphäre hat, wie z.B. in Heimen? Ist das Folter und macht das neurologisch krank?

Ja, menschliche Willkür, Folter, Misshandlung macht Angst, Panik und wirkt sich auf alles bei einem Menschen aus, auf den Schlaf, das Essen, den Umgant mit Menschen.

Auch Menschen in Heimen brauchen ihre Intimsphäre und sollten nicht entmündigt werden. Manche Menschen, die in Einrichtungen leben, haben auch Sex, da ist eine Intimsphäre unerlässlich.

Wer solche Übergriffe in der Privatshäre erlitten hat, wird Menschen nicht mehr trauen können, aus Bedenken, dass wieder ein schlechter Mensch auf ihn zu kommt.

Das kann neurologisch krank machen.

Ich hatte in meiner Heimatstadt zwar eine eigene Wohnung, aber keine nennenswerte Privatsphäre bzw. hatte die noch nicht mal in der Freizeit und objektiv nirgendwo dort im Umkreis - erst zehn Kilometer weiter konnte ich sicher sein, dass ich in Sicherheit war. Hintergrund: Ich war Gemeinderat, beruflich in einer recht guten Stellung und wurde oft beneidet.

Man wurde bei jeder Gelegenheit belästigt, sei es ob persönlich oder per Telefon, durchaus auch in unmöglichen Situationen; man wurde ausspioniert und ausgekundschaftet, die neugierige und naseweise Mentalität der Leute, die zugleich rosenkranzartige Sprüche und Phrasen wie "aber nein, ich bin doch nicht neugierig..." von sich gaben, trug auch zur negativen Stimmung bei.

Der Tiefpunkt war erreicht, als meine damalige Freundin gesagt bekam, wir seien "aber keine von Schaffhausen", weil wir nicht samstags um sechs Uhr oder wann die Rollläden hoch machen würden - offenbar hatte die Person das einige Zeit beobachtet. Es gab auch andere Vorkommnisse, etwa wurde mir vorgehalten, ich würde mich "rar machen", sei aber angeblich (was gestimmt hat) zu jener Zeit da und dort gesehen worden oder man habe mein Auto dann und wann hier und da stehen sehen.

Meine damalige Freundin und ich hatten mit der Zeit beide gewisse Probleme; wir waren misstrauisch, unsicher, gingen nicht mehr gern aus der Wohnung, ich reagierte unfreundlich auf viele Menschen und hatte berechtigte Paranoia sowie zeitweilig Bluthochdruck und Schreckhaftigkeit.

Noch Jahre nach dem Wegzug gab es Probleme: Je näher ich meiner Heimatstadt kam, wenn ich z.B. dort was zu erledigen hatte, umso aggressiver wurde ich innerlich und umso schneller schlug das Herz, umso unangenehmer wurde die ganze Stimmung.

Isolierung ist genauso schlimm. Man kann sich daran gewöhnen aber wird immer versuchen etwas für sich zu haben. Macht misstrauisch, aggressiv.

Alles was du ausser der Reihe bekommst ist ein Schatz den du verteidigst, darauf aufpasst.

Im Knast bzw. in Bootcamps und Heimen hat aber jeder eine Kiste minimum die schliessbar ist. In Heimen Zimmer/Schränke. Iwann kennt man aber auch die Leute und weiss wer Freund/Feind ist. Da ist es tw auch nur ein temporärer Aufenthalt

Im Knast wie Rezal etc eskaliert es selten da sie zusammenhalten müssen da die nicht aus der Zelle können und so zusammenhalten müssen. Kommen selten raus. Du wirst sanktioniert und weisst jede Ruhe, jedes Goodie mehr zu schätzen

Du passt dich an, aber Draußen musst du neu lernen. Richtig integriert sein ist je nach Dauer/Prägung und Alter von möglich bis unmöglich.

Wie in dem Film "Die Verurteilten" (afir) wo der Senior sich draußen umbrachte

Leute die aus Nordkorea flohen müssen alles lernen. Die sind wie Kinder. Die kommen aber i.d.R. gut klar da die Hilfe und Unterstützung bekommen. Die schätzen ihre Freiheit mehr und können den Cut besser machen. Da ist im Kopf aber die Familie die es erleiden muß, wegen der 3-Generationenschuld haben die meisten noch zusätzliche Probleme

NT: Einbruchsopfer (abwesend) sind schon so traumatisiert so das viele deshalb umziehen müssen. Fühlen sich auch beobachtet und Intimsphäre/sicherster Ort wurde verletzt. Geht Stalkingopfegn genauso. Ausbrecher im Knast werden dafür auch deshalb nicht bestraft weil Freiheit ein Grundrecht/-bedürfnis ist

Quatsch...

Es gab Generationen, und das ist noch gar nicht so lange her, wo der Wohnraum knapp war und wo sich 2 oder 3 Generationen eine kleinen Wohnung teilen mussten.

Da gab es auch keine Privat/Intimsphäre und sie haben es alle überlebt !

Folter 🤦‍♀️

Im Laufe gewöhnt man sich, leider kann man nach einer langen Zeit nicht mehr in einer Beziehung sein.