Wie wird man Notfallseelsorger?
Hallo, ich würde gerne irgendwann Notfallseelsorger werden (sobald ich alt genug bin). Doch leider sind die Informationen dazu im internet teilweise unklar. Da steht z.B. das man eine „Erfolgreich absolvierte Ausbildung im Bereiche der Psychosozialen Akut- hilfeN“ braucht. Was genau bedeutet das und wo kann man das machen? Sind das nur diese Unterrichtseinheiten oder ist damit eine Berufsausbildung im psychologischen Bereich gemeint.
und fällen an irgendeinem Punkt der Ausbildung Kosten an?
und kann man auch seelsorger werden wenn man nicht gläubig ist? Ich hätte natürlich kein Problem mit anderen zu beten oder sonstiges aber vielleicht reicht das nicht wenn ich selbst nicht gläubig bin.
vielen Dank
5 Antworten
Notfallseelsorger ist im Grunde genommen kein Beruf, sondern eine Zusatzausbildung, die man im Rahmen seines Berufs oder einer ehrenamtlichen Tätigkeit abslviert.
Unterschieden wird dabei meist zwischen der Notfallseelsorge für Betroffene und Angehörige und der Notfallseelsorge für Einsatzkräfte. Andere Bezeichnungen dafür sind auch "Psychosoziale Notfallversorgung/PSNV" oder "Krisenintervention(-steam)/KIT" .
Im Bereich der Notfallseelsorge für Betroffene und Angehörige sind es häufig Psychologen, Theologen (Pastoren, Pfarrer) oder andere im sozialen Bereich tätige Menschen, die in Lehrgängen und Fortbildungen im Umgang mit Menschen in Ausnahmesituationen speziell geschult werden.
Als Beispiele seien hier die PSNV der Kirche Hamburg, der Kirche Lübeck-Lauenburg und der Ölomenischen Notfallseelsorge München genannt:
- https://www.kirche-hamburg.de/wir-ueber-uns/kirchenkreis-hamburg-westsuedholstein/weitere-einrichtungen/notfallseelsorge.html
- https://www.kirche-ll.de/themen/n/notfallseelsorge.html
- https://notfallseelsorge-muenchen.de/
Im Bereich der Notfallseelsorge für Einsatzkräfte sind es in der Regel erfahrene Einsatzkräfte, die über ihren Dachverband (z.B. die Landesfeuerwehrschulen, die Polizeischulen, Rettungsdienstschulen oder die Kreis- und Landesverbände der Hilfsorganisationen wie DRK, ASB, JUH, MHD usw.) im Bereich der PSNV aus- und regelmäßig fortgebildet werden.
Als Beispiele seien hier mal die PSNV der Feuerwehren in Schleswig-Holstein, des DRK im Donnersbergkreis und der Malteser genannt:
- https://psnv-sh.de/psnv-basisausbildungen/psnv-e-landesfeuerwehrverband/
- https://www.drk-kv-donnersberg.de/kurse-ausbildung/ausbildung-ehrenamtlicher-helfer/ausbildung-psnv.html
- https://www.malteser.de/rettung-notfallvorsorge/psychosoziale-notfallversorgung.html
Auf den verlinkten Seiten findest Du weitere Infos u.a. zur Tätigkeit und zur Ausbildung eines Notfallseelsorgers in der jeweiligen Organisation.
Natürlich haben auch andere Organisationen und teilweise auch Unternehmen eigene Notfallseelsorger. Beispielsweise viele Verkehrsbetriebe wie die Deutsche Bahn, die sich dann speziell um betroffene Mitarbeiter kümmern. Bei der Bahnbeispielsweise um traumatisierte Lokführer nach einem Unfall mit Personenschaden. Auch hier geht es dann darum, dass berufliche Erfahrung und eine spezielle Ausbildung im Bereich Notfallseelsorge zusammen spielen, um dem Betroffenen bestmöglich helfen zu können.
Das sind in der Regel ehrenamtliche.
Der Beruf wäre Psychologe.
Notfallseelsorge ist nicht an ein bestimmtes Berufsbild gebunden. Grob gesagt könnte das nach mehrwöchiger theoretischer Ausbildung und einer bestimmten Anzahl als Begleitung in praktischen Einsätzen nach Eignung jeder machen.
Nein, ist es nicht. Aber einige Berufe sind prädestiniert (Psychologe, Priester, etc.)
Prädestiniert heißt nicht zwingend erforderlich. Zufällig habe ich die Ausbildung beim BRK gemacht und gehöre weder dem einen, noch dem anderen Personenkreis an.
Von Beruf kannst du das kaum werden. Gibt es eigentlich nur als Ehrenamt. Tut mir leid.
Eine geregelte Ausbildung gibts nicht. Ist von Laie bis Psychotherapeuth alles dabei.
Dazu braucht man auch eine gewisse Lebenserfahrung im Umgang mit Menschen, soziale Kompetenz und persönliche Reife. Ich habe aufgrund meiner Tätigkeit bei der freiwilligen Feuerwehr schon einige Notfallseelsorger kennen gelernt. Da war niemand unter 40.
Das machen Priester oder Psychologen oder Leute mit ähnlichen Berufen zusätzlich zu ihrem eigentlichen Beruf.
Bei uns sind es auch Geistliche. Die haben Theologie studiert.