Wie wird man beruflich Dichter?> >suche Hilfe für begabten Freund<<

8 Antworten

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da ich in diesem "umfeld" arbeite kann ich dir nur empfehlen einen literatur-agenten zu suchen. diese stehen nämlich im direkten kontakt zu verlagsleuten, was es um einiges einfacher macht. wenn du also fest davon überzeugt bist und der agent auch, ist dies der beste weg einen verleger zu finden. "ungewollte" manuskripte brauchen meist ein jahr oder länger, um überhaupt angelesen zu werden. manche werden sogar ungelesen zurückgeschickt, weil der verlag keine zeit hat. vielleicht rufst du auch einmal direkt bei einem verlag an und fragst die leute dort um rat. die sind meist sehr hilfsbereit und können dir alles zu der verlagswelt erzählen. lyrik ist vorallem immer weniger im sortiment gefragt. poetry-slam wie es sebastian 23 macht, ist aber (im moment) eine heiße sache. ich wünsche dir und deinem freund viel erfolg :D vielleicht lässt sich mal bald was davon lesen.

(bis man vom schreiben leben kann... das dauert ziemlich lange. außer man hat einen zweiten potter in petto ;)

Karriere in diesem "Beruf" zu machen, ist nicht einfach. Wenn man nicht gerade Romane, oder Bücher schreibt, die eine breite Masse ansprechen, sondern eben Gedichte und Kurzgeschichten, die einen wirklich tieferen Sinn beinhalten, so wird man damit nur schwerlich gutes und genügendes Geld verdienen können. Denn selbst, wenn du einen Verlag findest, der deine Texte veröffentlicht, so müssen sich diese auch noch verkaufen. Und das klappt in dieser Sparte leider nie so gut, wie man es bei Romanen sieht.

Schließlich war es schon oft so, dass die Werke eines Dichters erst nach seinem Tod an Bedeutung gewinnen. Aber das scheint bei uns (Dichtern) wohl so üblich zu sein. Sei's drum. Du kannst es wirklich nur über einen Verlag probieren, da ist dann "Auden's" Antwort wohl hilfreicher. Ansonsten wünsche ich dir und deinem Freund viel Glück, vielleicht wird es ja was.

Liebe Grüße

Hallagar

Fangt doch im Kleinen an. Du könntest im z.B. einen Druck seiner schönsten Gedichte als Gutschein schenken. Also erstmal als Buch in ganz kleiner Menge. Vielleicht ermutigt ihn das zum Weitergehen...

Die Ratschläge sind alle nicht schlecht, es gibt auch ein paar ordentliche Autorenratgeber online (z.B. www.uschtrin.de) .

Aber eines haben alle vergessen:

DU DARFST KEINE FREMDEN TEXTE ZUM VERÖFFENTLICHEN EINSENDEN!

Das muss schon der Autor tun, also rate ihm gerne, aber denke dran, dass gegen seinen Willen mit seinen Texten gar nichts möglich ist!

Beruflich kann man nicht Dichter werden. Berufsautoren gibt es auch nur sehr selten, in Deutschland sind es grademal ca. 10 Schriftsteller, die von ihren Büchern leben können. Im Durchschnitt verdient ein Schriftsteller (also einer der keine Sachbücher und dergleichen schreibt, sondern Romane und Kurzgeschichten) ca. 3000 Euro pro Jahr an seinen Büchern und dabei verdient er noch richtig gut.

Dein Freund sollte versuchen seine Gedichte in Anthologien zu veröffentlichen, dafür gibt es Ausschreibungen - aber Achtung: Wenn der Verlag hinterher Geld verlangt bzw. man als Autor gezwungen wird Belegexemplare zu kaufen, sollte man NICHTS unterschreiben und seinen Beitrag zurück ziehen! Ich bin selbst schon in eine solche Falle getappt und habe zum Glück nichts unterschrieben. Die Verlage verlangen dann nämlich meist mehrere hundert Euro für die Bücher, die man am Ende niemals so gut verkauft bekommt, dass man die Ausgaben wieder reinbekommt, man kann die Dinger meist bestenfalls an Verwandte und Freunde verschenken mit dem Hinweis, dass ein Beitrag von einem selbst enthalten ist.

Gedichte werden in Deutschland sehr selten von "normalen" Konsumenten gelesen, schon Kurzgeschichten haben es schwer. Wenn dein Freund unbedingt seine Gedichte in einem Buch oder einer Broschur sehen will, sollte er sich an Books on Demand wenden, dies ist aber kostenpflichtig.

Auch wenn du den Schreibstil des Autors super individuell und herausragend findest, so kann ich dir versichern, dass es deutschlandweit noch viel bessere geben wird. Das Talent muss man so oder so mitbringen, was aber viele haben und so sind die Chancen noch schlechter. So ist leider die knallharte Realität am Buchmarkt.