Wie werden die verschiedenen Religionen in den Medien dargestellt?

11 Antworten

Manche Religionen werden in den üblichen (BRD) Medien bevorzugt, benachteiligt, neutral behandelt, ignoriert oder gar lächerlich gemacht.

Je nachdem wie es ein TV-Chef oder Radio-/zeitungsboss haben will. Oder die Leute, die dahinterstecken.

Christentum: (Katholisch/Evangelisch und Minderheiten, z.B. die Kopten in Ägypten) - neutral

Islam: (Sehr umfangreiche Diskussion momentan) Es soll ein Unterschied gemacht werden zwischen „gut“ und „böse“.

Hinduismus: Ursprüngliche Religion in Indien. – neutral, kaum Berichterstattung.

Buddhismus: Eine sehr friedliche und gute Religion! – positiv

Sikhismus: - Keinerlei Berichterstattung. Finde ich sehr interessant und bin dabei um mehr zu lesen.

Heidentum (nordisch): Wird meist als exotisch oder lächerlich hingestellt.

Judentum: Diese Religion wird in den derzeit herrschenden Medien als etwas ganz besonders dargestellt und sehr bevorzugt, aus welchen Gründen auch immer. Man darf vor allem in Deutschland nichts dagegen sagen, weil man sonst automatisch als „Nazi“ hingestellt wird.

http://www.nkusa.org/ ist eine interessante Seite von gläubigen orthodoxen Juden.

Schlicht und ergreifend schlampig.

Das Christentum wird an dem Katholizismus festgemacht. Andere Religonsströmungen, wie z.B. die orthodxe Kirche wird lediglich am Rand notiert, wobei diese von der Mitgliederzahl weitaus größer ist als die katholische Kirche.

Ähnlich schaut es im Islam aus. Der Islam wird einfach als Religion behauptet, obwohl es "den" Islam gar nicht gibt.

So gesehen werden alle religösen Strömungen über Schlagwörter über einen Kamm geschert. Ein Umstand der mir täglich auf den Keks geht. Da schlampt die komplette Jounalie.

Unterschiedlich. 

Das ist eine so pauschale Frage, daß ich mich nur in der Lage sehe, derart pauschal zu antworten. 

Über Islam und Christentum wird unterschiedlich berichtet. In der Bildzeitung und in der Süddeutschen Zeitung wird unterschiedlich berichtet. Undsoweiterundsofort. 

Gruß, earnest


WotansAuge  25.05.2015, 14:06

In der Bildzeitung und in der Süddeutschen Zeitung wird unterschiedlich berichtet. 

Ich muss gestehen, dass ich seit Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten, nicht in die BILD gesehen habe. Wird denn dort der Islam kritisch gesehen?

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marylinjackson  25.05.2015, 19:43

So pauschal die Frage ist, so dezidiert kann man sie aber beantworten.

Unterschiedliche Berichterstattung erfolgt nicht nur wegen der unterschiedlichen religiösen Inhalte, sondern auch wegen der unterschiedlichen Meinungen der Journalisten. Und die unterliegen einer gewissen "Mode" oder dem  Mainstream oder auch, weil es politisch einfach so gewollt ist. Ich erinnere hier an die Diskussion der religiösen Beschneidungen.

"Peinlichkeiten" werden medial besonders im Katholizismus hervorgehoben. 

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earnest  25.05.2015, 19:51
@marylinjackson

Zum mittleren Absatz: Dies wiederum halte ich den "Mainstream" betreffend für eine sehr pauschale Aussage.

Es ist auch die Frage, ob man bei GF auf derart pauschale Fragen im Interesse der Zeitökonomie wirlich dezidiert antworten sollte - man weiß ja überhaupt nicht, was genau der Fragesteller wissen möchte.

Er kann ja gern genauer fragen und bekommt dann eine dezidierte Antwort.

Es ist offensichtlich, daß die Art der Berichterstattung auch von der politischen Meinung der Journalisten abhängt. So sind Menschen nun einmal gebaut.

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earnest  25.05.2015, 20:25
@earnest

Nachtrag: Es ist nun allerdings so, daß sich in den letzten Jahren im Hinblick auf Peinlichkeiten mehr bei der katholischen Kirche abspielte als beispielsweise bei der lutherischen Kirche - wobei "Peinlichkeiten" eher ein beschönigender Ausdruck für eine Reihe von Skandalen ist. 

Das ist also nicht so sehr der mangelnden Objektivität böswilliger Journalisten geschuldet als vielmehr schlicht den skandalösen Tatsachen.

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marylinjackson  25.05.2015, 21:51
@earnest

Der Kirche ist es peinlich, die breite Öffentlichkeit aber sieht nur die Skandale. Die Objektivität geht ganz sicher immer flöten. Ich unterstelle den Journalisten keine Böswilligkeit, eher Naivität.

Ein Beispiel ist hier ihre Berichtserstattung zum Fall "Sebnitz".

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marylinjackson  25.05.2015, 22:09
@earnest

Das ist sehr schlimm, wenn die Meinung der Journalisten für die Berichtserstattung prägend ist. Diese muss wertfrei sein. Ansonsten gibt es für sie noch die Kommentarfunktion.

Meist wird schon skandalisiert, wenn es noch gar keine Skandale gibt.

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earnest  26.05.2015, 07:11
@marylinjackson

Das ist menschliche Natur, Marylin.

Nicht immer wird der gute journalistische Grundsatz eingehalten, Fakten und Meinungen getrennt zu halten.

Deinen letzten Satz empfinde ich, so wie er da steht, als Pauschalisierung. An welche Beispiele denkst Du? Er trifft meiner Meinung nach jedenfalls nicht auf diverse Skandale zu, die korrekterweise aus dem Bereich der katholischen Kirche vermeldet wurden.

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marylinjackson  26.05.2015, 16:46
@earnest

Vorverurteilungen gibt es haufenweise, sie nenne ich salopp hier Skandalisierung. Der kleine Joseph ertrank 1997 im Sebnitzer Freibad. Es sollen Neo-Nazis laut Pressemeldung gewesen sein.Das war eine Presselüge, weil nicht gut recherchiert wurde.

Die Lehrkräfte der Odenwaldschule standen sich in nichts nach mit Priestern beim Missbrauch von abhängigen Kindern und Jugendlichen. Es war die Hoch-Zeit der Pädophilen...

Für die katholische Kirche ist es deshalb peinlich vom Missbrauch zu reden, weil sie ihren beichtenden Priestern interne Strafen auferlegten und das Beichtgeheimnis nicht brachen. Was wohl auch als Recht nach wie vor angesehen wird.

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Im gesamten Christentum, nicht nur in Deutschland, wird das Judentum vergöttlicht und darf nicht kritisiert werden. Deshalb musste auch die systematische Körperverletzung durch Beschneidung in Deutschland erlaubt werden. Der Islam wird von den Medien so dargestellt, als gäbe es eine scharfe Grenze zwischen dem (guten) Islam und dem Islamismus. Das Christentum wird milde kritisiert, aber auch hofiert. Veranstaltungen und Meinungen der großen christlichen Religionen werden als wichtig und berichtenswert betrachtet. Über der Buddhismus wird positiv berichtet, vermutlich weil er als Verbündeter gegen die Volksrepublik  China benutzt wird. In letzter Zeit machen sich in den Medien immer mehr esoterische Strömungen breit, um das Volk von der teuren Schulmedizin nach Möglichkeit fernzuhalten. Im Zuge dessen wird auch immer öfter über Animismus und Schamanismus positiv berichtet. Alle anderen Religionen (einschließlich des Hinduismus) sind in den Medien kein Thema.


ThorbenHailer  25.05.2015, 20:35

P.S. Es heißt "Danke im Voraus".

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Solche exotische Religionen wie den  Zoroastrismus, den Buddhismus oder Hinduismus sehe ich selten oder nie in den Medien kommentiert.

Christen werden oft moralisch "fertig gemacht", wenn sie homophob oder gegen Abtreibung sind. Dabei gibt es auch im Islam dieselbe Meinung. Das wiederum darf nicht laut geäußert werden. Warum wohl?

Der syrische Staatschef Baschar Assad, ein Alawit oder Nusairier, wird in den Medien sehr oft falsch als Alevit bezeichnet.Die Medien haben eben kein Wissen zu solchen religiösen Eigenheiten, das interessiert sie nicht wirklich!

Dass Religionen oft romantisiert werden, ist auch einer grassierenden Unkenntnis zu verdanken.

Große Probleme  macht den Medien der Islam, der ja bekanntlich dank Merkel zu Deutschland gehört. Scharia und Ehrenmord sind juristische Probleme, die sich häufen. 

Oft wissen die Journalisten nicht, wie sie die aus einer fremden Kultur kommenden Straftäter beschreiben sollen. Mal sind sie Rumänen, mal Südländer, mal Dunkelhäutige, andermal sprechen sie gebrochenes Deutsch

Wenn ich so in der "Lindenstraßen"-Serie mal reinschaue, so werden dort besonders Muslime als ehrliche und integere Menschen dargestellt, die als Gläubige nur ihr Moschee bauen wollen, aber von den "Rechten oder Nahzies"" daran gehindert werden. Und die Christen haben  immer großes Verständnis für die friedlichen Muslime.