Wie war es für euch von Zuhause auszuziehen?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich war 19 und wäre gerne noch im Hotel Mama geblieben. Aber ich musste für die Ausbildung von Berlin nach Baden-Württemberg umziehen. Da kam zu der Trennung von Familie und Freunden auch noch der Kulturschock im Schwabenland dazu. Das war nicht einfach, in der Fremde allein zu leben. Ich konnte auch nicht so oft nach Hause fahren. Ich hatte da oft Heimweh und hab mich einsam gefühlt.

Aber man beißt sich durch, gewöhnt sich an Dinge und mit der Zeit wird es besser. Man wird erwachsener und selbstständiger. Man wird selbstbewusster. Und wenn man irgendwann zurückschaut, war dann doch alles ganz gut so, wie es war.


Regilindis  27.09.2024, 05:40

Was Deinen "Kulturschock" bei uns im Ländle anbelangt, so sei zu sagen:

Wir sindin BadenWürttemberh in Deutschland nicht nur wrtschaftlich eines der führenden Länder und zahlen jährlich als reichstes und florierendes Bundesland Mio. an den Länderfinfanzausgleich, sondern wir sind vor allem eines: Wir sind herzliche Menschen, die sehr gut mit Menschen aus aller Welt auskommen, sodass diese sich bei uns ausnehmend wohl fühlen und mit zu unserer Prosperität beitragen! Denn: Wir können alles - außer Hochdeutsch! Dies trifft vornehmlich auf unseren Umgang mit Menschen zu!

Und nur ein Kuturbanause, d.h. ein wahrer kultureller Hinterwäldler, der i.d.R. aus einem Bundesland nördllich des Weißwurtkanals, des Mains, kommt, empfindet ein Leben bei uns als Kulturschock!

HaudeginAlexa  27.09.2024, 11:38
@Regilindis

Ja, es war ein Kulturschock, als ich kurz nach der Wende, von Ostdeutschland in den Westen zog. Und das meine ich gar nicht wertend - das war einfach mein Gefühl. Ich denke auch nicht, dass es einem Schwaben umgekehrt anders gegangen wäre. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man in diese einfache Äußerung, so negativ auffassen und so viel hinein interpretieren kann.

Wenn mich die Tatsache, dass ich in der DDR aufgewachsen bin, in deinen Augen, zu einem "Kulturbanausen" und einem "wahren kulturellen Hinterwäldler" macht, dann ist dies eine Arroganz, die mir schon oft begegnet ist und mit der ich schon lange gut umgehen kann. Über mich sagt das nämlich überhaupt nichts aus.

Ich habe mich gefreut, hatte etwas Angst, habe mich frei gefühlt und gleichzeitig alleine.

Wie war es für euch von Zuhause auszuziehen?

Absolut super! Es war genau das, was ich wollte. Ich hatte zu der Zeit eh ständig Stress mit meinen Eltern und wollte einfach nur da raus. Bin mit deren Erlaubnis mit 17 Jahren ausgezogen.

War es befreiend?

Ja. Kann ich nicht anders sagen.

Hattet ihr Angst?

Nein. Ich war aber auch nicht alleine. Ich bin da bereits mit meinem damaligen Freund zusammengezogen.

Wart ihr überfordert?

Nein.

Wärt ihr eig. lieber Zuhause geblieben?

Definitiv nicht!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Für mich war es befreiend und ich hatte nicht mehr so das Gefühl, von meinen Eltern kontrolliert zu werden.

Es war im wesentlichen praktisch: ohne den Umzug hätte ich einen Weg von 90 Kilometern pro Strecke gehabt, Zeitaufwand jeweils etwa 70 Minuten. Da ist eine eigene Wohnung erheblich näher dran einfach was feines.