Wie vollführt der Zackenbarsch seine Geschlechtsumwandlung?

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Wie bei zahlreichen anderen Fischarten scheint das Geschlecht der Riesenzackenbarsche nicht so klar festgelegt zu sein wie bei den Säugetieren und Vögeln. Die meisten Zackenbarscharten sind nämlich «Folgezwitter»: Sie beginnen ihr Leben als Weibchen und pflanzen sich nach der Geschlechtsreife zwei- bis dreimal fort. Danach wandeln sie sich zu Männchen um und nehmen bis zu ihrem Tod als solche am Fortpflanzungsgeschehen teil. Dieser Ablauf ist allerdings nicht unabänderlich. Bei einigen Arten werden nicht zwingend alle Weibchen zu Männchen, sondern die Geschlechtsumwandlung hängt von der Zusammensetzung der örtlichen Population ab: Erst wenn ein Mangel an Männchen besteht, werden einige der grösseren Weibchen zu Männchen. Bei nochmals anderen Arten reift ein Teil der Individuen direkt, ohne Umweg über die Weibchenphase, zu Männchen heran.

Es gibt Hinweise darauf, dass letzteres auch für den Riesenzackenbarsch zutrifft. Auf jeden Fall war es bei einem gut untersuchten Zuchtbestand, der in Thailand in Becken gehalten worden war, so gewesen: Manche Individuen reiften direkt zu Männchen heran, und sie taten dies sogar rascher als jene, welche zu Weibchen wurden. Andererseits sind die grössten Riesenzackenbarsche im freien Meer ausnahmslos Männchen, was annehmen lässt, dass auch bei dieser Art die Weibchen früher oder später eine Geschlechtsumwandlung durchlaufen.

Aus: http://www.markuskappeler.ch/tex/texs2/riesenzackenbarsch.html