Wie viele Powerline Adapter verträgt die Fritzbox 7590?
81 Jahre und leider nicht weise genug. Betreibe eine Fritzbox 7590, 1 Devolo Adapter zur Einspeisung in das Stromnetz, 1 Devolo Adapter für ein web Radio unterm Dach, 2 TPlink Powerline Adapter für 2 Fernseher in Mitte und EG. Für jede Etage mehrere Stromkreise. Schalttafel ist voll belegt, kann also keine bridge zusätzlich zum Ausgleich einbauen. Mit 1und1 habe ich DSL 50, liefert aber seit längerer Zeit nur noch 31 Mbit/s im download. Glasfaser ist illusorisch (Telekom beabsichtigt nicht, Glasfaser in unserem Berliner Stadtteil zu verlegen; die Dörfer in Brandenburg haben es). Nun das Problem: Zu einer Zeit als 1und1 noch 41 Mbit/s im downstream lieferte, funktionierte es problemlos.
Mein Gartenhaus (15 m entfernt) habe ich über Erdkabel mit Strom versorgt, 2 Cameras zur Überwachung (Waschbären, Füchse..) mit Powerline Adapter (2x LAN-Eingang) installiert. Solange 1und1 41 Mbit/s lieferte, funktionierten beide Cameras, sei ich nur noch 31 Mbit/s bekomme, spielt mein Heimnetz verrückt. Doppelbelegung von angeschlossenen Geräten, beide Cameras mit Powerline Adapter ohne Funktion in der Devolo-Adapter im Dach funktioniert auch nicht. Was mache ich falsch?
Ich habe als erste Maßnahme den Powerline Adapter im Gartenhaus stillgelegt. Der im Dach funktioniert wieder und die Adress-Doppelbelegung konnte ich auch beseitigen.
4 Antworten
Die Zahl der Powerline Adapter ist der Fritzbox relativ egal. wichtig ist halt, dass sie nicht zu nah eingesteckt werden, da sie das vdsl signal stören können.
Powerline ist generell ziemlich störanfällig und die Zahl der Adapter im Haus sollte möglichst gering gehalten werden. Und wichtig: Alle Adapter vom selben Hersteller nehmen, idealerweise auch die gleichen Modelle, sonst können die sich zusätzlich noch gegenseitig stören.
Das sind ganz typische erklärbare Problem mit Powerline & (V)DSL-Internet.
Mit 1und1 habe ich DSL 50, liefert aber seit längerer Zeit nur noch 31 Mbit/s im download.
...
Solange 1und1 41 Mbit/s lieferte, funktionierten beide Cameras
...
Die Ursache ist Powerline stört die DSL-Telefonleitung. Wenn du alle Powerline Adapter von Strom trennst, anschließend die FritzBox neu startest, wird's du deine 41 MBit/s (oder sogar fast die versprochenen 50 MBit/s) erhalten.
Erläuterung, warum diese Störungen entstehen:
Die VDSL-Signale laufen über deine Telefonleitung (in TAE-Dose und auch in der Wand). Diese VDSL-Signale arbeiten mit Frequenzen von 25 kHz (=0,025 MHz) bis 17 MHz bzw. 35 MHz. Werden diese Signale in nicht abgeschirmte Kupferleitungen (typische Telefonleitung) übertragen, so wirken diese Kupferleitung wie ein Funk-Antenne, sie strahlen/senden leider diese Funksignale zusätzlich aus. Auch Empfangen diese Telefonleitung zwangsläufig Funksignale aus der Umgebung ( Nachbarschaft, Powerline, ... uvm.). Solange kein weiteres elektronisch Gerät in der Nähe auch derartige Frequenzen benutzt/aussendet, kann das relativ störungsfrei funktionieren.
Powerline-Adapter arbeiten auch mit Signalen mit ähnlichen/gleichen Frequenzen, auch im MHz-Bereich. Auch die Stromleitungen sind nicht abgeschirmt, wirken somit auch wie Funkantennen und senden/strahlen diese Signale aus. Und empfangen leider auch diese Frequenzen aus der Umgebung.
Fazit: Werden beide "Funk"-Systeme (Powerline + DSL) gleichzeitig nahe beieinander betrieben, so stören sich diese zwangsläufig gegenseitig. Das wirkt wie beim UKW-Radio, wenn man zwei Radiosender mit der gleichen Frequenz empfangen will, man hört irgendwie beide Sender gleichzeitig, durcheinander und wechselseitig kommen verschiedene Signale (Töne, Sprache, Musik) von beiden Radiosendern. Ergebnis: Man versteht Sprache + Musik nicht sauber, da beide irgendwie gleichzeitig "gehört" werden. Es wird fast unmöglich ungestört/verständlich "Radio zu hören". Genauso geht es dem DSL-Anschluss und dem Powerline-Adapter. Auch diese stören sich gegenseitig. Bei DSL geht dabei die Datenraten deutlich runter (wie bei dir von 41 MBit/s auf 31 MBit/s), es kann sagen zum Totalausfall der DSL-Verbindung führen.
Die FritzBox hat ein Ereignisprotokoll und kann sogar diese Störungen erkennen und melden. Schau auf der Konfigurationsseite der FritzBox unter System/Ereignisse, da werden derartige Störungen (wenn erkannt) aufgeführt. AVM erklärt es auch: https://avm.de/service/wissensdatenbank/dok/FRITZ-Box-7590/41_Haufige-Abbruche-der-DSL-Verbindung/
Vorschlag von mir
- Powerline nicht benutzen, sondern LAN-Kabel verlegen.
- Oder statt Powerline Adapter lieber drahtlose WLAN-Repeater benutzen, diese haben auch LAN-Anschlüsse die benutzt werden können.
- Grundsätzlich: Weniger ist mehr: So viel wie möglich mit LAN-Kabel arbeiten, und nur in Notfällen Powerline bzw. WLAN-Repeater sparsam benutzen.
- Für mehrere Geräte an einer Stelle, nicht mehrere Powerline-Adapter benutzen, sondern nur ein Powerline Adapter und einen Desktop Netzwerkswitch als LAN-Verteiler benutzen.
Vorschlag wenn weiterhin Powerline genutzt werden soll:
- Den Abstand von DSL(Telefonleitung) und Powerline Adapter (Stromleitungen!!!) deutlich erhöhen. Das erste Powerline Adapter (bei der FritzBox) weit weit weg von der FritzBox (Telefonleitung) betreiben, am besten im anderen Zimmer und ein langes LAN-Kabel zwischen ersten Powerline und FritzBox stecken.
Viel Erfolg!
Danke. So waren mir die Hintergründe nicht geläufig. Mit einem kundenfreundlichen Mitarbeiter von 1und1 war ich fast ein Jahr im Kontakt. Und er hatte mir erläutert, daß meine powerline-Adapter die Hauptursache für den reduzierten Download sind. Daneben kommt hinzu, daß ich aus dem Fenster einen Telekom-Verteiler sehe, aber 700 m entfernt angeschlossen bin. Also: LAN-Kabel in anderes Zimmer verlegen, mag eine Alternative sein. Möchte ich nicht. Der Devolo-Adapter zur Einspeisung ist 2m von der Fritzbox entfernt. Desktop Netzwerkswitch bietet sich nicht an, weil ich je Etage einen Adapter nutze. Grund: WLAN reicht für meine 6 über's Haus verteilte web-Radios und Drucker im Büro, aber nicht für die TV's (Digital Concert Hall usw). Dialog hat mir geholfen, danke.
Solange 1und1 41 Mbit/s lieferte, funktionierten beide Cameras, sei ich nur noch 31 Mbit/s bekomme, spielt mein Heimnetz verrückt.
Was der ISP am Anschluss liefert, spielt für die Geräte im lokalen Netzwerk keine Rolle. Wurde hier nicht nur der Vertrag, sondern auch der Router gewechselt, könnte genau hier durch die Standardkonfiguration des neuen Routers durchaus das Problem zu finden sein. (z.B. wenn der für DHCP verwendete Adressbereich zu klein dimensioniert ist und gar nicht genügend IP-Adressen im lokalen Netzwerk für die Endgeräte verteilt werden können. Darauf lässt zumindest die angesprochene Adress-Doppelung schliessen, wenn die Geräte nicht manuell vorgegebene IP-Adressen nutzen.)
PowerLine ist ohnehin ein wenig ..... ich sage mal ungünstig!
Wo man es bewerkstelligen kann, sollte man Netzwerkkabel ziehen. Stromleitungen sind nicht für die Datenübertragung vorgesehen und bergen immer wieder mal ihre Stolperfallen, die man kaum erkennen kann, aber im Betrieb merkt. Manche PowerLine-Adapter arbeiten in manchen Hausinstallationen auch nur dann korrekt, wenn die Adapter auf der gleichen Phase betrieben werden oder aber vom Elektriker Phasenkoppler verbaut wurden. Und selbst dann reicht ein schlecht entstörtes Elektrogerät, um die Verbindung zu stören oder komplett zu verhindern.
Ich gehe den Dingern nach Möglichkeit sehr weit aus dem Weg und ziehe mir lieber eine gescheite Netzwerkleitung. Da funktionieren die Verbindungen dann auch anständig.
Also, der Router wurde nicht gewechselt. Der Adressbereich reicht aus. Alles in allem habe ich wohl 20 Clients (müsste in Fritzbox nachsehen) und fast alle haben von mir manuell eingestellte IP-Adressen bekommen. Netzwerkkabel ziehen würde ich im Neubau berücksichtigen, da müsste ich aber 60 Jahre jünger sein. Phasenkoppler geht nicht, da Schalttafel leider voll. Und dann fällt mir noch ein, daß ich - zwar Laie - mit Tipp eines Siemens-Mitarbeiters vor vielen Jahren einen Schutzschalter für eine Phase wegen des Erdkabels eingebaut habe. Auch das Teil wird für Probleme im Gartenhaus gesorgt haben. Danke für die gut gemeinten Ratschläge.
Am besten verzichtet man komplett auf Powerline. Die Datenübertragung über die Stromleitungen ist so nicht vorgesehen, ist stark von den baulichen Gegebenheiten (Leitungen, Anzahl Störer und Co) abhängig und kann insbesondere (V)DSL stören.
Es gibt auch kein algemeingültiges Maximum, was unterstützt wird - persönlich ist aber schon einer zu viel
Wenn LAN-Kabel selbst, warum auch immer, für dich gar keine Option sind, kannst du dir stattdessen auch mal MoCA anschauen - das überträgt die Daten über Koaxialkabel wie z.B. bei Kabel-TV
Koaxialkabel ist schön und gut. Aber ich werde unser Haus nicht mehr umbauen. Daß ich Powerline-Adapter gewählt habe, hatte den Hintergrund, keinen durchgängig guten WLAN-Empfang im Haus zu haben. Allein der direkte Nachbar betreibt vier WLAN-Funknetze, in der weiteren Nachbarschaft sehe ich mehr als ein Dutzend Funknetze. Und alle Garagen in der Nachbarschaft haben Funksteuerung für die Garagentore. Und ich weiß nicht, ob irgendeiner von jenen Verstärker nutzen. Will ich nicht kontrollieren und anzeigen.