wie viel verdient ein Archäologe?

4 Antworten

Sehr viele Archäologen müssen sich in privaten Grabungsfirmen verdingen, die einem gnadenlosen Preisdruck unterliegen, den die Denkmalämter eher anheizen als im Sinne der sozialen Gerechtigkeit verhindern. Dennoch: das ist natürlich auch DIE Ausrede für den Arbeitgeber. Mit geringer oder wenig Grabungserfahrung sind Angestelltengehälter für ausstudierte Archäologen ab 9 Euro (aktueller Vertrag 2014) die Stunde möglich. Erst mit der erprobten Erfahrung eines Grabungstechnikers sind für einen Archäologen M.A. Löhne ab 10 Euro/Stunde im Angestelltenverhältnis denkbar. Bei Archäologen mit Doktortitel zählt ebenfalls ausschließlich die Erfahrung. Der Doktor wird meist nicht speziell honoriert. Von dem Lohn muß man vielfach auch die Anfahrtskosten (oder Teile davon) zur Grabung bestreiten, so daß der eigentliche Monatsverdienst, den man zu weiteren Verpflichtungen (Miete etc.) frei hat, gerade in teureren Regionen sehr, sehr gering ist. Wichtig ist auch, daß gerade nicht altgedienten Kräfte gerne im Winter ausgestellt werden. Dann sollte man Arbeitslosengeld beantragen. Ich kenne Leute, die dafür ihren Arbeitgeber auch noch loben! Sorry, zu meiner Zeit hätte man noch gekämpft, aber heute steht man alleine da ... Auch ist nicht unbedingt gesagt, daß der Arbeitgeber genug Arbeit für die vertraglich festgelegte 40-Stunden-Woche hat. Da kann der reale Monatslohn also bei schlechter Auslastung nochmal ziemlich sinken. Führerscheinbesitz sollte im übrigen Standard sein, um auch einmal Firmenfahrzeuge, Bauwagen etc. bewegen zu können. Der Umgang mit Pickel, Schaufel und Kelle - harte „Bauarbeitertätigkeit" - ist das Tagesgeschäft. Gute Gesundheit daher angesagt. Acht Stunden harte Arbeit bei Eiseskälte im Freien sind auch normal. Also ist die Archäologie absolut nichts für zartbeseitigte Gemüter. Eher für Naturburschen und -mädchen. Grabungsleitende Archäologen können in der freien Wirtschaft ab 2.200 Euro/Monat brutto verdienen. 13. Monatsgehalt etc. sind in der freien Wirtschaft ungewöhnlich. Weihnachtsgeld (beispielsweise ca. 300 EUR netto) wird meist nur an Angestellte ab einem Jahr Firmenzugehörigkeit gezahlt. Privatleben ist den mir bekannten Archäologen und Helfern meist unbekannt. 90% haben keine oder nur lose Beziehungen. Man erhält beispielsweise an irgendeinem freien Tag eine SMS, daß man am übernächsten Tag eine Wohnung in einer 150 km entfernten Stadt (erst einmal) auf eigene Kosten angemietet haben muß (Erinnerung: der Monatslohn liegt bei 900–1100 EUR), die Fahrkosten selbst zu zahlen hat, wei dort eine Grabung stattfindet. Vielen Firmen bedienen sich heute ungelernter osteuropäischer Hilfskräfte, die ab 8 Euro (2014) sogar anspruchsvolle Arbeiten ausführen. Statt junge Archäologen zu beschäftigen, läßt man diese Hilfskräfte auch sensible Funde putzen.

kommt drauf an wenn ein archäologe zb eine firma aufmacht und die oft angefordert wird kann er millionen verdienen und wenn er nur ein kleiner wurm irgendwo ist vielleicht 3000euro...

das kommt auf die Menge der Schätze an die er findet!