Archäologe werden?

4 Antworten

Allgemeines Abitur - Studium der Archäologie - Archäologe

Feste Stellen sind rar. Die meisten schlagen sich mit befristeten Sachen durch, mancher schafft es, sich selbstständig zu machen. Das Gehalt ist im Durchschnitt eher mäßig.

Archäologie hat im übrigen mit Geschichte nur sehr wenig zu tun. Die Arbeitsmethoden sind völlig andere. Mit dem, was in Filmen als archäologische Arbeit präsentiert wird, hat der reale Berufsalltag ebenfalls nur sehr wenig gemein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Mein Vater war Professor dür Archäologie.

Es ist ein extrem interessantes Fach, das sowohl physisch als auch psychisch fordert.

Die Grabungen waren auch für mich als Kind super spannend und wir sind immer viel verreist.

Zum Verdienst, wie bei allen Akademikern sind die ersten Jahre Hungerjahre, aber mit einiger Zeit und Erfahrung kann man gut davon leben. Wenn man eine Professur inne hat, sogar sehr gut

Um Archäologe zu werden, musst du Archäologie studieren. Das ist nur mit Vollabitur möglich.

Ohne Abitur kommt letztlich nur die Ausbildung zum Grabungstechniker in Frage. Die gibt es nicht überall, meines Wissens auch nur als Weiterbildung. Nachdem du von der Leitung von Ausgrabungen sprichst, scheint das dein Ziel zu sein, daher gehe ich näher auf das Thema ein.

Wenn du fertig bist, stehst du in steter Konkurrenz zu jenen, die eine archäologische Teildisziplin studiert haben. Die Arbeit ist einerseits geistig anspruchsvoll (zumindest wenn man sie richtig ausführt), andererseits körperlich anstrengend.

Das Gehalt ist eher dürftig. Gelegentlich gibt es ein paar feste Stellen an Landesämtern und bei einigen wenigen Stadt- oder Kreisarchäologien, ansonsten kommen private Grabungsfirmen in Frage, die aber nicht in allen Bundesländern vorhanden sind.

Im Gegensatz zu den studierten Archäologen hast du nicht das wissenschaftliche Rüstzeug, um eine wissenschaftliche Grabungsleitung zu übernehmen, sondern bleibst auf die technische Grabungsleitung limitiert. Das heißt auch, dass du keine wissenschaftlichen Aufarbeitungen aus Auswertungen machen kannst, letztlich also nur für die Umsetzung der Vorgaben durch die wissenschaftliche Grabungsleitung verantwortlich bist.

Alternativen im Fach und Aufstiegsmöglichkeiten sind damit praktisch nicht vorhanden. Ob man bis zur Rente bei Wind und Wetter auf der Fläche stehen möchte, bleibt natürlich jedem selbst überlassen, ich für meinen Teil bin froh, diese körperliche Belastung nicht mehr zu haben.

Der Verdienst ist überschaubar. Bei Behörden ist das meist eine E9-Stelle, da kriegt der Baggerfahrer der Baufirma, mit der du zusammenarbeitest, teilweise mehr. Bei Grabungsfirmen kann es deutlich weniger sein, v.a. in Bundesländern, in denen sich die Firmen in ihrer Gier ständig unterbieten.

Ich würde dir DRINGEND mehrere Grabungspraktika empfehlen, vorzugsweise bei Firmen und Ämtern, nicht bei reinen Lehrgrabungen, damit du einen Realitätsabgleich bekommst. Die wenigsten haben realistische Vorstellungen von einer Ausgrabung.

Solltest du doch dein Abi machen wollen und über ein Archäoloie-Studium nachdenken, kann ich dir gerne meinen Standard-Text zur Berufsbildern und Perspektiven im Fach heraussuchen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung