Wie viel Liter Wasser für vollständigen Wechsel?
Hallo zusammen,
laut Trinkwasserverordnung muss normalerweise alle 72h ein kompletter Wasserwechsel in Wasserleitungen von Wohnhäusern sichergestellt sein. Da in unserer Mietswohnung ein leicht erhöhter Legionellen-Wert festgestellt wurde, ist das jetzt gerade besonders relevant.
Nur leider weiß ich nicht, wie viel Liter Wasser einen "vollständigen Wechsel" bringen. Ich weiß ja nicht wie viel Liter Wasser in der Rohrleitung steckt, geschweige denn welchen Rohrdurchmesser wir haben und wie lange die Leitung ist.
Unsere Wohnung ist im 4. Stock und die (Gas-)Heizung für Warmwasser ist im Keller - aber auch nicht direkt unter unserem Wohnhaus, da es ein ganzer Wohnblock ist.
Gibt es irgendeinen Richtwert, wie viel Liter Wasser man ca. verbrauchen muss um den vollständigen Wechsel zu gewährleisten?
2 Antworten
Das ist aber schon ein sehr theoretischer Wert, noch dazu, wenn auf der anderen Seite immer zum Wassersparen angehalten wird.
Dieser theoretische Wert kann allenfalls für die Planung von Anlagen gelten, die wohl anhand der Wohnungszahl, bzw. der Gesamtwohnfläche eines Hauses ausgelegt werden müssen. Damit wird vermutlich angegeben, wie groß ein Warmwasserspeicher dimensioniert sein soll, damit das Wasser darin im Normalfall nach 72 Stunden komplett ausgetauscht ist und somit wohl auch durch die meisten Rohre geflossen ist.
Am Ende bedeutet das für die einzelnen Verbraucher, dass sie nicht mit solchen Rechnereien belastet werden müssen, wie Du sie anstellen musst.
Stell Dir vor: 8 Parteien in einem Haus. Eine davon rechnet, zwei anderen ist es egal und die restlichen 5 sind gerade in Urlaub oder aus sonstigen Gründen nicht anwesend. Muss dann die eine Partei alle 72 Stunden das ganze Wasser durchlaufen lassen? Das geht doch gar nicht.
Bestimmt hat das Haus eine Zirkulationsleitung. Von dieser zweigen die einzelnen Zuleitungen zu den Zapfstellen ab. In Deiner Wohnung hast Du davon für Warmwasser wohl ca. 3 bis 5. Lass einfach jeden Tag aus allen Hähnen das Warmwasser laufen, so lange, bis es die Höchsttemperatur erreicht hat und dann gib noch etwas zu. Damit sorgst Du dafür, dass in Deinen Rohrabschnitten kein Wasser stehen bleibt und geringer Legionellenbefall auch gering bleibt, weil sie sich in Deinen Rohren nicht vermehren. Dann passiert Dir auch nichts.
Auf diese Regel kannst Du Dich normalerweise verlassen. Bei Legionellenbefall würde ich nun aber jeden Tag mindestens einmal Heisswasser 1 Minute lang laufen lassen. Oder 2 x am Tag je 1/2 Minute, um einigermaßen sicher zu sein und das Wasser praktisch in Bewegung zu halten.
Bei Legionellen heißes Wasser 2 Minuten durchlaufen lassen.
Die Viecher kleben an den Wänden, Wasser tauschen bringt da nix.
Es geht um den regelmäßigen Wasseraustausch, der laut Trinkwasserverordnung vorgeschrieben ist.
Nachdem der Legionellenwert (im übrigen nur in unserer Küche, bei einem 8-Parteien-Haus) überschritten war, wurden bereits alle Leitungen des Hauses gründlich gespült etc.
Können Legionellen im Wasser unter völligem Luftabschluss (über-)leben oder setzen sie sich nur da ab, wo auch Luft rankommt (Duschschläuchen etwa)?
Noch zur Ergänzung: Im Haus sind 8 Parteien. Bei allen wurde direkt nacheinander das Wasser geprüft. Nur in unserer Küche war der Legionellenwert überschritten (Küche und Bad sind separate Leitungen). Insofern lag es wohl wirklich an unserem (geringen) Heißwasserverbrauch in der Küche, was auch Sinn macht, da bei uns eigentlich nur die Spülmaschine spült.
Ich hab jetzt per Google herausgefunden, dass zwischen Zirkulationsleitungen und dem Endverbraucher maximal 3 Liter Wasser in den Rohren sein dürfen. Kann ich mich auf diese 3 Liter Regel verlassen? Das wären dann ca 20 Sekunden Heißwasser was ich innerhalb von 3 Tagen regelmäßig verbrauchen müsste^^.