Wie viel atmosphärischen Durck (bar) kann ein Mensch dauerhaft aushalten?
Ich schreibe an einem Si-Fi Buch/Pen&PaperRPG und will es so realistisch wie möglich halten.
Mein Problem ist im Moment, dass ich nicht weiß, wieviel Druck ein Mensch dauerhaft aushalten kann, ob also ein erdähnlicher Planet mit z.B. 10 bar atmosphärischem Druck besiedelbar wäre.
Die Erde und damit unsere angestammte Biospäre hat sich bei einem Druck von 1 Bar entwickelt, also auch wir. Von verschieden Taucherseiten habe ich gelesen, dass das Hauptproblem die Komprimerung der Lunge ist und dass dem mit passenden Luftgemischen entgegengewirkt werden kann. Physisch sollten wir also einen Druck von mehren hundert Bar aushalten können.
Andererseits frisst die Venusatmosphäre (ca.90 bar ) technische Geräte wie Kornfakes. Das könnte aber auch dann den anderen Umweltbedingungen liegen.
Den Fakt, dass Stürme bei hohem Athmospärendruck wesentlich verherrender sind, will ich erst mal ignorieren.
Mich interesieren auch die Langzeitauswirkungen von einem Leben unter hohem Druck.
Danke im voraus
5 Antworten
Welcher Druck für einen Menschen erträglich ist, hängt wohl davon ab, wie die Atmosphäre zusammengesetzt ist. Ab einer bestimmten Tiefe verwendet man bekanntlich Helium anstelle von Stickstoff, der bei mehreren Bar toxisch wird.
Berufstaucher können zuweilen mit 10-20 Bar umgehen, müssen dann aber auch lange Dekompressionszeiten absolvieren.
Anfang der 1980er Jahre wurde ein Versuch mit einer Gruppe Männer unternommen, die sich zuvor umfangreichen Fitnesstests unterziehen mussten.
Dabei wurde eine Tiefe von über 680m simuliert, was also etwa 68 Bar Druck entspricht.
Das hält man aber nicht sehr lange aus, und die erforderliche Dekompressionszeit betrug rund einen Monat.
Allerdings liegt das ja auch weit über dem, was Du von Deinem fiktiven Planeten geschrieben hast. Die Frage ist auch, wie stark kann der Druck variieren (z.B. mit der Höhe), denn, wie wir an den langen Dekompressionszeiten sehen, sind Druckunterschiede oft schwerer auszuhalten als Druck als solcher.
Ich habe noch einen interessanten Artikel gefunden, der Abschnitt "HPNS - die Reaktion des Nervensystems auf hohe Drücke" dürfte für dich relevant sein.
http://www.dolacek.de/tiefe01.htm
Nur eine Randbemerkung: Es heißt Atmosphäre, ohne h hinter dem t. Denke einfach an die Atmung! In Wörtern griechischer Herkunft steht oft ein th, aber oft auch ein einfaches t. Der Hintergrund ist, daß es im griechischen Alphabet zwei verschiedene Buchstaben gibt, die "t" gesprochen werden: das τ (Tau) und das θ (Theta), die man zur Unterscheidung mit "t" und mit "th" in die lateinische Schrift überträgt. In dem griechischen Wort ατμόσφαιρα ist es ein ein Tau.
Das hängt auch von der Zusammensetzung der Atmosphäre ab:
Ein zu hoher Stickstoffpartialdruck kann aufgrund der starken Lipidlöslichkeit von Stickstoff Störungen des Zentralnervensystems auslösen
https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefenrausch
Ab rund 3-4 Bar dürfte es je nach Zusammensetzung auf Dauer schwierig werden.
permanent etwa 2 G, denke ich
Danke, aber mich interessiert der DRUCK nicht die Schwerkraft.
Die Fragenmit der Schwerkraft sind schon alle geklärt.