Wie verläuft das Pflichtpraktika?

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Wie sieht es dann im Praktikum aus?

Mit welchen Themen du konfrontiert wirst, richtet sich in erster Linie an dem Unternehmen aus, wo du ein Praktikum absolvieren kannst. Das heißt, du hast von Beginn an schon gewisse Einflussmöglichkeiten, indem du dich nur bei den Unternehmen bewirbst, deren Themengebiete dich am ehesten interessieren.

Im besten Fall wirst du während deines Praktikums in den Praxisbetrieb eingebunden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würdest du dann bei Wartungsarbeiten oder kleinen, einfachen Feature-Implementationen mithelfen. Als Praktikant wirst du im Normalfall noch nicht mit Aufgaben betraut, die dir eine größere Verantwortung abverlangen. Das ist zum einen darin begründet, dass du natürlich noch nicht viel Berufserfahrung sammeln konntest und zum anderen so und so erst eine Einarbeitung in die Prozesse und das Entwicklungsumfeld des Unternehmens notwendig ist. So etwas braucht Zeit.

Im schlechtesten Fall bindet man dich kaum in die üblichen Prozesse ein und du bekommst stattdessen mehr Zeit für eigene Projekte (sei es nun eine Hausarbeit oder deine Abschlussarbeit für das Studium).

Wird mir da gezielt geholfen (...)

Als Ansprechperson für Praktikanten wird üblicherweise ein Seniorentwickler abgestellt. Der verteilt dann Aufgaben oder unterstützt bei Problemen. Das du als Praktikant noch nicht auf dem erwarteten Niveau für einen Berufsentwickler bist, ist den Leuten bewusst.

(...) und gezeigt wie man z.B. eine Firewall programmiert (...)

Du kannst zumindest versuchen, Support zu konkreten Problemen deiner eigenen Projekte zu erhalten. Wie viel Zeit und Know-How dir die Entwickler des Unternehmens dabei spenden können, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Vielleicht kannst du Stichworte / Ansätze einsammeln. Für den größten Teil wirst du selbst Recherche betreiben müssen. Gerade bei Projekten für das Studium hast du ja eher eine wissenschaftliche Arbeit vor dir, die also mit entsprechenden Fachverweisen belegt werden sollte.

Einen Optimalfall hättest du, solltest du ein Projekt finden, welches beide Welten gut abdecken kann - also z.B. eine Softwareimplementation, die dem Unternehmen effektiv weiterhilft und auf der anderen Seite den wissenschaftlichen Anspruch für eine Studienarbeit erfüllt. Dann sollte auch die wahrscheinliche Supportbereitschaft des Unternehmens (für die praktische Implementation) höher ausfallen.

Im Modul Programmieren lernen wir nur, ich sage mal die "Basics", (...)

In den Vorlesungen bleibt prinzipiell nur Zeit für die wichtigsten Eckpunkte. Dafür gibt es allerdings genügend vorlesungsfreie Zeit, in der du dich in einzelne Themen weiter vertiefen kannst (siehe Credit-Points-Verteilung). Man geht davon aus, dass du diese Möglichkeit auch nutzt (frei nach dem, was dich konkret am meisten interessiert).

Ein Studium besteht zu großen Teilen aus eigenverantworlichem Lernen. Dafür werden dir allerdings auch gute Rahmenbedingungen geschaffen (kostenfreier/ermäßigter Zugriff auf Fachliteratur, Lernkurse oder fachspezifische Anwendungen; du kannst leicht in Kontakt mit anderen Personen kommen, die sich denselben Themen widmen).

Bezüglich Softwareentwicklung/-planung kannst du einmal in den Modulplan für deinen Studiengang schauen. Eventuell wird es da noch einen Kurs in einem späteren Semester geben. Wie du beispielsweise eine Firewall programmieren kannst, würde jedoch in das Aufgabengebiet der Eigenrecherche fallen. Vielleicht können dir deine Kommilitonen (dazu gehören auch deine Dozenten) dennoch ein wenig dabei helfen.

Für das spätere Berufsleben (kein Praktikum) kommt es schnell vor, dass du flexibel genug sein musst, dich noch in fremde Themen (z.B. bekannte Java-Frameworks) selbstständig einzuarbeiten. Nur einmal angenommen, du möchtest dich als Java-Entwickler bei einem Unternehmen bewerben, welches aber mit einem dir womöglich noch unbekannten Framework wie Spring arbeitet, welches zudem durch proprietäre Module erweitert wurde. Zum Teil kann es sein, dass dir dein Arbeitgeber mit Kursen und natürlich der Probezeit für eine Einarbeitung entgegenkommt. Den Support deiner Kollegen wirst du ebenso bis zu einem gewissen Grad in Anspruch nehmen können. Generell hat man ja definitiv ein Interesse daran, dich möglichst schnell auf 100% zu bringen. Aber ein beträchtlicher Teil an Aufarbeitung (in dem Fall das Erlernen der Spring-Grundlagen) würde bei dir liegen.

Wieso sollte man dir erklären wie man eine Firewall selbst programmiert?

Du machst doch ein Praktikum und keine Doktor Arbeit

Eine Firewall ist halt schon komplex für nen Anfänger. Ein Studium bringt dir die Grundlagen bei, damit du genug kannst um dir selbst was beibringen kannst, und die nötigen Basics beherrscht. Es ist nicht dafür da dich für spezifische Projekte, die du konkret machen willst, zu betreuen.

Du könntest aber sicher selbst schauen und versuchen, und bei Problemen nen Prof fragen.