Wie verhalte ich mich als Beifahrer?
Ich bin schon mehrere Jahre mit meinem besten Freund befreundet. Wir haben uns beim Sport kennengelernt.
Er ist ein freundlicher junger Mann von 24 Jahren und wir pflegen regelmäßig Kontakt. Er hat eine anerkannte Schwerbehinderung, man sieht und merkt es nicht sofort auf den ersten Blick, er hat eine Autismus Erkrankung die sich auf sein Leben auswirkt.
Er kann sich schwer lange konzentrieren, verliert schnell den Überblick bei komplexeren Situationen, ist schnell überfordert. Er hat vor vielen Jahren mit viel Üben und einem zweiten Prüfungsanlauf seinen Führerschein bestanden. Aber damals ist eben nicht heute.
Heute ist er mit seinem Auto 35 km zum Tierpark gefahren als kleinen Ausflug. Er hat einen relativ modernen Kleinwagen der viel Technik hat, die er auch benötigt, und Vollkasko.
Erstmal ist es ein Automatik, mit Schalten hat er ständig Probleme. Dieser große Punkt fällt dadurch schon mal weg. Weil dann ist es schalten, fahren, Verkehr beobachten und es sind eben noch mehr Probleme ( er hat eine Probefahrt damit gemacht, ich war dabei und es war noch schlimmer als wenn er mit Automatik fährt . )
Das Auto übernimmt für ihn die meisten Aufgaben da es ihm schwer fällt, auf viele Sachen gleichzeitig zu achten , in Blick zu behalten und sich zu konzentrieren. Er hat eine Rückfahrkamera, einen Spurhalteassistenten, ein Licht das sich automatisch anpasst.
Und das ist auch alles absolut notwendig, die Technik alleine reicht meines Erachtens aber auch nicht aus.
Der Spurhalteassistent - obwohl es ein Kleinwagen ist - greift ständig ein aber da es eben Technik ist, ist es nicht 100 % verlässlich. 1x war er so weit von der Spur abbekommen, dass der Assistent nicht eingegriffen hat aber das Auto gepiept hat und auf dem Display stand : ,, Spur halten !! ''.
Auf dem Rückweg war es dunkel und die Probleme wurden noch schlimmer ( ob es an der Dunkelheit lag oder Zufall war weiß ich nicht ). Es war ein parkendes Auto auf der Fahrbahn ( klar ist nicht erlaubt aber trotzdem ) und es kam Gegenverkehr er musste warten, und er ist mit 60 drauf zu gefahren und auf dem Display stand : ,, Kollisionsgefahr !! '' und er dachte eben es wäre noch genug Platz. Es kam aber ein Auto entgegen danach hat man nicht mehr viel weiter sehen können weil es dunkel war.
In einer anderen Situation musste er beim Abbiegen Vorfahrt gewähren, das eine Auto hat er durchgelassen, hat dann nach rechts geguckt und wollte weiter fahren, es kam aber links noch ein Auto, er ist drauf zu gefahren ich habe ihn dann sofort gewarnt das ein Auto kommt und er halten muss, er war erleichtert und hat sich bedankt das ich ihm geholfen habe, ich wüsste nicht ob er es von alleine noch rechtzeitig bemerkt hätte und wollte nichts riskieren.
Er macht das natürlich alles nicht mit Absicht aber ich weiß nicht wie ich da weiter reagieren und mit ihm umgehen soll? Was würdet ihr tun, bitte um Rat.
Ich selber habe kein Auto da meine Arbeitsstelle sehr nah ist, ich noch bei meinen Eltern wohne und die ein Auto haben und zurzeit kein großer Bedarf dafür ist.
3 Antworten
Wenn ihr zusammen unterwegs seid mit dem Auto, solltest du dann meiner Meinung nach fahren. Und er sollte wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen, wenn er nicht sicher Auto fahren kann und dadurch sich selbst und andere in Gefahr bringt.
Es geht mir dabei hauptsächlich um seine eigene Sicherheit. Und dass er nicht sicher fährt, ist ihm selbst ja offensichtlich auch schon aufgefallen. Er kann nichts dafür, dass er diese Krankheit hat. Aber er muss eben damit leben, auch wenn das unfair ist und das bringt eben gewisse Einschränkungen mit sich, unter anderem eben die, dass er Risiken beim Autofahren oft entweder falsch einschätzt oder gar nicht wahrnimmt. Und da ist es auch in seinem eigenen Interesse, wenn er aufs Autofahren verzichtet, er könnte immerhin in einem Unfall auch selbst drauf gehen, nur weil er nicht aufmerksam genug war. Da würde ich dann schon sehr direkt ihn bitten, mich fahren zu lassen.
es heißt normalerweise , Übung macht den Meister vom zugucken alleine lernt man nicht alles.
Die Frage ist halt inwiefern es krankheitsbedingt möglich ist für ihn überhaupt sicher zu fahren ? In der Prüfung konnte er Glück gehabt haben ( keine Nachtfahrt, keine schwierige Situation in der kurzen Prüfungszeit , keine Autobahn .. ).
Wenn er den Führerschein VOR VIELEN JAHREN gemacht hat und seit dem regelmäßig gefahren ist und es trotzdem nicht besser geworden ist, macht hier offensichtlich Übung nicht den Meister, sondern seine Krankheit bleibt halt bestehen. Da muss man dann auch Mal so ehrlich zu sich selbst sein, dass bei der Prüfung zum einen Glück eine Rolle gespielt haben mag, zum anderen möglicherweise auch ein Auge zu gedrückt wurde und man nicht ohne sich und andere zu gefährden in Situationen, die es immer wieder Mal gibt im Straßenverkehr, Auto fahren kann.
Diese Information wäre wichtig, für deinen befreundeten Fahrzeughalter. Das finde ich auch.
Du kannst darauf achten, ob er sich ablenken lässt und ihn freundlich darauf hinweisen, dass er sich wieder auf das fahren konzentrieren soll. Sonst würde ich einfach nicht bei ihm mitfahren. Ihn jetzt Iwie melden wäre ja auch blöd. Er ist ja dein Freund. Aber vielleicht redest du mit ihm mal darüber und versuchst ihm freundlich das Problem bewusst zu machen
geht nicht um ablenken sondern das so eine Situation ja gefährlich werden kann , er kann halt nicht so viele komplexe Sachen
aber da es krankheitsbedingt ist wäre es auch nicht korrekt ihm das fahren zu verbieten weil er kann ja nix dafür
Ja. Wie gesagt, ich würde mal ruig mit ihm darüber reden und ihm versuchen klar zu machen, dass es für ihn so auch schnell gefährlich werden kann. Wenn ihm die risiken mehr bewusst sind fährt er vielleicht von sich aus weniger oder vielleicht nur kürzere Strecken. Oder macht mehr Pausen. Oder was auch immer ihm helfen kann
Du willst mit ihm Fahren, sonst würdest du anders schreiben, also sei Beifahrer und Hilf ihm. Wenn das möglich ist würde ich sogar mit ihm darüber reden ob es nicht möglich ist, den Führerschein so zu ändern das er nur mit Beifahrer fahren darf. Wenn er weiß das er ohne gefährlich fährt wäre es ja gut wenn noch jemand mit hilft
du würdest das direkt ansprechen das er unsicher fährt und du so nicht mit ihm mitfahren willst ?