Wie übersteht man als Partnerin die Trauerphase des festen Freundes?
Der Vater meine Freundes ist vor 2 Monaten verstorben. Er war die wichtigste Bezugsperson und auch sein einzigstes Elternteil. Wir sind nun erst seit 4 Monaten zusammen und nun befindet er sich in einer Trauerphase. Er ist lustlos, empfindet alles als anstrengend… also typische Reaktionen auf einen Todesfall. Es kommt jetzt auch noch hinzu, dass er in ein anderes Bundesland ( dort so sein Vater damals studiert hat) studiert. Er hat somit dort eine 40h Woche und zusätzlich arbeitet er noch weitere 20h (wo er 10h homeoffice machen kann, den Rest muss er im Büro erledigen) Er pendelt deshalb auch viel mit dem Zug. Ein weiterer Punkt ist, dass er keine Lust auf Sex hat, was ich respektiere und das wird sich schon wieder legen, aber er will mich nicht einmal küssen. Das verletzt mich auch sehr und es kam wegen diesem Punkt auch schon öfters zum Streit, aber auch weil wir und nur 1x die Woche sehen können. Weiter hinzu kommt dass seine Oma schon sehr alt ist und womöglich in der nächsten Zeit sterben könnte. Die Ausgangssituation es enorm mieß. Er hat keine Zeit für mich oder keine Lust zu mir zu kommen, dass heißt ich muss ihm „hinterher laufen“. Ich bin wirklich einfühlsam und verständnisvoll aber mir geht langsam die Kraft einfach aus. Ich habe dass Gefühl dass ich mehr in einer Freundschaft feststecke als in einer Beziehung. Vielleicht bin ich auch einfach zu egoistisch und nicht mehr bereit dass ich so aufopferungsvoll bin (ich hatte nämlich so ein ähnliches Problem bereit mit 16 wo ich die Trauerbegleitung für meinen damaligen Freund gemacht habe, wodurch ich eine enorme Abhängigkeit entwickelt hatte). Ich liebe meine jetzigen Freund sehr und ich bin ein Mensch der sich einen Partner fürs Leben sucht, aber es ist so mühsam. Wie seid ihr mit der Trauerbegleitung eines Partners umgegangen? Würde vielleicht eine Therapie helfen? Oder hat dass alles keinen Sinn mehr?
3 Antworten
Sorry, aber ich finde dich etwas egoistisch.
Dein Freund hat seinen Vater verloren und du fragst, wie du das aushalten sollst, dass er trauert? Beschwerst dich über fehlenden Sex? Schau mal, wie wäre es denn wenn du die 1×mal pro Woche, wo du ihn siehst, dir einfach schöne Überraschungen einfallen lässt? Sei es für ihn kochen, mit ihm seinen Lieblingsfilm schauen, das Grab seines Vaters besuchen und mit ihm pflegen... Du solltest ihm einfach zeigen, dass du für ihn da bist und das es sich jetzt erstmal um ihn und seine Bedürfnisse dreht.
Das du das eher als Freundschaft empfindest als als Liebesbeziehung, finde ich auch seltsam. Eine gute Beziehung ist auch eine enge Freundschaft. Wenn er jetzt eher einen Freund als einen Liebhaber braucht, ist das doch OK.
Natürlich ist es wichtig und richtig, dass du ihn in dieser Zeit unterstützt
Aber es ist schwierig ihm zu helfen, wenn von ihm nichts kommt oder er das sogar nicht annehmen kann, du immer noch seine Partnerin und nicht seine Therapeutin.
Du solltest ihm nicht hinterherlaufen müssen, oder seinetwegen so weit zurückstecken, dass es dir selbst schlecht geht - vor allem, wenn du in dem Bereich Trauerbegleitung bei Partnern schon in der Vergangenheit so negative Erfahrungen gemacht hast
Ich glaube nicht, dass du dich egoistisch verhältst
Es sind natürlich außerordentliche Umstände, die gerade sein Leben bestimmten, andererseits hast du auch Bedürfnisse an die Beziehung und möchtest Zeit mit ihm verbringen und ihm nahe sein. Der Tod sollte nicht das Leben aufhalten.
Hat er denn über eine richtige Trauerbegleitung nachgedacht? Es gibt ja z.B. Selbsthilfegruppen.
Ich weiß nicht, was der richtige Rat ist und ob eine Beziehungspause (oder sogar Trennung) die richtige Entscheidung wäre.
Vielleicht bin ich auch einfach zu egoistisch
Das finde ich auf jeden Fall!
ER hat seinen Vater verloren und du fragst wie DU das überstehen sollst? Ihm geht es definitiv wesentlich schlechter als dir und du machst es ihm zusätzlich noch schwerer als es eh schon ist. Der Verlust ist noch sehr frisch und sowas braucht nunmal Zeit.
Ich weiß, dass es für einen Partner auch schlimm ist aber wenn du ihn wirklich so sehr liebst solltest du mehr Verständnis haben und ihm keinen zusätzlichen Stress machen, den braucht er momentan nun wirklich nicht. Hab Geduld, gib ihm Kraft aber lass ihn in Ruhe wenn ihm danach ist, mehr kannst du momentan nicht tun.