Wie stellen sich gerne die junge Menschen ein Gottesdienst vor?
Ich werde bald in Kirchenvorstand gewählt und möchte gerne das der Gottesdienst nicht nur für ältere Menschen sein, es sollte auch von junge Menschen besucht werden und möchte gerne von den jungen Menschen wissen wie sie sich ein Gottesdienst vorstellen um hin zu gehen?
6 Antworten
Ich passe zwar nicht in deine Zielgruppe, antworte dir trotzdem.
Du solltest mal durch die kath. Häuser tingeln. (Gibt es bestimmt auch von anderen Religionen). Wir haben das mal als Gruppe gemacht. Die Gruppe ist gemischt von kleinen Kindern (auch Säuglinge) bis hin zu Senioren. Mit einer Gruppenbegleitung (aus Paderborn) und einem Thema buchten wir diverse Häuser mit Bildungsauftrag. So gut wie immer ist so einer Begegnungsstätte auch eine Kirche angeschlossen.
In der Regel trennt man Kinder und Erwachsene und bietet unterschiedliche Angebote zum gleichen Thema an. Später kommt man wieder zusammen und man zeigt sich, was man tagsüber erarbeitet hat. Dazu gehören natürlich Gottesdienste, sowohl selbstgestaltete wie auch aus dem Angebot der Kirche.
Da war alles dabei, von Mitmachkirche bis hin zur totlangweiligen Messe. Von modern bis traditionell. Die Kinder und Jugendlichen waren immer mit Feuereifer dabei, wenn sie a) die Lieder kannten und mitsingen konnten (Im Schwerter Liederbuch kannte die Jugend sich besser aus, als im Gotteslob.) und b) mitmachen möglich war - also aufstehen und sich bewegen. Gut ankam Brimbamborium: wie er an Ostern oder Weihnachten zelebriert wird, mit Lichteffekte oder spezielle Toneffekte. Oftmals stellten wir Bänke vor den Altar für die ganz Kleinen im Vorschulalter. Ohne Erwachsene oder mit Erwachsenen im Hintergrund, die entspannt waren - war es wirklich einfacher. Keiner der wollte, dass sie brav sind. Wenn im Lied "Gottes Liebe soooooo groß ist"... durften sie auch zeigen wie man sich groß macht und dabei hüpfen. Mit 20 Minuten ist man bei den Kleinen schon am Zeitlimit. Mehr schaffen sie nicht, dann schalten sie ab. Hier waren uns die Erzieherinnen vom benachbarten Kindergarten eine große Hilfe.
Wenn nur der Pfarrer vor sich hinsingt, ist das schon eine traurige Veranstaltung. Wir versuchen schon immer mehr Chöre in die Messen zu bekommen, aber Chöre kommen aus der Mode bzw. es fehlt an jungem Nachwuchs und Pfarrern, die das akzeptieren. Auch weltliche Liedtexte können gehaltvoll sein. Doch wie drückte es mal ein Geistlicher aus: "Der Altar ist unser Allerheiligstes. Da will ich keine geträllerte Musik. In keiner Moschee oder in keinem Tempel wäre es erlaubt, aber in unserer Kirche?"
Bei Gospel und Taizé-Messen kam man schon wieder zueinander. Aber sowas muss man annehmen und vor allem mögen. Gerade bei den Gospelmessen wurde die Bude voll und überhaupt wenn die Chorleiter sich was trauen. Und Gruppendynamik, im Rudel macht alles mehr Spaß.
Ich persönlich denke, dass es nicht zu lange Reden geben sollte, wo einem dann schnell langweilig wird und, dass alles eher unterhaltsam und nicht zu religiös und kompliziert gehalten werden sollte.
Interessant, in der Kirche geht es dir also zu religiös zu. Jetzt denke doch einmal 5 Minuten länger darüber nach.
Lieber Rolf, die heutige Jugend will nichts von Gott wissen. Die meistens zumindest haben keinen Glauben mehr. Es liegt nicht an den Gottesdienst, sondern es liegt daran, weil die meisten erst gar nicht zum Glauben kommen.
LG.
Ich denken nicht dass es alle Atheisten sind. Ein guter Anteil sind ausgemachte Kirchenkritiker, sie glauben trotzdem an Gott - nur eben anders. Wenn man die nicht einfängt, sind sie weg bzw. erinnern sich erst in Krisenzeiten an ihren Glauben.
heutige Jugend will nichts von Gott wissen
So generell stimmt das nicht. Sie sind auf jeden Fall weniger religiös und die Kirchenbesucher werden von Jahr zu Jahr älter.
Aber es gibt weiterhin Kinder und Jugendliche.
Also wir bringen bei uns Abwechslung in der Musik rein. Also dass auch neuere und schnellere Lieder dabei sind🙋🏻♀️