Wie steht ihr zu Nihilismus?

5 Antworten

Eine zerstörerische Einstellung.

Eine Nihilistin erklärte mir mal "Wieso sollte ich irgendetwas auf der Welt einen Sinn oder einen Wert beimessen, wenn die Welt so schlecht ist, wie sie ist."

Ich sagte ihr: "Weil du sonst deinen Teil dazu beiträgst, dass die Welt genau so bleibt, wie du sie nicht magst."

Viel wertvoller als die Lehren des Nihilismus finde ich den kategorischen Imperativ nach Immanuel Kant. „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“


Vando  08.08.2024, 21:00

Warum sollte man etwas ändern wollen bzw. sollen, wenn man mit seinem Handeln neutral ist und am Ende der Zeit eh nichts über bleibt?

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Das kommt wohl auch auf die Persönlichkeit an, wie alles, wofür man steht, oder wobei man eine Meinung hat.

Nihilismus ist die pure Wahrheit. Wenn man zumindest Atheist ist.

Aber die meisten Menschen, eben Atheisten, mögen nicht darüber zu sprechen. Weil die Wahrheit wehtut und das Unterbewusstsein es weiß.


Thelostboy342  08.07.2024, 16:18

Lustig das als absolute Wahrheit zu bezeichnen. Nicht nur eine reine Behauptung, sondern auch ein Widerspruch in sich

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Thelostboy342  08.07.2024, 19:15
@MenschDNA

Allerdings - Nihilismus negiert die Existenz von absolutem Wissen bzw. absoluten Wahrheiten. Zahllose Laien bauen sich da etwas zusammen, was leider Unfug ist und in der akademischen Philosophie eine Randerscheinung, eher ein Meme.

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MenschDNA  08.07.2024, 19:24
@Thelostboy342

Das stimmt auch. Es gibt keine Wahrheit im Nihilismus. Wenn ich aber sage, dass Nihilismus aus atheistischer Sicht der Wahrheit entspricht, dann ist dem so. Das ist der einzige Faktor, der wahr ist - alles andere ist nicht wahr. Das ist auch kein Widerspruch in sich, denn Nihilismus bildet eben ein Grundaxiom. Ein Zustand, der existent ist. Alles andere ist sinnfrei.

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Thelostboy342  08.07.2024, 19:31
@MenschDNA

Nein - dass die Nichtexistenz von Gott Nihilismus bedeutet, stammt aus Dostojewskis und Nietzsches Zeit. Viele Menschen sind heute Atheisten, aber eine sehr geringe Minderheit stimmt dem Nihilismus zu oder betrachtet diesen als Grundwahrheit. Ich sehe in deinem Profil zahllose Werturteile, das passt auch nicht zum Nihilismus. Du setzt dieses Grundaxiom, wie du es nennst, als Prämisse voraus, triffst dann aber mehrere Werturteile. Existentialismus ist das, aber kein Nihilismus

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MenschDNA  08.07.2024, 19:34
@Thelostboy342

Spricht nichts dagegen künstlich erschaffene Ansichten zu kritisieren. Du kannst von der Sinnlosigkeit allem ausgehen und trotzdem das künstlich kreierte Sinnlose kritisieren oder befürworten. Solange man innerlich weiß, dass das alles absolut sinnlos ist, ist es nihilistisch.

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Thelostboy342  08.07.2024, 19:44
@MenschDNA

Sobald du gegen etwas bist oder etwas befürwortest, wird es ein Werturteil, was widersprüchlich zur Negierung aller Werte, Bedeutungen und Perspektiven steht. Was Kurzgesagt als „optimistischer Nihilismus“ verbreitet hat, ist ein Oxymoron und hat keinen Bestand in der Philosophie. Was du beschreibst ist eindeutig Existentialismus. Außerdem würde ich dir raten, deine Perspektive zu erweitern (vielleicht anhand eines Philosophiestudiums, wenn dich das interessiert?). Die Grundannahme, alles ist absolut sinnlos, betreibt den gleichen „leap of faith“ wie eine Religion es tut. Es gibt keine Evidenz zu dieser Annahme, die „gap in knowledge“ ist nicht falsifizierbar und unzureichend. Außerdem ist es eine haltlose Position, subjektive Bedeutung und subjektive Wahrnehmungen zu ignorieren oder als unwichtig und künstlich zu erklären. Es gibt keine objektive Perspektive; ein subjektiver Agent beobachtet seine Umwelt und formt subjektive Erkenntnisse. Ein objektiver Agent darf keinen Verstand haben, da ihn diese Eigenschaft zu einem subjektiven Agenten machen würde. Ein objektiver Abend ist ein Stein, aber der kann keine Ereignisse beschreiben, wahrnehmen oder einordnen. Die subjektive Perspektive ist die einzig relevante, da Sinn und Bedeutung nur für lebende Subjekte existiert. Was wir als „objektiv“ bezeichnen ist nur annähernd objektiv; viele Beobachter kommen zu dem selben Ergebnis + viele Messwerte kommen zu dem selben Ergebnis —> zu 99,9% eine objektive Tatsache, aber nie zu 100%. Intersubjektivität ist das wichtige Stichwort.

Ich kann dir nur raten deinen Horizont zu erweitern und nicht darauf stecken zu bleiben, was du letztendlich tust ist dein Bier.

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Davon halte ich nichts ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung