Wie spanne ich ein sehr kurzes Werkstück auf einer Drehbank?

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Es gibt unendlich viele Möglichkeiten und "Tricks". Frage Nummer eins ist, was will man konkret herstellen? Und Frage Nummer zwei: Woraus? Und gibt es nicht eventuell eine besser geeignete Ausgangsbasis?

Am einfachsten ist es fast immer, von vornherein ein längeres Stück Material zu nehmen - eben genau damit man es "hinten" besser einspannen kann - und anschließend einfach passend abzustechen.

Das Werkstück einfach auf eine Planscheibe oder wie in deinem Fall das "zugedrehte" Futter zu pressen wird kaum funktionieren, weil ja Querkräfte auftreten. Man kann es aber beispielsweise mit Superkleber auf eine Planscheibe aufkleben. Und zur Sicherheit noch mit der Zentrierspitze etwas andrücken. Kriegt man dann durch Erhitzen oder mit Aceton wieder ab.

Es muss nicht einmal eine eigens für die Spindelnase ausgelegte Planscheibe sein, die man statt des Dreibackenfutters montiert. Man kann sich auch einfach eine Planscheibe selbst herstellen, die man bei Bedarf in das Futter einspannt. In die Oberfläche paar Rillen einstechen, damit der Kleber besser greift und man das Werkstück provisorisch daran ausrichten kann.

Oder wenn das Werkstück eine Bohrung hat, kann man sich auch kurz eben einen passenden Dorn drehen und das Werkstück dort aufkleben. Oder einen leicht konischen Dorn, und das Werkstück dort aufpressen. "Verloren" einfach das Rundmaterial im Futter einspannen und dort lassen - oder mit Zentrierbohrungen und zwischen Spitzen spannen, wenn man es zwischendurch rausnehmen können möchte. Antrieb per Mitnehmer. Oder einen Spreizdorn anfertigen. Es gibt bestimmt noch weitere Tricks, die ich nicht kenne.

Wenn die zentrierbohrung später nicht stört dann ist das völlig okay. Ansonsten wäre die einzige alternative die mir spontan in den sinn kommt (da leider keine bohrung vorhanden zu sein scheint) das spannen auf weichen backen.