Wie soll man in einem Leserbrief argumentieren?

6 Antworten

Du kannst entweder vollständig die gleiche Meinung des Autors vertreten, nur gewisse Aspekte oder komplett dagegen sein. Ich würde das Zweite empfehlen, denn dann kannst Du sehr gut argumentieren. Das, was Du in deinem Leserbrief vertrittst, muss nicht deiner eigenen Meinung entsprechen. Die Art, wie Du argumentierst und begründest, ist entscheidet. Wenn Du nun komplett dagegen bist, bietet sich entweder (1) eine lineare Argumentation oder (2) eine dialektische an.

  1. eine lineare Argumentation bedeutet, dass Du die Pro- und Kontra-Argumente blockweise verarbeitest. Das kannst Du dir wie eine Sanduhr vorstellen. Zu Beginn führst Du alle Gegenargumente zu deiner Ansicht an, angefangen von dem stärksten, bis Du beim schwächsten bist. Es folgt eine kurze Überleitung, dass Du anderer Ansicht bist und nun beginnst Du mit dem schwächsten Argument, das Deine Ansicht vertritt und schließt mit dem stärksten Argument hab. Abschließend kommt noch ein kurzes Fazit.

  2. deutlich schwerer und anspruchsvoller ist eine dialektische Analyse. Diese ist fortlaufend antithetisch, das so viel bedeutet wie, dass jeweils ein Kontra-Argument gibst und dieses direkt mit einem Pro-Argument für Dich widerlegst. Das Anspruchsvolle hierbei ist, dass Du im Voraus genau wissen solltest, welches Argument Du mit welchem widerlegst, damit es am Ende schlüssig ist.

Wenn eine dialektische Argumentation gut funktioniert, ist diese besser als eine lineare. Aber das muss man immer in einer Klausur entscheiden, da alles natürlich auch eine Frage der Zeit ist. Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

LG Chris


Volens  01.03.2015, 10:26

Wow!

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Zum Beispiel:
"Die Ansicht des Verfassers steht im Widerspruch zum Argument x...", oder
"Meiner Meinung reicht die Tatsache dass, (das Argument x) aus, um die Auffassung des Verfassers zu widerlegen."

Du findest vor:
Die Anlage in XXX ist zu groß.

Du antwortest:
Nach meiner Meinung kann die Anlage in XXX gar nicht groß genug sein, denn sie ist naturverträglich und muss schon heute für weitere Häuser, die dort geplant sind, ausgelegt sein.

So etwa.
Und immer schön sachlich bleiben!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Volens  01.03.2015, 10:23

Statt "Meinung" kannst du auch noch "Auffassung" oder "Einschätzung" verwenden, damit du keine Wiederholungsfehler hast. Wenn noch mehr Themen angeschnitten werden sollen, kannst du diese Floskel auch weglassen, aber niemals eine gute Begründung vergessen!
Reine Behauptungen in Leserbriefen oder Emails sind eine Pest, die sich inzwischen sehr verbreitet hat (besonders im Internet), vor allem wenn sie dann noch mit Beschimpfungen verbunden werden.

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Du machst doch hier in diesem Forum auch nichts anderes, als deine Meinung zu irgendeinem Thema zu schreiben, oder auf etwas zu reagieren, was ein Anderer vorher geschrieben hat.

Du argumentierst mit Deiner eigenen Meinung und begründest sie. Die kann natürlich eine andere sein, als die im Beitrag des Verfassers.

Formulierungen, wenn Du der Behauptung des Verfassers, "Die Wiese ist grün.", nicht zustimmst:

  • Ich bin der Meinung, die Wiese ist bunt, weil auf ihr viele verschiedene Blumen wachsen.
  • Anders als der Verfasser behaupte ich, die Wiese ist, wegen der vielen Blumen, bunt.
  • Der Verfasser ist der Auffassung, die Wiese sei grün. Ich sage, sie ist der vielen Blumen wegen bunt
  • Wenn der Verfasser behauptet, die Wiese sein grün, muss ich dem vehement widersprechen. Dank der vielen Blumen, die sich aus dem Gras erheben, ist sie für mich nicht einfach nur grün.

usw.

Gruß Matti