Wie singt man eine Koloratur?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die besten Koloraturen singt Nathalie Dessay. Bei Youtube gucken und nachmachen, ha! Die wirklich guten Koloratursoprane singen keine "H"s zwischen den Tönen, also a a a a a statt ha ha ha ha ha. Absolut eine Frage der Zwerchfellkontolle durch die beteiligten Muskeln. Millimeterarbeit praktisch, und das ist nur ein kleiner Teil der Zauberei...

"virtuose Verzierung von Gesangsstimmen durch Läufe, Passagen, Triller u. Ä. besonders in der Arie zur Steigerung des Affektausdrucks (z. B. Zorn, Rache)." wie soll man es anders beschreiben= Frag Deinen Gesangslehrer, er kann es Dir vormachen. oder: http://www.youtube.com/watch?v=0aatB6Mq4i8

Für Koloratursang ist natürlich wichtig dass man überhaupt auf richtige Weise Ton produziert. Man sollte nicht ahnungslos versuchen Profi Sänge zu imitieren. Profi Sänger hört man (auch in Aufnahmen) nur in Profi-Akustik. Akustik beeinflusst den Klang und ist eine Faktor die man nicht mit seine Stimme imitieren kann...oder sollte. Wo ein Profi-Sänger auf eine Aufnahme, oder in ein Konzertsaal 'luftig', 'voll', 'strahlend', etc. sich anhört entspricht dies nicht wie diese Ton in ein normales Wohnzimmer sich anhören wurde. Versucht man aber diese Klangschönheit zu erreichen, dann könnte man seine Stimme mehr schaden. Natürliche Stimmproduktion hört sich eher an wie Tierklänge. Hast du eine Tiefe Stimme, imitier dann ein Kuh. Hast du eine Höhe Stimme, imitier dann eine Katze. Damit wirst du problemlos die vollständige Schliessung deine Stimmbänder erreichen...und dass ist sehr wichtig, dass die Stimmbänder sich gut schliessen. Aus dieser Basis vom Tierklänge kannst du vorsichtig deine Stimme ausbauen, verschiedene Vokale üben und versuchen die Klangfarbe etwas runder und schöner zu machen...ohne dass die Stimmbänder nicht mehr optimal schliessen. Als nächstes ein Triller üben....in eine angenehme Stimmlage. Es ist unmöglich ein Triller zu singen ohne die Stimme richtig zu stützen...das geht halt nicht. Vorsichtig wirst du dein Weg finden und die Muskeln aufbauen. Sing erst kleine Gruppe von Tönen, als kleine Koloraturen. Dann auch Staccato Übungen, Gruppetti, Triolen, etc. Es wird sich rasch ausbauen. Irgendwann ist es einfacher als lange Phrasen zu singen...das ist nämlich auch so, lange legato Phrasen sind schwieriger als Koloraturen. Aber auf keinem Fall einfach Ahnungslos Sänge imitieren...die machen nämlich was ganz anders als du als Laie meinst zu hören ;-)

Koloraturen singt man ähnlich einem Durchlachen der schnellen Tonfolgen, ohne ins Staccato zu geraten. Sie erfordern eine ganz gezielte und superkorrekte Arbeit des Zwerchfells. Die Beweglichkeit der Stimme scheint angeboren, so dass die Einen die Läufe und Sprünge innerhalb der Koloraturen schneller erlernen und bewältigen können als Andere. Auch benötigen sie eine große Schleuderkraft der Töne.

Das kommt auch ein wenig auf die Koloratur an bzw. welche Gestaltung der Komponist dafür vorgesehen hat. Grundsätzlich wird sie vom Zwerchfell gestützt und möglichst ohne Druck "leichtfüssig" gesungen. Beispiel: Arie der Königin der Nacht aus der Zauberflöte, das ist mal staccato, mal legato, mal laut, mal leise.