Wie sind die Paarbeziehungen bei Löwen?

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Löwen haben ein ausgesprochen komplexes Sozialleben. Für gewöhnlich leben sie in Rudeln, die feste Streifgebiete haben. Ein Rudel besteht meist aus mehreren miteinander verwandten Löwinnen und deren Nachwuchs sowie mehreren nicht mit ihnen verwandten zuewanderten Männchen, die als sog. "Paschas" das Rudel begleiten. In seltenen Fällen wird ein Rudel auch einmal von einem einzigen Männchen geführt. Die Größe des Rudels hängt vom Angebot an Beutetieren ab und liegt meist zwischen 10 und 20 Individuen. Dort, wo die Löwen genügend Beutetiere finden und das Territorium optimale Lebensbedingungen bietet, sind aber auch schon Rudel beobachtet worden, die 45 bis 50 Tiere umfassten. Wo die Lebensbedingungen schlecht sind, kann ein Rudel aber auch aus einem einzigen Paar bestehen.

Die Löwenrudel sind als sog. fission-fusion-Gruppen organisiert. Das heißt, dass man selten das gesamte Rudel an einem Ort vorfindet. In der Regel spaltet sich das Rudel in mehrere Teilgruppen auf, die z. B. getrennt voneinander auf Jagd gehen und von Zeit zu Zeit wieder zueinander kommen. Die Zusammensetzung der Teilgruppen variiert ständig, d. h. einzelne Tiere wechseln immer wieder von einer Teilgruppe in eine andere.

Männliche Löwen verlassen mit Erreichen der Geschlechtsreife ihr Rudel und ziehen als Nomaden umher. Dabei schließen sie sich zu sog. Junggesellengruppen zusammen, die üblicherweise aus Brüdern bestehen. Oft gesellen sich aber auch nicht verwandte Männchen dazu. Mit etwa fünf Jahren versuchen die Junggesellen sich als Koalitionen ein eigenes Rudel zu erkämpfen. Weibliche Löwen bleiben in den meisten Fällen zeitlebens Teil ihres Geburtsrudels. Insbesondere wenn das Rudel die Kapazität übersteigt, die das Territorium hergibt, kann es aber auch passieren, dass ein Rudel in mehrere Teilrudel zerfällt oder einzelne Löwinnen abwandern, um anderswo mit einem Männchen ein eigenes Rudel zu gründen. Neben den Löwen, die im festen Rudelverband leben, gibt es also auch Löwen beiderlei Geschlechts, die einzeln oder in Gruppen als Nomaden umherwandern und keinem festen Rudel angehören. Hierzu gehören auch alte Löwenmännchen, die von einer Löwenkoalition aus ihrem Rudel vertrieben wurden.

Das Paarungssystem der Löwen ist polygam. Die Männchen einer Koalition üben das Paarungsvorrecht auf die Weibchen "ihres" Rudels aus, wobei die Partner in der Regel dulden, dass auch der andere sich mit den Weibchen paart. Darüber hinaus nutzen Löwinnen aber auch Gelegenheiten sich mit nomadisierenden Männchen zu paaren, wenn sie von den Paschas sozusagen nicht beobachtet werden. Häufig koordinieren die Weibchen eines Rudels ihre Fortpflanzung, sodass mehrere Weibchen gleichzeitig Junge haben. Die Weibchen ziehen die Jungen gemeinsam auf. Das bedeutet, dass ein Weibchen auch die Jungen seiner Schwestern säugt.

Wenn eine Löwenkoalition ein Rudel neu übernimmt, dann töten die Männchen in der Regel die Nachkommen ihres Vorgängers, die jünger als ein bis zwei Jahre sind. Dieses Verhalten nennt man Infantizid. Dadurch erreichen sie, dass die Weibchen ihres neuen Rudels schneller wieder in Östrus kommen und ihre eigenen Jungen zur Welt bringen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Das Männchen muss einen Harem erobern, wenn es sich fortpflanzen will. Das geht nur, indem es den Clanchef herausfordert und besiegt. Manchmal sind es auch zwei Brüder, die das gemeinsam unternehmen. Ist der Clanchef alleine, hat er gegen diese schlechte Karten. Dann zieht er fast immer den kürzen. Haben sie das Rudel Weibchen erorbert, versuchen sie die Jungen zu töten, damit die Weibchen schnell wieder rollig werden und sie sich fortpflanzen können. Die Weibchen versuchen ihre Jungen zu schützen, sind aber deutlich kleiner als die Männchen und haben dabei deshalb meist keinen Erfolg. Der Clanchef versucht sich mit allen Weibchen zu paaren um sein Erbgut an die nächste Generation weiterzugeben. Er beschützt sein Rudel gegen fremde männliche Löwen, Hyänen usw.. Bis ein stärkerer kommt und ihm das Rudel wieder wegnimmt. Die Männchen haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als die Weibchen aufgrund der ständigen Kämpfe.

Hast du noch nie in leben eine Tierdoku geschaut? Löwen reden im Rudel, ein Männchen viele Weibchen. Andere männchen werden im Rudel im normal fall nicht geduldet. Die Weibchen bleiben solange beim Männchen solange er der stärkste ist. Wenn ein anderes Männchen ihn herausfordert und gewinnt, folgen die Weibchen dem Sieger und verjagen den Vorgänger. Der Nachfolger tötet auch alle jungen des Vorgängers um sich selbst vermehren zu können.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich seit frühester Kindheit mit Tieren

Löwen sind die einzigen Katzen, die im Rudel leben, ein männlicher Löwe mit mehreren Weibchen und deren Jungen. Der Löwe bewachst und beschützt die Weibchen vor anderen Löwen. Wird einer besiegt und von einem anderen vertrieben, tötet der die Jungen seines Vorgängers, damit die Weibchen schneller neue (seine) bekommen. Jungtiere werden von den Müttern vertrieben, sobald sie geschlechtsreif sind, die Männchen leben dann erst noch länger als Geschwister zusammen, bis sie selber ein Rudel erobern. Die Weibchen werden meist von anderen Rudeln aufgenommen oder dürfen auch bleiben.