Wie schnell kann man Professor werden?

6 Antworten

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Erstmal muss man ein Fach bis zum Master studieren, dann promovieren, dann kommt der Post-Doc, dann die Habilitation und dann muss man hoffen einen Ruf zu erhalten.

Im Allgemeinen also ein durchaus langwieriger Prozess, an dessen Ende man nicht unbedingt Professor ist. Denn das alles so klappt, wie man sich das wünscht ist alles andere als sicher.

Hinzu kommen dann auch noch schlechte Arbeitsverhältnisse (prekäre Beschäftigungen, Bangen um neue Bewilligungen von Forschungsgeldern), hohe Anforderungen und potentiell viele Umzüge.

Das kommt ein bisschen drauf an in welchem Fach Du habilitieren willst, aber mal so allgemein:

Du fängst an mit einem Bachelor Studiengang. Die meisten (nicht alle) Bachelor Studiengänge dauern 6 Semester (also 3 Jahre). Da musst Du dann gut genug sein um in einen Master-Studiengang aufgenommen zu werden. Diese Studiengänge dauern in der Regel weitere 4 Semester (also 2 Jahre). Das wäre Regelstudienzeit, das schaffen bei weitem nicht alle, bzw. kann man auch Zeit verlieren wenn zwischen BA Ende und und MA-Anfang vielleicht mal ein Semester liegt. Manche machen auch ein Auslandsemester oder längere Praktika, das kann ein entscheidender Vorteil sein, wenn man später auf Stellensuche ist.

Im Masterstudiengang muss man dann natürlich deutlich überdurchschnittliche Leistungen bringen (es gibt Mindestnoten) um die Chance zu haben eine Doktorandenstelle zu ergattern. Diese Stellen sind meistens mit einem Projekt verbunden und in diesem Rahmen beginnt man an der Promotion zu arbeiten die man meistens so nach 3-4 Jahren abgeschlossen hat. An vielen Fakultäten beträgt die Maximaldauer nach Anmeldung 6 Jahre, wobei "Anmeldung" da das Schlüsselwort ist. Abhängig vom Projekt und dem Lehrstuhl wird erwartet Lehrveranstaltungen mitzugestalten oder sich an der Betreuung von Seminar- und Abschlussarbeiten zu beteiligen. Außerdem präsentiert man seine Arbeit auf Konferenzen. Von diesem Nebenher-Zeug wird auch die Dauer der Promotion beeinflusst, gerade Lehrveranstaltungen sind nicht wenig Zeitaufwand. Dann kommt zB eine Auslagefrist, wenn niemand Einspruch einlegt darf man sich dann zur Disputation anmelden. Wie das abläuft ist nach Institut ganz unterschiedlich. Dann muss die Arbeit noch veröffentlicht werden (auch hier noch etwas Verzögerung je nach dem), erst dann darf man den Titel führen.

Die Luft bei Habilitationen wird dünn, nur die wirklich besten der Doktoranden bekommen die Chance dann noch als Post Doks weiterzumachen und auf eine Habilitation hinzuarbeiten. Da muss man auch in der Zeit der Promotion überdurchschnittlich gewesen sein, viel publiziert und eben besondere Leistungen gebracht haben. Bei uns waren diejenigen, die das dann noch gemacht haben wirklich besonders fleißig und motiviert, haben teilweise halt zum Spaß in der Freizeit noch Paper geschrieben, Forschungsanträge gestellt und waren auch fachlich einfach gut. Außerdem koordinieren Postdoks häufig Projekte und leiten dabei wieder Doktoranden an, es ist also ein gewisses Projektmanagement damit verbunden. Am Ende steht dann wieder die Habilitationsschrift und eventuell weitere Herausforderungen. Inzwischen gibt es auch den Weg über Juniorprofessuren, aber dafür muss man erst recht besonders gut und motiviert sein.

Mit Habilitation bist Du dann immer noch kein Professor, sondern dann musst Du Dich um eine Professur bemühen, zu Vorsingen eingeladen werden, durch Deine Leistungen herausstechen und etwas Glück haben. Vorsingen sind quasi Bewerbungsvorlesungen mit Anwesenheit der Berufungskommission, da gehören neben Fachkollegen zB auch studentische Vertreter dazu. Da diese Stellen so rar sind ist die Bewerberzahl normalerweise hoch (abhängig von Fachgebiet, Uni, Art der Stelle usw), meistens werden die drei-vier aussichtsreichsten Bewerber zum Vorsingen eingeladen, Du konkurrierst also gegebenenfalls mit den drei besten anderen Kandidaten in diesem Fachgebiet zu diesem Zeitpunkt.

Für FHs sind die Werdegänge mitunter anders, hier reicht teilweise langjährige Berufserfahrung um eine Professur zu bekommen.

Also alles in allem: 3 Jahre BC + 2 Jahre MC + 3-4 Jahre Promotion = ca. 8-9 Jahre, wenn alles perfekt ineinander greift. Habilitationen dauern sehr unterschiedlich lang. Die meisten Professoren sind bei Erstberufung um die 40 Jahre alt.

Der übliche Laufweg ist etwa so:

Studieren, Promovieren, Post-Doc-Phase, Habilitieren, Professorenstelle finden.. Das kann schon so 20 Jahre dauern. Manchmal schneller, manchmal klappt es gar nicht.

viele denken ein Professor weiß alles. Professor wirst du dann wenn du eine Sache ständig machst und diese sehr sehr sehr gut.

Professional. Fachman. Futzi. Fach-idi. usw. weiß nicht was für namen du so kennst.

Herkunft: im 16. Jahrhundert von lateinisch professor la ‚öffentlicher Lehrer' entlehnt, Substantiv zu profitēri la ‚öffentlich bekennen', ‚vortragen'.

Das hängt wesentlich von der wissenschaftlichen Leistung und Forschungserfolgen ab.