wie schnell kann man A2-Sprachlevel (japanisch) erreichen?

1 Antwort

Es ist mal gut, dass Du ein berufliches Standbein hast. Deutsche Handwerker sind in Japan sicherlich gefragt, aber um dort arbeiten zu können, musst Du gut japanisch können. Diese Sprache lernt man nicht so nebenher. Ich habe selber Japanologie studiert und dann 12 Jahre in Japan gelebt und gearbeitet. Es hat nach dem Umzug hinüber 8 Jahre gedauert, bis ich die japanischen Nachrichten im Fernsehen verstanden habe. Also es liegt einiges an Arbeit vor Dir.

Ich kann mir unter A2 Level nichts vorstellen. Die Japaner mit denen Du arbeiten willst, kennen dieses Level auch nicht. Für die ist nur wichtig, dass Du verstehst, was sie Dir sagen werden.

Japanisch ist ganz anders als die Sprachen, die Du bisher gelernt hast. Ich nehme an, Du hattest Englischunterricht. Im Japanischen gibt es keine Einzahl oder Mehrzahl bei Hauptwörtern (von einigen Ausnahmen abgesehen, wie zum Beispiel hitotachi oder hitobito, aber da sind eher "verschiedene Menschen" gemeint, als einfach nur die Mehrzahl. Es gibt wie im Deutschen eine Unterscheidung zwischen Du und Sie in der Anrede. Allerdings erkennt man sie an den Verbformen und nicht am persönlichen Fürwort. Er, sie, es etc. werden so gut wie gar nicht verwendet. Darüber hinaus gibt es noch höflichere Anredeformen, zum Beispiel für Kunden.

Man kann das Subjekt im Satz weglassen, wenn aus dem Kontext heraus klar ist, wer gemeint ist. Das sind alles Sachen, die sehr gewöhnungsbedürftig sind. Man muss lernen, anders zu denken.

Es heißt übrigens Hiragana mit einem G in der Mitte.

Ich finde es sehr vernünftig, dass man für einen Sprachaufenthalt in Tokyo ein gewisses Level voraussetzt. Der Aufenthalt zahlt sich für Dich sonst nämlich gar nicht aus, wenn man Dir die Grundzüge erst in Japan beibringen soll.

Ich werde Dich aber warnen. Als Kunde ist man in Japan immer König, viel mehr als hier in Deutschland, aber wenn man dort arbeitet, muss man den Kunden als König fühlen lassen, das heißt, es wird Arbeit in sehr hoher Qualität verlangt. Das bedeutet für Dich, dass Du sehr hart und sehr konzentriert arbeiten werden musst. So lasch wie in Deutschland geht es nicht zu. Deine Freundin finde ich, wie Frauen halt üblicherweise sind, nämlich eigensüchtig. Sie denkt nur an sich und an ihre Familie, aber nicht an Dich. Du solltest mal versuchen, Ihr auch Deinen Standpunkt klar zu machen.


Rick10 
Beitragsersteller
 21.02.2015, 22:12

Hallo Bularot,

erstmal vielen Dank für deine Antwort und entschuldige mein kleines Missgeschick mit dem K in Hiragana ;-) Zu deinen Ausführungen über das Arbeiten muss ich sagen, ich arbeite derzeit in der pharmazeutischen Branche und wir beliefern auch den japanischen Markt. Ich kenne ihre Forderungen, vor allem bezüglich der Optik eines Medikaments (was übrigens das einzige Land weltweit mit solchen speziellen Anforderungen ist). Dementsprechend glaube ich kann ich mir zumindest schon grob vorstellen, was dort von der Arbeitsweise her auf mich warten würde. Ich bin mir auch durchaus bewusst, dass es immer abhängig von meinen Kollegen, meinen Vorgesetzten, meinem Umfeld und natürlich auch von meinem eigenen Verhalten und Motivation ist, ob ich mit einem Job in Japan zurecht kommen würde. Aber sind das in Deutschland nicht die gleichen Abhängigkeiten? ;-) Schlussendlich glaube ich, werde ich mir nie ein genaues Bild vom Arbeiten machen können wenn ich es nicht tue. Und auch das kann eine Art der Motivation sein XD

Was den Sprachlevel angeht von dem ich gesprochen habe. A2 ist laut Definition des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen die Fähigkeit "Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen von ganz unmittelbarer Bedeutung zusammenhängen"

Quelle: http://www.europaeischer-referenzrahmen.de/sprachniveau.php

Das die Forderung der Schule sinnvoll ist ist mir klar. Sonst würde man, wie du es ja bereits erwähnt hattest, Unmengen an Zeit in die Grundlagen stecken und niemandem wäre wirklich geholfen. Nur bin ich mit meinem Urlaub leider an eine feste Zeit gebunden, in der nur diese Art des Kurses angeboten wird (außer noch Einzelunterricht, aber der ist in meinem Fall nicht zahlbar...)

Und was meine Freundin angeht, ich möchte jetzt ihre genauen Gründe nicht weiter erläutern, lass mich nur soviel ergänzen, dass ich in ihrer Situation wohl genau die gleichen Bedenken hätte. Und außerdem spielte ich auch schon vor ihr mit dem Gedanken irgendwann mal langfristig nach Japan zu gehen. Also gab es da auch nicht sooooo viel Diskussion in welchem Land wir uns niederlassen wollen.

Jedenfalls vielen Dank nochmals für deine Ausführungen :-)

Gruß, Rick

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Balurot  22.02.2015, 08:06
@Rick10

Hallo Rick,

danke für Deinen Kommentar. Alles Gute!

Und danke für den Link.

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