Wie schaffst du es, deinem Arbeitgeber möglichst unabhängig gegenüberzutreten?
Was heisst "unabhängig"?
Na ihm hin und wieder durch seine Worte und handeln klarzumachen, dass man ihn nicht braucht und jederzeit was anderes finden würde, ohne dies auszusprechen.
3 Antworten
Indem man etwas KANN.
Indem man vielseitig einsetzbar ist, indem man dem Chef auch Arbeit, wie in meinem Falle als Handwerker Baustellenführung mit Material- und Personalplanung abnehmen kann. Das wird dann auch dementsprechend bezahlt. Ich bin heute Rentner und habe in meinem ganzen Berufsleben nie für den bloßen Tariflohn gearbeitet.
Welch ein links gequirlter Unsinn.
Ob man etwas kann oder nicht hat gerade im Handwerk nichts mit "subjektiver Wahrnehmung" zu tun sondern mit erlerntem handwerklichen Können.
Der Eine erwirbt den Gesellenbrief und werkelt damit sein Berufsleben lang zufrieden und anspruchslos vor sich hin. Der Andere bildet sich weiter und erwirbt permanent neue Kenntnisse und Fähigkeiten. Der Eine wird auf dem Bau eingsetzt und streicht Keller und der Andere bei anspruchsvoller Privatkundsvhaft und vergoldet, bringt Seidentapeten auf, legt Böden mit Parkettintarsien nach Zeichnung, überträgt vom Din-A-4 Blatt großflächige Fassadenbilder oder malt Lüftl nach Kundenwunsch.
Hier geht es um Können, nicht um subjektive Wahrnehmung.. Der Eine leitet verantwortlich Baustellen mit Material- und Personalplanung und der Andere tut nur was ihm gesagt wird. Führen kann - und will - nicht jeder.
Auch das hat nichts mit "subjektiver Wahrnehmung" zu tun.
Begreifst Du das.?
Also ich habe mir das gar nicht durchgelesen und denke, dass du ne Menge richtig gemacht hast. Von daher, die beste Antwort auf die Frage.
Welch ein links gequirlter Unsinn.
Wenn du damit meinst, dass es sich hierbei um eine differenzierte Sicht auf die Dinge handelt und daher etwas mehr Hirnschmalz erfordert, dann gebe ich dir damit recht!
Auch das hat nichts mit "subjektiver Wahrnehmung" zu tun.
Es hat mir mit Subjektivität zu tun als man auf den ersten Blick glaubt.
Zwischen der wahrgenommenen Kompetenz einer Person und die reale Kompetenz sind Welten zwischen und verschiedene Vorgesetzte können einen Mitarbeiter anders beurteilen als andere. Z.b. können einige mehr Wert auf spezifische technische Fähigkeiten und Erfahrungen haben. Andere wiederum legen mehr Wert auf soziale Fähigkeiten wie Teamfähigkeit.
Es gibt mehrere Gründe weshalb es zu einer Verzerrung in der Wahrnehmung von Kompetenz kommen kann:
- Stereotypisierung: Menschen tendieren dazu, Menschen auf der Grundlage von Stereotypen und Vorurteilen zu beurteilen. Dies kann dazu führen, dass Kompetenzen oder Fähigkeiten einer Person aufgrund von Geschlecht, Ethnizität, Alter oder anderen Merkmalen überbewertet oder unterschätzt werden.
- Halo-Effekt: Der Halo-Effekt tritt auf, wenn unsere Wahrnehmung einer Person von einer bestimmten Eigenschaft dominiert wird. Wenn wir jemanden als sympathisch oder attraktiv empfinden, neigen wir dazu, seine Kompetenzen zu überschätzen und umgekehrt.
- Confirmation Bias: Wenn wir einmal eine Meinung über eine Person oder eine Gruppe haben, neigen wir dazu, alle Informationen zu suchen, die diese Meinung bestätigen, und andere Informationen zu ignorieren. Dadurch können wir Kompetenzen falsch einschätzen
- Selbstwahrnehmung: Unsere Selbstwahrnehmung kann auch dazu führen, dass wir unsere eigenen Kompetenzen überschätzen oder unterschätzen. Wenn wir uns als sehr kompetent sehen, können wir unsere Schwächen ignorieren oder herunterspielen, was zu Fehleinschätzungen führt.
- Unbewusste Vorurteile: Unbewusste Vorurteile oder Vorannahmen können auch dazu führen, dass wir Kompetenzen falsch einschätzen. Wenn wir unbewusst davon ausgehen, dass Männer besser in technischen Berufen sind als Frauen, könnten wir Frauen in diesen Berufen unterschätzen, obwohl sie tatsächlich genauso oder sogar kompetenter sind.
Menschen haben oft die Tendenz zu glauben, dass ihre Sichtweise objektiv ist, weil sie ihre eigene Perspektive und Erfahrung als Realität betrachten. Sie gehen davon aus, dass ihre Wahrnehmung und ihre Bewertungen auf der Grundlage von Fakten und logischen Schlussfolgerungen basieren, und dass es nur eine "richtige" Sichtweise gibt.
Ein Arbeitnehmer ist nicht unabhängig vom Arbeitgeber - das sagt schon die Bezeichnung „abhängige Beschäftigung“.
Im Rahmen des Arbeitsvertrages und der Rahmenvereinbarungen muss man seinen Verpflichtungen allerdings nachkommen.
Trotzdem kann man authentisch bleiben und muss sich nicht alles gefallen lassen. Dafür braucht man vor allem gute, nachvollziehbare Argumente. Gute Karten hat man, wenn man sich unentbehrlich gemacht hat. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist sehr hilfreich.
Gleichzeitig sollte man als AN diese Abhänigikeit nie durchblicken lassen und immer das Gegenteil demonstrieren.
Nein, das sollte man nicht. Auf so einen Mitarbeiter würde als Arbeitgeber nicht bauen, denn ich könnte mich nicht auf ihn verlassen. Es wäre der nächste Kandidat, wenn es um Stellenabbau geht.
Wenn man sich mit seinem Arbeitgeber und dessen Führungsstil nicht identifizieren kann, sitzt man auf dem falschen Platz.
Agiert man nicht aus der Position der Schwäche, wenn man keine Unabhängigkeit demonstrieren kann?
Man kann sich dennoch mit dem AG identifizieren und für die Unternehmensziele einstehen. Das ist dann wenigstens ehrlich und aus freien Stücken.
Eine Position der Schwäche wäre es nur dann, wenn man weiß, dass die eigenen Fähigkeiten unter den Erwartungen des Arbeitgebers liegen.
Es zeugt von Stärke, zu den Zielen des Arbeitgebers zu stehen, aber die Umsetzung unter Druck abzulehnen und statt dessen Motivation einzufordern.
Ich war in meinen 47 Arbeitsjahren überwiegend als Führungskraft tätig und mir waren die konstruktiv kritischen Kollegen/innen viel mehr wert als diejenigen, die ohne nachzudenken alles machen, was man sagt. Am schlimmsten sind die ewig meckernden, die selbst keine Lösungen anbieten.
Ich habe gezeigt, dass ich keine Furcht habe, weil ich den Wert meines Berufes kenne. Ich bin bereit freiwillig irgendwelche Nachteile zu akzeptieren, aber immer auf Grund der Ebenbürtigkeit.
Das ist sehr allgemein gehalten und entspricht einer Subjektiven Wahrnehmung.
Ob jemand "etwas" kann oder "nichts kann" liegt viel mehr in einer Subjektiven Wahrnehmung der Dinge und kann in unterschiedlichen Branchen unterschiedlich aussehen.
Damit man von seinem Chef als jemand bewertet wird, der "etwas kann" muss man dazu vor allem in der Lage sein zu erkennen, worauf dieser Wert legt auch wenn es nicht zwangsläufig etwas mit der Kernkompetenz des Berufes Zutun hat.
Hier gibt es verschiedene Typen die auf unterschiedliche Dinge Wertlegen. Ist der Chef z.b. eher Autorität und liebt es eine Art "Politik" im Unternehmen zu betreiben? Oder handelt es sich vielleicht doch um einen Visionär und legt mehr Wert auf eine autonome Arbeitsweise?
Das was einem Chef z.b. bei einem Mitarbeiter missfällt kann bei einem anderen Chef als eine absolute stärke angesehen werden.
Nicht jeder Chef passt zu einem außerdem ist nicht jeder Chef auch gleichzeitig ein guter. Gerade in der heutigen Zeit pfeift die Führungsebene aus dem aller letzten Loch. Viele Unternehmen neigen dazu schnelle Lösungen zu bevorzugen ohne sich darüber im klaren zu sein, was für langfristige folgen die Entscheidungen mit sich bringen können und viele Führungskräfte sind auch gar nicht als solche qualifiziert.
Sie reagieren impulsiv auf den Konkurrenzdruck des Marktes und versuchen an jeder Stelle Kosten einzusparen und treffen dabei Entscheidungen die auf dem ersten Blick sinnvoll erscheinen und Erfolg in Aussicht stellen, doch langfristig fatale Entwicklungen mit sich ziehen.
Ein typisches Beispiel ist hier die Instrumentalisierung der Mitarbeiter zu Gewinnmaximierung. Mitarbeiter werden gekündigt und die Arbeit auf weniger Mitarbeiter ausgelagert was zu einer dauerhaften Belastung der Mitarbeiter führt. Kurzfristig klingt es wie eine gute Idee um Personalkosten zu sparen. Langfristig jedoch geht dies auf Kosten auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Sie werden unproduktiv, werden häufiger Krank oder erleiden psychische Beschwerden.
Diese Art der ausbeuterischen Tätigkeit sieht den Mitarbeiter nicht als einen wichtigen Teil des Erfolgs des Unternehmens sondern lediglich als Mittel zum Zweck und darauf haben Mitarbeiter verständlicherweise keine Lust denn sie sehen sich selbst im Unternehmen nur noch als Objekte für Maßnahmen für Optimierungen zur Gewinnmaximierung aber eben nicht als Teil vom großen ganzen, als Teil des unternehmerischen Erfolg.
Aus Sicht der Führungsverantwortlichen scheint das Problem schnell gefunden. Die Mitarbeiter sind zu langsam, es fehlen kompetente Fachkräfte usw. doch sehen nicht, dass ihre eigenen Entscheidungen diese Situation doch nur weiter verschärft, denn Anstatt Azubis z.b. ordentlich auszubilden werden sie hauptsächlich missbraucht.
Ich behaupte nicht, dass es leicht ist mit dem Druck des Marktes im Wirtschaftssystem umzugehen aber wer nur Misst in die Welt setzt und von einer impulsiven Entscheidung in die nächste geht nur um schnell kosten zu sparen, der braucht sich nicht zu wundern wenn am Ende nur noch Misst übrig bleibt. Manchmal sind Entscheidungen dessen Früchte erst in Zukunft zu Ernten sind langfristig die besseren Entscheidungen wie z.b. die Ausbildungen zu unterstützen etc.
Auch hier würde ich sagen, dass das so nicht ganz richtig ist. In der Regel bekommt man selten was man verdient sondern das was man verhandelt und Verhandlungen zu führen muss nicht zwingend etwas sein, was mit den Kernkompetenzen der Person zusammenhängt. Die Wahrgenommene Kompetenz und die reale Kompetenz z.b. sind zwei verschiedene Aspekte.