Wie schaffen es Medizin Studenten so viel zu lernen?
Ein Freund von mir studiert Medizin und liest täglich 50 DINA4 Seiten, die er auch wirklich im Kopf behalten muss.
Im Abitur habe ich einen gesamten Kurs für das Biologie Abi gekauft, welcher ca. 400 Seiten umfasst und alle Biologie Themen gründlich behandelt. Die Informationen sind jedoch nicht so dicht aneinander gedrängt und die Seiten sind kleiner.
Ich schätze mein Kumpel würde den kompletten Kurs in ~5 Tagen schaffen und das Abitur bestehen.
Wie ist das möglich und wie lernen diese Leute?
3 Antworten
Ich bin weit davon entfernt 50 DINA4-Seiten eines Lehrbuchs täglich zu lesen bzw. zu lernen und die Information dann noch aktiv im Kopf zu behalten...Ich studiere Medizin im 6. Semester (bin also bei der Hälfte des Studiums).
- Medizinstudenten geben sehr gerne mal damit an und übertreiben häufig
- haben sehr viele Online Tools und Crashkurse und Videos usw., die meistens wegen einer Uni-Lizenz kostenlos sind. So muss man nicht zwangsweise Lehrbücher runterschlucken, das ist eh in den wenigsten Fällen wirklich produktiv und nimmt einfach viel zu viel Zeit in Anspruch.
- die Klausuren sind in den meisten Fällen Multiple-Choice-Klausuren. Man hat 5 Antwortmöglichkeiten und muss so nicht "selbst auf die richtige Lösung kommen", sondern muss sie "erkennen können". MC kann auch sehr schwer sein, versteh mich nicht falsch, es ist aber etwas ganz anderes als alle Freitextklausuren, die ich während meiner Schulzeit geschrieben habe.
- Ja, es gibt sehr stressige und schwere Phasen, wo man wirklich sehr viel lernen musste, z.B. in der Vorbereitungsphase für das erste Staatsexamen. Diese Phase hat jedoch "nur" 3 Monate gedauert. Natürlich sind auch Klausurenphasen stressig, das ist in den meisten Studienfächern so. Aber es stimmt nicht, dass Medizinstudenten in den ganzen 6 Jahren täglich 10 Stunden am Schreibtisch sitzen müssen, um durchzukommen; Wenn man sich die Zeit richtig einteilt, dann hat man viel Freizeit.
- Medizin ist zwar anspruchsvoll, da man motiviert und organisiert an die Sache rangehen muss, jedoch ist es kein schweres Studienfach (nicht so wie Physik und Mathe).
Ich habe noch nie Psychologie studiert. Da musst du Psychologiestudenten fragen...
Ja, aber in einer einsamen Hütte im Wald lebst du auch nicht.
Wieso kannst du dir die Frage dann nicht selbst beantworten? Oh man...
Ja, aber in einer einsamen Hütte im Wald lebst du auch nicht.
Deshalb verbreiten manche Ärzte Falschinformationen auf GF.
Da dachte ein ldiot und Experte doch ernsthaft, dass Thrombozytopenie nicht gleichzeitig mit Thrombosen auftreten kann. Von Verbrauchskoagulopathie hat er in seinen Multiple Choice Tests noch nie etwas gehört. Schlimm... und sowas ist für andere Menschen verantwortlich.
Also keine Ahnung was er da macht 🤷🏾♀️ ich bin grad in ner stressigen phase des studiums (habe nächste woche jeden tag ne Prüfung) und bin weit davon entfernt 50 seiten am tag zu lernen... Das macht auch keiner meiner Kommilitonen.
In weniger stressigen Phasen machen wir auch oft garnichts.
Es ist also bei weitem nicht so viel, wie ständig von irgendwem suggeriert wird
Jeder Student/in der Humanmedizin hat seine eigenen Lernstrategien. Die vorklinischen Semester bis zum Physikum sind sehr lernintensiv, aber es ist zu schaffen. Anatomie, Biochemie, Physik, Chemie, Physiologie, med. Terminologie etc.
Ist es beim Psychologiestudium auch so?