Wie redet man auf Menschen mit starken Depressionen ein?

3 Antworten

Wenn jemand mit starken Depressionen Suizidgedanken hat, ist es wichtig, sehr vorsichtig, einfühlsam und unterstützend vorzugehen. Hier sind einige Ansätze, wie man auf eine Person in dieser Situation einreden könnte:

1. Direktes Ansprechen und Empathie zeigen
  • Offene Fragen stellen: Es ist wichtig, die Person direkt zu fragen, ob sie Suizidgedanken hat. Zum Beispiel: "Denkst du daran, dir etwas anzutun?"
  • Empathie ausdrücken: Zeige Verständnis und Mitgefühl. Zum Beispiel: "Es tut mir so leid, dass du dich so fühlst. Ich kann mir vorstellen, wie schwer das für dich ist."
  • Aktives Zuhören: Lass die Person sprechen und höre aufmerksam zu, ohne zu urteilen oder Ratschläge zu geben. Dies hilft der Person, sich gehört und verstanden zu fühlen.
2. Sicherheit und Unterstützung bieten
  • Sofortige Hilfe anbieten: Stelle sicher, dass die Person in Sicherheit ist. Biete an, bei ihr zu bleiben oder professionelle Hilfe zu organisieren. Zum Beispiel: "Ich bin hier für dich und werde dich nicht allein lassen. Lass uns gemeinsam Hilfe suchen."
  • Hoffnung vermitteln: Versuche, der Person Hoffnung zu geben, ohne ihre Gefühle herunterzuspielen. Zum Beispiel: "Ich weiß, dass es jetzt sehr schwer ist, aber es gibt Hilfe und Unterstützung. Es gibt Menschen, die dir helfen können, diesen Schmerz zu überwinden."
3. Praktische Unterstützung anbieten
  • Professionelle Hilfe empfehlen: Ermutige die Person, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zum Beispiel: "Es gibt Therapeuten und Ärzte, die spezialisiert sind, um dir zu helfen. Lass uns gemeinsam einen Termin vereinbaren."
  • Gemeinsame Aktivitäten planen: Biete an, zusammen etwas zu unternehmen, was der Person Freude bereitet oder sie ablenkt. Zum Beispiel: "Möchtest du vielleicht einen Spaziergang machen oder zusammen einen Film ansehen?"
4. Langfristige Unterstützung
  • Regelmäßige Kontakte halten: Bleibe in Kontakt und zeige der Person, dass du für sie da bist. Regelmäßige Anrufe oder Treffen können helfen, das Gefühl der Isolation zu vermindern.
  • Ermutigung zur Selbstpflege: Ermutige die Person, sich um ihre körperliche und geistige Gesundheit zu kümmern, wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf.
Beispiel-Dialog für deine Geschichte:

Person A (Freund): "Hey, ich habe bemerkt, dass es dir nicht gut geht. Möchtest du darüber sprechen?"

Person B (depressive Person): "Es fühlt sich alles so sinnlos an. Manchmal denke ich daran, einfach alles zu beenden."

Person A: "Es tut mir so leid, dass du dich so fühlst. Kannst du mir mehr darüber erzählen? Ich möchte verstehen, was du durchmachst."

Person B: "Es ist einfach zu viel. Ich sehe keinen Ausweg mehr."

Person A: "Ich verstehe, dass es im Moment sehr schwer für dich ist. Aber ich bin hier für dich und wir werden das gemeinsam durchstehen. Es gibt Menschen, die dir helfen können. Lass uns jemanden finden, der dir professionell helfen kann."

Person B: "Ich weiß nicht, ob das etwas bringt."

Person A: "Ich glaube daran, dass du es schaffen kannst. Lass uns zusammen einen Therapeuten aufsuchen. Du bist mir wichtig und ich möchte, dass es dir besser geht. Können wir das gemeinsam versuchen?"

Langfristige Perspektive:

Suizidgedanken können immer wieder auftreten, auch wenn eine Person Unterstützung hat. Ein neuer Freund, der immer für die Person da ist und ihr zuhört, kann eine wichtige Rolle spielen, aber es ist oft nicht genug, um Depressionen vollständig zu überwinden. Langfristige Behandlung, wie Psychotherapie und möglicherweise Medikamente, ist oft notwendig, um Depressionen zu bewältigen. Regelmäßige Unterstützung und Verständnis von Freunden und Familie können jedoch wesentlich zur Genesung beitragen.

In deiner Geschichte könnte der Freund langfristig eine wichtige Stütze sein, aber es wäre realistisch darzustellen, dass professionelle Hilfe und kontinuierliche Unterstützung notwendig sind, um die Depression zu bewältigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich kämpfe seit 2018 gegen Mittelschwere Depressionen

Gehe darauf ein, dass es für die Angehörigen sehr schmerzlich ist, wenn er sich umbringt und ob er das seinen Lieben wirklich antun möchte. Und rate ihm, sich kleine Freuden zu suchen, die ihn aufbauen und diese bewusst auszukosten, weil das die Stimmung aufhellt.


FoxGirl0Z 
Beitragsersteller
 04.08.2024, 12:21

Aber ist es gut einen Vorwurf oder eine Konfrontation zu machen, ob er das seinen Lieben wirklich antun möchte? Ich denke das ist zu viel Konfrontation oder?

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Gegsoft  04.08.2024, 12:23
@FoxGirl0Z

Mach keinen Vorwurf daraus und auch keine Konfrontation. Stelle einnfach die Frage in den Raum, ob er seinen Lieben weh tun will.

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Auf jeden Fall zuhören und versuchen herauszubekommen was überhaupt los ist bei Selbstmordgedanken etc sollte man zu einem Therapeuten gehen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung