Wie präzise sind die Chroniken der römischen oder mittelalterlichen Chronisten, z.B. Einhard?

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Die meisten Chronisten versuchten nicht einmal objektiv zu sein. Wenn wir heute die vielen Fake News im Internet sehen, ist es dagegen tatsächlich noch relativ wahrheitsgetreu. Es wurde vielmehr weg gelassen und aufgebauscht, um die erwünschte Wirkung zu erzielen.

Einhard war ein Hofchronist der Karolinger. Es war seine Aufgabe, einen historischen Bericht zu fertigen, welcher die Herrscher möglichst positiv darstellte.

Extremer war der Kirchenhistoriker Eusebius, welcher alle Register zog, um dem Augustus Constantinus I. zu einen Heiligen und Helden zu stilisieren. Das ist ihm gelungen. Noch heute kennt man diesen schrecklichen Herrscher als Konstantin der Große. Ein Machtmensch, der nachweißlich seine Ehefrau und seinen ältesten Sohn beseitigen ließ und ebenfalls viele Verwandte seine Frau.

Bei den frühen römischen Geschichtsschreibern hängt es davon ab, auf wessen Seite sie standen. Viele gehörten den Senat an und waren den Augusti gegenüber kritisch eingestellt. Vielleicht liegt es jedoch auch daran, dass gerade diese Schriften später in den Klöstern eher kopiert wurden, denn dort war man gegen die heidnischen Herrscher eingestellt.

Römische Schriftsteller wollten mit ihren Schriften in erster Linie unterhalten, denn das verkauft sich besser. Es wurden gerne Anekdoten aufgenommen, die man nur vom hören sagen kannte. Wichtig war, es spannend zu erzählen.

Der Versuch wissenschaftlicher Geschichtsschreibung basierend auf Faktenwissen ist neu und funktioniert bis heute nur teilweise.

Woher ich das weiß:Hobby