Wie oft werdet Ihr von eurer Mutter gelobt?

36 Antworten

Kann ich mich nicht so daran erinnern.

Ich lobe und bestrafe (Gegenteil von loben) nicht. Denn beides sind manipulativ im Umgang mit meinem Kind.

Ich sage lieber, dass ich mich über etwas freue. Aber ein "du bist ja brav, dass du das und das gemacht hast." oder "ach, was ein supertolles Bild".

In Erziehungsratgebern wird gerne hingestellt, wie wichtig Lob doch sei. Dabei führt es nur dazu, dass Kinder und später Erwachsene ständig (und für alles) eine Rückmeldung benötigen, wie ihre Leistung (nur darum geht es) ist.

Am schlimmsten finde ich es, wenn Kinder für Dinge gelobt werden, die vollkommen natürlich sind: die ersten Schritte, die Blase sowie den Schließmuskel kontrollieren können, alleine ein- und durchschlafen können usw.

Obwohl ich alle Ziele, die meine Eltern für mich gesetzt hatten (Schulabschluss , also Abitur) erreicht habe und sonst auch sehr erfolgreich bin.... kann ich mich nicht großartig daran erinnern, dass meine Mutter mich gelobt hätte. Also so in dem Klischeesatz.

Egal ob ich mein Abitur bestanden, meinen Bachelorabschluss oder Ähnliches abgeschlossen habe,... was Eltern eigentlich sonst gerne sehen und loben. Kam da nichts. Aber ich bezieh das nicht so sehr auf mich, da ich es nicht anders kenne oder jemand in meiner familiären Umgebung anders behandelt wird. Ich lobe mich einfach selbst.

 

Ich denke generell ist es wichtig mit sich selbst zufrieden zu sein und sich nicht nur auf die Bestätigung anderer zu stützen!

die frage ist wirklich interessant. 

ich bin erst 14 und naja , fühle mich oft allein gelassen und benachteiligt. 

ich brauche lob und anerkennung ich weiß da, allerding bekomme ich sie nicht, meine mutter sieht immer alles als selbstverständlich. ich hoffe es gibt eltern die die tatet ihrer kinder schätzen und sie belohnen.


elvis67 
Beitragsersteller
 19.05.2011, 09:34

Vielleicht solltest mal deine Mutter ganz direkt darauf ansprechen, dass sie dich nie lobt? Ich meine, mit 14 besteht ja noch die Chance, dass sich etwas ändert. Alles gute und viele Grüße, Elvis

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kiniro  30.04.2011, 07:25

Ich weiß, wie du dich fühlst. Gerade in deinem Alter hängt man irgendwie so "zwischendrin".

Lob würde es nur scheinbar besser machen. Was dir fehlt ist ein "ich mag dich - egal, wie genervt ich manchmal von dir bin"

Lob würde dich nur auf deine Leistung sowie ein (von deiner Mutter gewünschtes) bestimmtes Verhalten reduzieren.

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erste Teil von deine Frage finde ich super... der zweite Teil hat mich dann entäuscht... der Support sind auch nur Menschen und müssen immer sehr schnell entscheiden welche Frage "gelöscht" werden sollte... leider kann ich mich auch an keinem Lob erinneren und ja, ich habe auch unter depressionen gelitten.  Damals wüssten die  Eltern auch nicht soviel über erziehung und sie haben uns dass weiter gegeben was sie selbe erlebt haben. Deine Mutter damit konfrontieren wird dir, noch ihr was bringen. Versuche sie innerlich zu vergeben "sie wüsste es auch nicht besser" und mit der Zeit wirst du dich auch wohler fühlen. Was geschehen ist kannst du nicht mehr ändern, wohl kannst du deine einstellung zum  Erlebten ändern. Ich habe meine Mutter verzeihen können und habe auch keine Problemen mehr mit Depressionen. Als Erwahsene sind wir selbst für unser Glück zuständig und da hilft es uns nicht, die Schuld unseres "unwohlsein" auf andere, frühere, zuständen zu schieben. Mache das Beste aus deinem Leben und verschenke deine Liebe und erhliches Interesse an Andere ... verschenke dein Lächeln und gute Laune grosszühig, sei ruhig "verschwenderisch"... Probiere es ein Tag aus ... du wirst erstaunt sein wieviel Lächeln du mit der Zeit selbst bekommen wirst.

 

 


veritas55  08.04.2011, 22:36

Deine Antwort ist auch super - bis auf den ersten Satz... Den fand ich enttäuschend, denn warum soll er seine Kritik nicht ausdrücken wo sie angebracht ist !?` Er hat sie ja sehr plausibel begründet und es kann nicht schaden, wenn die Zuständigen beim Support da mal drüber nachdenken !

Ansonsten kann ich dir aber voll zustimmen, vor allem was das Verzeihen betrifft, das kann wirklich sehr befreiend sein !

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kiniro  30.04.2011, 07:33
@varsinbirsin

Wie soll der Support gerecht löschen?

Manche Beiträge können halt nur subjektiv verstanden werden. Für eine gerechte Löschung benötigt es Objektivität.

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Du hast mit deiner Beschwerde (im P.S.) vollkommen Recht und deine Meinung würde deshalb sehr gut hierhin passen:

http://www.gutefrage.net/forum/thread/577462/aenderung-der-richtlinien/1

 

Damit, dass es für die Seele eines Kindes sehr schädlich ist, nie gelobt zu werden hast du natürlich auch Recht ! 

Allerdings waren unsere Eltern vielleicht auch nicht so geübt darin, Anerkennung zu zeigen weil sie selber zu wenig davon bekommen haben.

Früher dachten die Leute noch, es wäre sinnvoller zu strafen als zu loben weil gutes Benehmen schließlich eine Selbstverständlichkeit sei. 

So hat es mir mal meine Oma erklärt und damit gleichzeitig zugegeben, bei meinem Vater viele Fehler gemacht zu haben, die sie bei mir nicht wiederholen wollte.

Fazit war, dass ich von meinen Großeltern sehr viel gelobt wurde (sie hatten eben dazugelernt), von meinen Eltern dagegen nie (weil sie selber kein Lob gekannt hatten) und mir ist dank der Offenheit meiner Oma klargeworden, dass ich diese scheinbare Gefühlskälte nicht auf mich beziehen und als Gleichgültigkeit werten muss, sondern dass der Grund in den kranken Erziehungsmethoden dieser Zeitepoche liegt.


kiniro  30.04.2011, 07:30

Schädlich für die kindliche Seele ist es, mit Lob und Bestrafung manipuliert zu werden.

Ich empfehle die Bücher "Du sollst nicht merken" und "Am Anfang war Erziehung" von Alice Miller.

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HiFiech  08.04.2011, 16:47

Deine Oma hat da etwas sehr Wertvolles und Wichtiges getan. DH

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veritas55  08.04.2011, 22:41
@HiFiech

Das ist wahr, ich habe ihr wirklich viel zu verdanken !

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varsinbirsin  09.04.2011, 22:22
@veritas55

Die Grosseltern sollten nicht ausgeschlossen werden aus der Familie. Die haben viel wissen. Klar die machen auch fehler, wie alle Menschen, alter schont nicht davor Fehler zu machen. Kaum, dass sie Fehler machen, werden sie aus den Familien ausgeschlossen, wie schade.

Was hätte ich nicht alles getan, Grosseltern zu haben. Als Kind hatte ich mal ne alte Frau mitnachhause angeschleppt. Wollte, dass meine Eltern sie adoptieren, für mich als Oma, für sich als Mama. Ich wurde ausgelacht, hab es damals nicht verstanden, war nur sehr traurig, dass es nicht möglich sein sollte.

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veritas55  09.04.2011, 22:57
@varsinbirsin

Schade, dass du nicht in unserer Nachbarschaft gewohnt hast, denn meine Großeltern hätte ich gern mit dir geteilt - die hatten ein riesengroßes Herz und ebensolchen Garten:) und alle Nachbarskinder waren immer willkommen. Dabei waren sie viel abgeklärter und weniger gestreßt als meine Eltern, zu denen ich nie jemand mit ins Haus bringen durfte...

Obwohl meine Großeltern den ganzen Tag im Haus und Garten zu tun hatten, hatten sie immer Zeit für mich, auf tausend Fragen hatten sie immer eine Antwort - und wenn ich die Musik mal aufgedreht hab fanden sie das auch nicht so tragisch.

Meine Eltern waren das krasse Gegenteil - immer nur Geld und Ansehen im Kopf, aber keine Zeit ihr Leben zu leben.  Aber weil ich meine Oma und meinen Opa im Rücken hatte, hatte ich zwei gute Maßstäbe: wie man mit Wenig gut leben kann und leben läßt..., oder wie man sich und andern das Leben schwer machen kann...  Mit einer guten Basis an Selbst-Vertrauen, Freiheit und Geborgenheit haben mir meine Großeltern sehr geholfen alle Fehler der Anderen und auch meine eigenen verzeihen zu können und die Fehler lieber zu bergreifen anstatt anzuprangern.

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veritas55  09.04.2011, 23:14
@varsinbirsin

Dass in unserer Gesellschaft das riesige Potential an Weisheit, Erfahrung, Liebe und Zeit der alten Menschen nicht mehr Wertschätzung erfährt ist einer der Gründe weshalb unser gemeinsames Zusammensein immer mehr degeneriert !  Indem die Leute den Bezug zur Vergangenheit verlieren, ist auch der Sinn für die Zukunft gestört.

Aber, varsinbirsin, du hast heute mehr denn je die Möglichkeit, eine Oma zu finden, denn gerade weil es so ist mit der Ausgrenzung, dass viele Kinder mit ihren Eltern nichts mehr zu tun haben wollen oder sie einfach vergessen oder als notwendiges Übel einstufen, gibt es immer mehr alte Menschen, die sich über eine Enkelin wie dich oder mich freuen und denen man jede Menge Erleichterung verschaffen kann, damit sie im täglichen Leben noch zurecht kommen können ohne in ein Heim zu müssen.

Es ist also nie zu spät eine Oma zu adoptieren !!!

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varsinbirsin  09.04.2011, 23:14
@veritas55

Wow dass wäre super. Aber ich war ne Ausländerin, meine Nachbarin hatte angst, weil eine andere sie in der Richrtung bearbeitet hat. Kaum war diese Hetzerin weg, war die andere nur noch bei uns, ich hatte auch ihr Hausschlüssel. Aber leider war sie sehr krank, starb im KH nach kurze Zeit.  Es war schlimm für mich, weil ich endlich ne Oma hatte, die aber schnell wieder weg war.

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veritas55  10.04.2011, 00:00
@varsinbirsin

Meine Großeltern waren durch die Nazi-Zeit gegen Vorurteile geimpft. Sie haben mir oft erzählt wie schlimm es war, mit Hetzern und Denunzianten leben zu müssen, dabei ständig Angst zu haben auch abgeführt zu werden wenn sie zu laut reden. Deshalb hätte mein Opa als aufrechter Demokrat dieser Nachbarin sicher die Meinung gesagt, dass sie ihr Schandmaul halten soll weil Vorurteile schon genug Unheil angerichtet haben. Als protestantische Christen hatten meine Großeltern eine ganz einfache Ansicht: weil alle Menschen vom gleichen Schöpfer abstammen, nur in ihren Religionen andere Namen haben, sind Alle gleichwertig, wobei es überall sone und solche gibt. Sie waren also nie so verbohrt wie die Fundi-Christen, die ihre Religion für die einzig seligmachende halten.

Naja, dass man alte Menschen schneller verliert, das ist natürlich immer wieder schwer - aus der eigenen Perspektive - aber je älter jemand wird, auch man selber, desto wertvoller wird die Zeit, - jeder einzelne Tag der gut ist, ist ein Geschenk. Das ist in jungen Jahren genauso, wird aber gegen Ende immer mehr bewußt. Und für einen alten Menschen kann es auch ein neuer Anfang sein, das Ende zu akzeptieren. Schlimm ist es immer für die, die mit dem Verlust leben müssen.

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