Wie oft in der Woche habt ihr reitunterricht?

13 Antworten

Das hängt von so vielem ab, z.B.

- Wie geschickt bin ich im Bewegungslernen? Brauche ich ständige Kontrolle, um mir keine Fehler anzutrainieren oder reicht es, sich gelegentlich "kalibrieren" zu lassen.

- Was ist mein Ziel und habe ich auch ein zeitliches Ziel? Wenn ich im Turniersport etwas erreichen will, muss ich vielleicht ein anderes Lerntempo vorlegen als wenn ich nur möchte, dass mein Pferd bei der kleinen täglichen Feierabendrunde im Wald keinen Schaden nimmt.

- Wo stehe ich im Moment mit meinen Kenntnissen? Jemand, der noch nicht in der Lage ist, sein Pferd gesund zu trainieren, hat dem Pferd gegenüber eine Verpflichtung, sich fotzubilden, wer das längst kann, braucht das eben nicht.

Ich reite inzwischen seit mehr als 36 Jahren. Ich weiß, wie man ein Pferd trainiert, um ihm über Beschwerden hinwegzuhelfen, ich finde Ansätze, wie es meinem Pferd nach dem Training besser geht als vorher. Mit meinen Pferden, mit denen ich mir echte gesundheitliche Herausforderungen gekauft habe, werde ich keine Höchstleistungen mehr erreichen. Was die in ihrem Leben noch unter dem Sattel machen können, kann ich alles längst. Aber ich kann ihnen helfen, ihren Alltag besser zu meistern und sich zumindest so zu fühlen als würden sie eine Aufgabe erfüllen - wenn wir als Leittiere taugen, arbeiten sie ja auch in gewissem Maße ganz gerne mit uns. Dennoch ist es mir wichtig, im Schnitt alle drei Wochen "kalibriert" zu werden, denn jedes Individuum hat seine Stärken und Schwächen und irgendwo auch eine Schiefe. Diese Dinge werden aber von unserem sehr leistungsfähigen Gehirn für uns "schön gerechnet". Ein Reiter, der immer leicht rechts sitzt, weiß das nicht, sonst würde er sich mittig setzen, sein Hirn gaukelt ihm vor, dieses sei die Mitte. Für die Wirbelsäule des Pferdes ist das langfristig aber überlastend. Für die Gelenke in den Beinen auch. Auch für Wirbelsäule und Gelenke des Reiters. Damit wir uns da keinen Verschleiß einfangen, bestelle ich alle drei Wochen eine gute, auf Gesundheitsfragen spezialisierte Trainerin (die einen natürlich auch im Sport fördern könnte, hätte das Paar die körperliche Eignung und die Ambitionen dafür), einfach, dass die mir auf die Finger schaut und mögliche Fehler ausmerzt, bevor diese manifestiert sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Hallo :-)

Das kommt insgesamt natürlich auf den Ausbildungsstand des Reiter-Pferd-Paares an.
Ich persönlich bin 16, reite seit 11 Jahren und habe eine 5jährige Stute. Ich habe einmal die Woche Dressur- und einmal Springstunde. Dressur reite ich auch außerhalb der Stunde (natürlich), im Springen bin ich aber selber zu unsicher, als dass ich mich das alleine trauen würde.

Das muss wirklich jeder für sich abwägen :-)

Die wenigsten werden so oft reiten wie du.

Und für ein Hobby ist das auch schon übertrieben. Es kommt halt immer darauf an, was man in dem Sport später erreichen möchte.


Elenaasofie  04.10.2017, 16:25

Warum übertrieben? Außerdem muss das Pferd sowieso bewegt werden

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Baroque  04.10.2017, 17:11
@Elenaasofie

Wenn das Pferd "bewegt werden muss", läuft was grob falsch! Warum sollten sie auf die Bewegung durch den Menschen angewiesen sein? Doch nur, weil er sie vorher so verschlissen hat, dass sie jetzt Training brauchen, um ihren Alltag zu meistern. Oder weil der Mensch sie hält wie zu der Zeit, wo die Pferde noch richtig gearbeitet haben, mehrere Stunden am Tag richtig körperlich Leistung gebracht haben - aber da hilft ihnen unsere Freizeitreiterei auch nicht wirklich.

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MaryLynn87  04.10.2017, 21:02
@Elenaasofie

Du hast von Unterricht gesprochen. 

Unterricht ist eher dazu da um sich und das Pferd aus- und weiterzubilden. Nicht zum Auspowern oder Fitnesstraining. 

Natürlich sollte ein Pferd wenn möglich täglich bewegt werden. Aber das heißt ja nicht, dass ich täglich vor einer Reitlehrerin herumturnen muss. 

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Wie oft man Reitunterricht nehmen sollte kommt auf den Kenntnisstand an.

Da ich z.B. seit über 20 Jahren reite und weiß was ich auf dem Pferd da tue, reicht es mir regelmäßig Korrektur zu bekommen. Deshalb kommt meine Trainerin auch nur 14-tägig zu mir.

Bei Anfängern, unsicheren Reitern usw. macht es natürlich Sinn NUR unter Aufsicht eines RL zu reiten, da alles andere völlig sinnfrei und weder dem Reiter noch dem Pferd helfen würde.

Insofern gibt es keine pauschale Antwort auf deine Frage. Auch kommt es darauf an was man erreichen möchte. Ein reiner Freizeit-Geländereiter wird sicherlich nicht 3 mal die Woche Unterricht nehmen.

Schätze dich in jedem Fall glücklich, dass du so oft die Möglichkeit hast guten Unterricht zu bekommen und nimm so viel Wissen mit wie du nur kannst :)

„ Sollte“ gibt es da nicht. Kommt immer auf die Ziele an, und andere Dinge. Ich habe meist 1-2x in der Woche Unterricht. 1 x Schulpferd, und je nach dem ein weiteres mal oft auf Privatpferden. Zur Zeit bin ich RB auf einem Pferd, welches ich nicht gut allein weiterbilden kann. 

Geländepferde reite ich immer allein.

Ich kenne aber auch sehr erolgreiche Turnierreiter, die setzen sich nach Möglichkeit nicht einen einzigen Tag ohne Trainer auf ihre Pferde, haben also teilweise täglich mehrere Stunden Unterricht.