Wie nicht traurig sein dass ich kurzsichtig bin?
Ich bin schon seit über zwei Jahren kurzsichtig und kann es immer noch nicht richtig akzeptieren. Fast alle Kinder in meiner Klasse haben perfekte Augen, nur ich nicht :/. Jedes Mal wenn ich aufwache und bemerke, dass alles sehr verschwommen ist, bin ich direkt deprimiert. Manchmal sitze ich einfach eine Stunde rum und hoffe, dass ich durch ein Wunder wieder perfekt sehen kann. Ich hab zwar Kontaktlinsen, aber es nervt auch auf Dauer, die immer in die Augen hygienisch reinzumachen. Wie kommt ihr so klar damit, dass ihr auf Hilfsmittel angewiesen seid, um besser zu sehen?
wie stark ist denn deine Brille , wie alt bist du?
14 und -1,75 (ist nicht wirklich so stark, aber schon ziemlich lästig)
9 Antworten
Hi, ich bin auch kurzsichtig.
Um genau zu sein habe ich -3,5 und -5,25 Dioptrien und eine Hornhautverkrümmung.
Ich trage nun schon einige Jahre eine Brille und habe daran gewöhnt.
Für mich ist ein "Lichtblick" immer, dass ich irgendwann eine Augen-OP haben kann und wieder normal gucken kann.
Ansonsten muss man sich halt einfach dran gewöhnen.
Mich nervt es auch, kurzsichtig zu sein, insofern kann ich deine Frustration gut verstehen.
Aber da man es nicht ändern kann, muss man es halt so hinnehmen.
Sei froh, dass du Kontaktlinsen nutzen kannst, ich have diese Möglichkeit leider nicht, weil an einem Auge die Hornhaut nicht so ist, wie sie sein sollte. Deswegen ärgere ich mich mit inzwischen -8,75 Dioptrien über meine Brille, die aufgrund ihrer Stärke nicht wirklich schön aussieht.
Dass du als einziger in deiner Klasse kurzsichtig bist, glaube ich übrigens nicht, denn da sitzen sicher einige, denen entweder noch nicht aufgefallen ist, dass sie nicht perfekt sehen oder einfach keine Brille wollen und es deswegen vertuschen, so lange es geht (hab ich so gemacht, bis es aufflog, als ich bereits -3,5 dpt. hatte).
Kurzsichtigkeit ist ja keine Krankheit und somit kein Grund zur Sorge oder traurig zu sein. Es gibt viele Menschen - auch sehr junge - die leider gesundheitliche Probleme haben und wahrscheinlich gerne mit uns Brillenträgern tauschen würden.
Also freu dich einfach, dass du Kontaktlinsen tragen kannst, das ist bei vielen Aktivitäten ein riesengroßer Vorteil gegenüber einer Brille 🙂
Jedes Mal wenn ich aufwache und bemerke, dass alles sehr verschwommen ist, bin ich direkt deprimiert.
Kann ich verstehen.
Nur, dass meine Kurzsicht -14 Dioptrien ausmacht. Wenn ich also nicht gerade meine Brille aufhabe oder Linsen trage (wobei ich Letzteres bei Weitem bevorzuge), sehe ich nicht einmal wirklich das Gesicht einer Person, wenn sie direkt vor mir steht.
Ich hab zwar Kontaktlinsen, aber es nervt auch auf Dauer, die immer in die Augen hygienisch reinzumachen.
Vielleicht müssen die besser angepasst werden. Wenn sie gut passen, spürt man sie nicht einmal, sobald sie eingesetzt sind, deshalb liebe ich sie so.
Wie kommt ihr so klar damit, dass ihr auf Hilfsmittel angewiesen seid, um besser zu sehen?
Naja, ist halt so. Meine einzige Sorge ist, dass meine Netzhaut schon zweimal gelasert werden musste, weil Löcher darin sind. Wenn sie komplett kaputt geht, bin ich direkt blind.
Aber bad things happen to good people i guess.
Mehr als zu beten kann ich auch nicht tun.
Du wirst bestimmt nicht überall allein damit sein, eine Brille zu benötigen. Klar ist man davon am Anfang nicht gerade darüber begeistert, eine Brille zu tragen, aber eigentlich sollte man sich daran gewöhnen. Es kann sogar etwas besonderes sein, eine Brille zu tragen. Spätestens, wenn es um den Führerschein geht, werden viele andere ebenfalls eine Brille brauchen, weil sie eben doch nicht ganz so perfekt sehen.
Höhere Stärke fand ich schon lästig, allerdings erst so mit -5 Dioptrien. Da habe ich mir auch gewünscht, ohne Brille normal zu sehen und nicht nur alles verschwommen.
Kontaktlinsen ermöglichen einem aber viel Freiheit, ohne Brille kann man alles scharf erkennen, das kommt normalsichtig sein schon recht nahe, finde ich.
Schöne Antwort. Ich mag deine verständnisvollen und fachlich kompetenten Kommentare sehr. Danke dafür!
Ob deine Mitschüler perfekte Augen haben, ist nur eine Vermutung von dir. Wie oft hast du sie alle gefragt, ob sie in der Schultasche eine Brille haben.
Was ist für dich der Grund, die Brille nicht zu akzeptieren? Über 50% der Deutschen brauchen eine Brille, du gehörst also sogar zur Mehrheit. Du musst nur mal mit offenen Augen durch die Straßen, aber nur mit Brille auf der Nase, sonst siehst du die vielen Brillenträger/Brillenträgerinnen nicht. Stell dir mal vor, was dir alles entgehen würde, wenn du die Brille nicht trägst und ab 57 cm nur noch verschwommen siehst.
Läufst du barfuß oder nackt zur Schule? Warum nicht? Hast du deine Schuhe und KLeidung akzeptiert? Wie kommst du damit klar, dass du solche Hilfsmittel brauchst, um nicht zu frieren und bequemer gehen zu können? Die Brille ist nichts anderes als ein genauso nötiges Kleidungsstück.
Mag auch der/die eine am Anfang blöde Bemerkungen machen, nach 2-3 Tagen haben sich alle daran gewöhnt und es ist selbstverständlich, dass du dieses Schmuckstück auf der Nase hast.
Das eigentliche Problem ist wahrscheinlich nicht die Brille als solche, sondern deine mangelnde Akzeptanz, dich selber so zu nehmen, wie du eben als toller Mensch bist.
Der Unterschied ist einfach, dass jeder Kleidung braucht.
Nicht immer dieser Vergleich mit Schuhen und Kleidung.