Wie nennt man diesen Fehlschluss/kognitive Verzerrung?
Eine Person kritisiert oder lehnt eine Sache aufgrund von Beweisen ab, obwohl die Sache genau diese Beweise erfordert, was ziemlich ironisch (?) ist. Die Person hat zu wenig Ahnung über die Sache selbst, um die Beweise verstehen und prüfen zu können. Gibt es für dieses Denken eine Bezeichnung?
Zum Beispiel:
"Dieses Tier ist kein Pflanzenfresser, weil es sich von Blättern des Baumes ernährt."
"Das Wetter ist nicht heiß, weil ich habe einen Sonnenbrand bekommen"
"Es ist nicht Winter, denn heute ist der 6. Jänner."
5 Antworten
Auch wenn die Beispiele eigentlich nicht passen, oder mich verwirren, gäbe es tatsächlich zwei, mir bekannte Phänomene, die da halbwegs passen könnten.
Die Neigung Fakten, Tatsachen, Belege als Propaganda, "Fake-News" oder andere Arten von Falschaussagen abzulehnen, die sich gegen das eigene, vorgefertigte Weltbild stellen, während man Aussagen, die das eigene Weltbild stärken oder stützen ungefragt hinnimmt, so fadenscheinig und unbewiesen sie auch sein mögen.
Das kennt man als Confirmation Bias.
Daneben gibt es den Dunning-Kruger-Effekt.
Der besagt, dass eine Person mit wenig oder gar keinem Fachwissen, ihre eigene Kompetenz wesentlich höher einschätzt, als eine Person mit eher mittel ausgeprägtem Fachwissen. So spielen sich Personen, die eigentlich keinen Plan haben, gerne mal als Experten auf, obwohl sie aufgrund ihrer eigentlich unzulänglichen Kompetenz vollkommen falsche Schlüsse aus der Faktenlage gezogen haben.
Beide Phänomene würden ein ablehnen von Fakten, oder eben die falsche Interpretation zumindest im Ansatz, wenn auch nicht passend zu den Beispielen erklären, denke ich und sind seit Corona in manchen Bubbles verstärkt zu beobachten...
Wenn ein Beweis eindeutig einer ist, dann kann man den nur akzeptieren. Interpretationen sind keine Beweise!
Wenn jemand meint, einen Beweis nicht anerkennen zu müssen, dann ist der schlichtweg dumm.
Hallo Tharnoss,
es mag eine gewisse Selbstüberzeugung in manchen Dingen liegen, die trotz einer stichhaltigen Beweislage oder Plausibilitäten abgelehnt wird.
Menschen mögen sich in solchen Überzeugungen sicher oder auch mächtig fühlen, somit jegliches Andere, was sich dann darstellen ließe, ignorieren, da es sie aus dieser Sicherheit oder Macht hinausführen würde.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
So etwas nennt man IGNORANZ . Es ist ein Axiom, dass ein Pflanzenfresser Pflanzen frisst und bedarf keines Beweises.
Dunning-Kruger-Effekt vielleicht für den Anderen. Voreingenommenheit oder AUCH Dunning-Kruger-Effekt deinerseits.
Der Dunning-Kruger Effekt besagt, dass Menschen mit wenig oder keinem Fachwissen sich selbst eine höhere Fachkompetenz zutrauen, als Menschen mit mittlerem oder höherem Fachwissen. So trauen sich manche Leihen die Kompetenz eines Experten zu und sind von ihrer Einschätzung der Lage überzeugt, während ein Mensch mit etwas mehr Einblick vorsichtiger an die Sache heran geht und zurückhaltender argumentiert, da er sich seines unzulänglichen Fachwissens eher bewusst ist.
Würde nicht ganz auf das Beispiel Passen, aber hat gewisse Züge davon.
Gewisse Züge hätte auch der Confirmation Bias.
Fakten, Belege und Tatsachen als Falschbehauptungen abzulehnen, die nicht dem eigenen, vorgefertigtem Weltbild entsprechen, während all dies, was dieses Weltbild stützt, ungefragt hingenommen wird, wie fadenscheinig es auch sein mag.
Aber die Beispiele passen zu beiden nicht wirklich.
Das ist eher eine verdrehte Wahrnehmung... oder pure Idiotie