Wie mündlich verbessern?
Ich bin in der 11. Klasse Oberstufe und habe mündlich einfach ein riesen problem, was aber schon immer so war. Ich bin generell eigentlich nicht schüchtern, aber ich bin ein mensch, der zum perfektionismus neigt. Ich melde mich nur, wenn ich mir absolut sicher bin und bei kurzen fragen. Meistens ist es so, dass ich kaum überlegen kann was ich sage, bis nicht schon wieder immer der selbe eine antwort von sich gibt. Das schlimme daran ist, dass diese antworten nicht qualitativ gut sind. Man kann über gott und die welt reden und wird mündlich gut bewertet, selbst wenn man auch nur mit dem lehrer über das wetter oder ähnliches redet. Aber mein charakter ist einfach nicht so. Mich ärgert es so, weil ich ich schriftlich nicht schlecht bin, aber auch das Gefühl habe, dass teilweise schriftlichere arbeiten von dem lehrer schlechter bewertet werden, wenn man mündlich still ist - gerade bei Texten, die man fast ausschließlich in der oberstufe schreiben muss, kann man bewerten wie man will. Es macht mich einfach traurig, dass nicht auf das geachtet wird, was der Schüler wirklich kann, dass er einfach nicht den charakter dazu hat, viel zu sagen. Man wird immer automatisch als dümmer wahrgenommen, habe ich das Gefühl. Aber ich bin nicht dumm. Es ist einfach nur mein charakter. Ich bin gerade richtig fertig, da ich wieder mehrmals zb von 9 punkten schriftlich auf 6 punkten im zeugnis komme, während andere, die irgendetwas sagen, viel besser bewertet werden, obwohl diese das fach generell deutlich nicht (!) besser beherrschen. Ich hasse diese standardtipps, weil sie nichts bringen, aber ich hoffe, dass mich irgendjemand verstehen kann und trotzdem einen tipps an mich hat.
12 Antworten
Hey.
Hier ein paar Tipps:
- Beteiligung am Unterricht. Dazu zählt das "Meldeverhalten", wobei zu bedenken ist: Quantität nicht gleich Qualität! Zudem zählt auch das Arbeiten in Stillarbeitsphasen dort mit rein. Um dich aktiv am UG beteiligen zu können, musst du entsprechendes Fachwissen haben.
- Hefter. Das kommt jetzt drauf an, welche Klassenstufe du besuchst. Obwohl ich die zehnte Klasse besuche, habe ich noch immer sehe ordentlich geführte Hefter, auch, wenn sie nicht mehr eingesammelt, geschweige denn bewertet werden. Trotzdem bieten sie eine Grundlage zum Lernen, denn du kannst nur das lernen, was in deinem Hefter steht. Umso wichtiger, dass er ordentlich und vollständig ist!
- soziales Verhalten. Dazu zählt, wie du mit Klassenkameraden und Lehrern umgehst und ob du störst oder nicht. Ein gutes Benehmen aller Schüler ist wichtig für eine gute Lernatmosphäre!
- Kooperation. Dazu zählt, wie du in Partner- und Gruppenarbeiten agierst. Da sollten möglichst alle mitarbeiten und nicht alles an einem hängen bleiben.
- Lern- und Leistungsbereitschaft. Hast du eine "Antihaltung" oder nimmst du aktiv am UG teil?
- Selbstständigkeit. Da wird geschaut, wie du in Stillarbeitsphasen arbeitest.
- Zuverlässigkeit. Dazu zählt Pünktlichkeit. Aber auch das Vorhandensein der Materialien zu Beginn des Unterrichts, die Hausaufgaben etc.
- Tests. Auch Tests sind Bestandteil deiner mündlichen Mitarbeit, genau wie Vorträge.
Ich würde auch einfach mal deinen Lehrer deshalb ansprechen. Kann sein, dass du die Tipps oben als "Standardtipps" abstempelst. Ich versuche, noch einmal etwas "persönlicher" auf deine Frage einzugehen.
Bei uns ist es so, dass unsere Lehrer sehr wohl merken, wer Ahnung hat und wer nicht. Das sieht man spätestens in den Klausuren. Letztes Jahr hatte ich eine Lateinlehrerin, die super milde bewertet hat. Ich habe mündlich als einzige 15 Punkte bekommen, ich hab mich auch sehr angestrengt...und Leute, die nur auf die Frage "Was sagt dieses Stilmittel aus?" mit "Das verstärkt das Wort" geantwortet haben, haben gleich ne 2 bekommen...das fand ich auch ehr ungerecht.
Aber wie gesagt, normalerweise achten die Lehrer darauf und bekommen es schon mit. Sprich mal mit dem entsprechenden Fachlehrer und schildere ihm deinen Eindruck.
Ich bin auch nicht so ein Mensch, der unnötiges Zeugs im Unterricht von sich gibt, um gut da zu stehen. Die mündliche Mitarbeit macht aber nur etwa 25% deines AT (allgemeinen Teils) aus. Also musst du dir keine Sorgen machen: Diese Leute werden trotzdem eine schlechte Note auf dem Zeugnis haben. Denn sie müssen auch kooperativ sein, immer die Hausaufgaben machen, pünktlich sein, gute Tests schreiben etc.
Versuche, in der mündlichen Mitarbeit vor allem qualitativ was raus zu holen. Lehrer, die nur nach Quantität bewerten, sind keine guten Lehrer. Sprich deinen Fachlehrer an und schildere ihm deine Situation.
Viel Erfolg!
lg ShD
Mir geht es genau so! Ich brauche immer Gewissheit, dass das was ich sagen will richtig ist und -vielleicht übertreibe ich etwas- melde mich erst, wenn ich mir in Gedanken einen Satz zurecht gelegt habe. Das jedoch braucht Zeit, die man nicht hat, wenn sich die "Plappermäule" sofort melden und einen Schwachsinn von sich geben, bei dem ich mir am liebsten die Hand vor den Kopf schlagen würde.
Habe ich mir z.B. erst einmal einen Satz zurechtgelegt, um ihn in einer Diskussion einzubringen, habe ich das Gefühl, dass ich auf den "richtigen Moment" warten muss, um meine Aussage auch auf die des Vorredners beziehen zu können. Und wenn ich dann mal den passenden Moment gefunden habe, verspreche ich mich immer und werde nervös.
In Physik z.B. habe ich in der 1. Klausur 15 Punkte bekommen, mündlich müsste ich aber theoretisch auf 0 Punkten stehen, da der Unterricht so langweilig ist, dass es nicht einmal nötig ist aufzupassen. Unser Lehrer neigt eben dazu vieeeeeel am Thema vorbei zu reden; Das ist schade, denn Physik ist eigentlich eines meiner Lieblingsfächer. Im Jahr davor bei einer anderen Lehrerin hatte ich auch 1en geschrieben und stand mündlich auf 5-6 und hatte letztendlich eine 4, weil da das Mündliche noch etwas mehr gezählt hatte.
Das Beste, was du machen kannst, ist deine Lehrer davon zu überzeugen, dass du aufpasst und auch die meisten Antworten weist. Z.B. bei der Notenbesprechung kannst du auch auf deinen Charakter eingehen (das klappt meistens) und dich erklären. Oder du fragst den Lehrer, ob du ihm die Aufgaben, die ihr in der Stunde gemacht habt oder die Hausaufgaben mitgeben kannst, dass er einen Blick darauf wirft. Das wird natürlich nicht bei allen Lehrern klappen, es gibt schließlich immer ein paar, mit denen man nicht vernünftig reden kann, aber einen Versuch ist es Wert ;)
Hi. Ich verstehe dich voll und ganz, allerdings liegt das oftmals nicht an dir, sondern an deinen Lehrern. Manche geben willkürlich mündliche Noten her, da es keine festen Regelungen zur mündlichen Bewertung gibt. Das einzige, was du machen kannst, ist, mit deinen Lehrern oder dem Oberstufenkoordinator zu sprechen und sie auf dein Problem aufmerksam zu machen. Aber lass dich ja nicht unterkriegen. Melde dich lieber einmal zu wenig und gib richtige Antworten, anstatt dich oft zu melden, falsch zu antworten und schlechte Noten zu kriegen
LG
Bei uns wird das als Sonstige Mitarbeit bezeichnet und dort zählt vieles zu: Teste, Hausaufgabe, Mitarbeit (melden), Gruppenarbeit, Referate und allgemein wie man sein Aufgaben im Unterricht bearbeitet.
Ich bin eher ne ruhige Schülerin und habe mündlich i. d. R schlechtere Noten im Vergleich zum schriftlichen. Auch wenn ich noch nicht in der Oberstufe bin und mich mit dem Punktesystem nicht so auskenne, kann ich dich verstehen.
Aber Lehrer bewerten nun mal Qualität und Quantität. Du musst dich einfach immer melden, wenn du etwas weißt oder eine Vermutung hast. Es ist auch nicht so schlimm, wenn du mal ne falsche Antwort gibst. Falls bei euch noch Teste etc. zur mündlichen Note zählen, dann versuche die auch so gut wie möglich zu schreiben, mach immer deine Hausaufgaben und halte freiwillig Vorträge bei Gruppen- oder Einzelarbeiten.
Ich finde es eigentlich Quatsch, dass die mündliche Note mehr zählt. Mit der schriftlichen Leistung zeigt man, was man kann. Die mündliche Note ist eher ne subjektive Meinung des Lehrers - manchmal kann ich die mündlichen Noten auch nicht nachvollziehen. Aber daran kann man nichts ändern. Du musst dich einfach immer beteiligen - jede Unterrichtstunde.
Hallo Anonym163,
was hindert dich daran, die reger am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen?
Sich reger am Unterricht zu beteiligen, bringt zwei Vorteile:
-
bekommt man eine bessere Note,
-
geht die Stunde gefühlt schneller rum.
Und entschuldige das nicht mit deinem Hang zu Perfektionismus. Das ist eine zu große Last, die du da mit dir rumträgst.
Ich hatte auch immer diesen Drang. Und habe dadurch sehr gelitten. Mein Psychologe sagte mir, dass ich das abstellen soll. Denn erstens belastet es zu sehr. Und zweitens ist es ein Ziel, das man niemals erreichen kann.
Außerdem ist perfekt langweilig - meine Meinung.
Gerade die kleinen Fehler und Mängel machen einen Mensch sympathisch.
Deshalb solltest du dich immer melden - auch wenn du dir mal nicht 100 %ig sicher bist. Schließlich bist du in der Schule, um zu lernen. Wenn du schon alles wüsstest, bräuchtest du nicht mehr zur Schule zu gehen...
Alles Gute
Virginia