Wie mit der Angst vor der Beerdigung umgehen?
Hallo,
ich werde am Montag zum ersten Mal auf einer Beerdigung sein, ein Mensch, der mir sehr wichtig war, ist gestorben.
Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich fühle, ich habe wahnsinnige Angst vor diesem Tag, ich weiß nicht, ob ich durchhalten werde. Mir ist schon jetzt ganz mulmig, mir wird schwummrig und flau. Beerdigungen, Friedhöfe, alles hat mir immer Angst gemacht, immer habe ich diese Besuche vermieden. Ich weiß, dass es zum Leben dazu gehört, doch einfach ist es nicht.
Ich bin seit Tagen emotional, ich trauere und weine sehr viel. Ich weiß nicht, wie ich die Beerdigung aushalten soll, wahrscheinlich werden mir schon auf dem Weg dorthin die Tränen kommen.
Da dieser Mensch mir viel bedeutete, ist es sehr schwer für mich, überhaupt bin ich ein ziemlich sensibler Mensch, die gesamte Atmosphäre wird nicht leicht sein.
Ich bin am überlegen, überhaupt nicht zur Beerdigung zu gehen, sondern später aufzutauchen, ich weiß, dass er es gut verstanden und mir überhaupt nicht übel genommen hätte. Andererseits habe ich Angst, es sofort zu bereuen.
Für manche von euch mag es sicherlich unverständlich sein, doch ich habe wirklich zu kämpfen. Vielleicht auch deshalb, weil ich noch nie auf einer Beerdigung war. Wie läuft denn eine Beerdigung ab? Wie würdet ihr entscheiden?
8 Antworten
Erstmal mein Beileid ! Ich kann dich sehr gut verstehen . Mir geht es ebenso - diese Begräbnisse sind einfach Ausnahmesituationen. Es besteht bei mir auch ein regelrechter Widerwillen - das lässt sich so schwer erklären .
In deinem Fall weiß ich halt nicht , wie nahe du dieser Person standest , ob du zum Familienkreis gehörst , wo man sich gegenseitig mental unterstützt oder ob du alleine hingehst und " dir selber überlassen " bleibst . Aber du wirst bestimmt jemanden finden , dem du dich anschließen kannst, um die Abläufe zu beobachten und ggf kurz zu fragen, was als nächstes kommt und was zu tun ist . Halte dich einfach im Hintergrund , die " Hauptakteure " sind da sowieso enge Familienmitglieder . Ob du persönlich kondolierst oder ob ein Buch ausliegt - kann niemand voraussagen - schau einfach , wie es sich ergibt .
Man braucht einfach eine eiserne Fassung bei solchen Gegebenheiten , vllt kannst du sogar vorher etwas zur Beruhigung nehmen , frag in einer Apotheke . Es ist ja fast wie bei Prüfungen .
Ich wünsche dir gute Nerven - meist legt sich die Aufregung auch , wenn man dann vor Ort ist und beobachten kann, was andere tun , wo sie hinstehen , was man mit Blumen macht , wo die Familie steht oder sitzt und wie man ggf auf sie zugeht .
Begräbnisse laufen verschieden ab , es kommt auf die örtlichen Traditionen und die Wünsche der Familie an . Heute steht oft schon in den Anzeigen , ob Beileidsbekundungen erwünscht sind und ob man nach der Beisetzung still auseinandergeht . Ob ein Gottesdienst stattfindet oder eine freie Beerdigung . Vllt kannst du dich da noch ein bisschen schlau machen . Das gibt ein bisschen Sicherheit .
Ich wünsche dir gute Nerven und eine stabile Verfassung.
Mein herzliches Beileid!
Eine Beerdigung läuft ganz grob folgendermaßen ab. Ich beschreibe Dir das einfach mal ganz sachlich und wenn Dir etwas unklar ist, frag einfach nochmal nach. Dann erkläre ich es detaillierter.
Zunächst gibt es eine Trauerfeier, die engsten Angehörigen sitzen ganz vorne. Diese Trauerfeier findet in einer Kirche oder Kapelle statt. Der Pfarrer (oder Redner) spricht über das Leben des Verstorbenen und versucht, mit seinem Worten Trost zu spenden.
Danach gibt man das letzte Geleit, dh der Sarg wird zum Grab gefahren und beigesetzt. Dabei geht die Trauergemeinde hinter dem Sarg her. Auch hier gehen die engsten Angehörigen ganz vorne. Wenn der Sarg in die Erde gelassen wird, kann man eine Schaufel mit Erde hinunter werfen. Manche werfen als letzten Liebesgruss auch eine einzelne Rose.
Manchmal wird auf Beerdigungen Musik gespielt. Je nachdem, was sich der Verstorbene gewünscht hat. Danach trifft man sich zum Leichenschmaus. Da sind aber oft nur die Verwandten des Verstorbenen dabei.
In Deinem Fall wäre es vielleicht sinnvoll, wenn Dich ein Freund oder ein Familienmitglied begleitet. Es ist in Ordnung, wenn Du weinen musst. Wenn Dich der Gang zur Beerdigung allerdings zu stark belastet, geh nicht hin. Da musst Du auf Dein Bauchgefühl hören, diese Entscheidung kann ich Dir leider nicht abnehmen.
Falls Du nicht gehst - schreib den Angehörigen eine Karte und fahre ein paar Tage später ans Grab und nimm alleine Abschied. Auch das ist völlig in Ordnung. Alles Gute für Dich!
Es ist die letzte Ehre die Du ihm geben kannst in dem Du hingehst.
Mein beileid, aber Geh hin. Weinen ist doch selbstverständlich- gerade auf einer Beerdigung wirst du nicht die einzigste weinende person sein. Als ich das erstemal auf einer Beerdigung war, war ich ziemlich geschockt von dem ritual das sich alle in eine reige aufgestellt haben und eine hand voll erde in das grab gelegt/geworfen haben. Aber jeh nach bestattung ist das glaube ich unterschiedlich. Du wirst es schaffen, auch wenn viele Tränen fließen werden
Hey,
ich weiß, dass es dir jetzt schwierig oder unmöglich vorkommt, aber ich würd dir raten, hinzugehen. Niemand erwartet auf einer Beerdigung, dass du gute Laune hast oder Smalltalk betreibst. Wenn du traurig bist, dann sei traurig, wenn du dich dort schlecht fühlst, kannst du dich ja immer noch kurz absondern oder allein irgendwo hinstellen/hinsetzen.
Beerdigungen sind für viele Menschen ein wichtiger Trauerschritt, um anzufangen, Abschied nehmen zu können. Mein Beileid und alles Liebe!