Als Klasse zur Beerdigung gehen?
Hallo Zusammen!
Letztens ist von unserem Schulkolleg sein Vater gestorben und er ist leider psychisch komplett zusammengebrochen. Meine Klasse hat sich dazu entschlossen zur Beerdigung seines Vaters zu gehen, um unserem Schulkollegen auf diese Art zu unterstützen. Jeder, außer ich, sind der Meinung, dass wir genau an diesem Schultag, wenn die Beerdigung stattfindet, gehen sollen. Das Problem ist, dass ich irgendwie nur schlecht trauern kann, wenn jemand gestorben ist, den ich überhaupt nicht kenne. Und zum anderen bin ich der Meinung, dass es uns nicht angeht und eine Familienangelegenheit ist.
Ich bin natürlich traurig, dass sein Vater gestorben ist, eigentlich kannte ich ihn auch einigermaßen und hab mein Beileid ausgesprochen, aber ich weiß nicht, ob es überhaupt richtig ist. Vielleicht will er auch nicht, (er weiß nicht mal, dass wir zu r Beerdigung kommen). Meine Meinung habe ich nicht zur Klasse gesagt, da ich sonst als kaltloser Mensch bezeichnet werde, was ich eigentlich nicht bin. Auch in meinem Umfeld habe ich noch nie gehört, dass man als Klasse zur Beerdigung geht, wenn von einem Schulkollegen der Vater oder Mutter gestorben ist. (Wenn der Schulkollege selbst gestorben ist es natürlich anderes, das weiß ich.)
Ich gehe natürlich schon zur Beerdigung, ich mache da keinen großen Aufstand hier, aber ich hätte gerne von euch gehört, ob es so normal ist oder ob ich wirklich ein „böser“ Mensch bin, wenn ich so denke😅.
9 Antworten
Also die Idee zeigt an sich einen starken Klassenzusammenhalt, aber ich schließe mich deiner Meinung an und finde, dass ihr da bitte nicht als ganze Klasse hingeht. Zu einem weiß die Familie von dem Verstorbenen überhaupt Bescheid? Ich meine für die steht dann ganz plötzlich eine Handvoll unbekannter Kinder da während sie in Ruhe (innerhalb familiärer Verhältnisse) trauern wollen. Wenn überhaupt sollten nur der beste Freund oder die beste Freundin des Jungen mitkommen und ihn unterstützen doch aber nicht die ganze Klasse. Also meiner Meinung nach eine ganz schlechte Idee
Und was ist wenn du dich direkt an den Jungen wendest und ihn fragst was er davon hält? Wenn er davon auch nicht überzeugt ist, dann kannst du der Klasse aufjedenfall deine Meinung sagen.
Naja er war nie in der Schule seit sein Vater gestorben ist, also kann ich ihn nicht direkt so fragen. Über WhatsApp wenn’s geht, aber mehr geht dann nicht.
Er trauert zwar gerade, aber ich würde ihm trotzdem schreiben, dass ihr als Klasse die Idee habt ihn bei der Beerdigung zu unterstützen und ob das für ihn und seine Mutter in Ordnung wäre..? Natürlich drückst du zuerst dein Beileid aus:)
Als mein Vater gestorben war, ich war damals 17, hätte ich es nicht unbedingt gewollt dass meine ganze Klasse zur Beerdigung gekommen wäre. Es wäre für mich eher störend als tröstend gewesen.
Was mir in der Zeit der Trauer sehr geholfen hatte waren ein paar Mitschüler die einfach nur zum reden und zuhören da waren.
In meiner Ausbildung war ein Ausbildungskollege tödlich mit dem Auto verunglückt. In dem Fall sind wir als Ausbildungsgruppe zu der Beerdigung gegangen. Wobei es jedem einzelnen freigestellt war, ob er daran teilnehmen wollte.
Eine sehr nette Geste, aber ist das auch mit der Mutter abgesprochen? Ich habe die Befürchtung das es evtl zuviel sein könnte. Verstehe mich nicht falsch, ich finde das unsagbar toll. Eine funktionierende Gemeinschaft ist genau das was ein Mensch in der Situation braucht. Es ist vorbildlich und viele sollten sich ein Beispiel nehmen. Nur zuviele auf dem Friedhof oder bei der Trauerveranstaltung kann ebenfalls sehr belastend sein
Jeder Trauer ander. Der eine mehr, der andere weniger. Solange du nicht Lauthals lachst oder lächelst, ist alles in Ordnung.
Nehme 2 oder 3 Päckchen Taschentücher mit. Das hilft auch. Es ist nicht nur die Geste, sondern man fühlt sich nicht so allein und hilflos.
Ja stimmt schon. Wie bereits gesagt, ich mache keinen großen Aufstand und es ist sehr nett von unserer Klasse. Aber da es zu viele sein könnten, habe ich halt Angst vor der Reaktion des Schulkollegen
In der Unterstufe gab es in meiner Klasse einen ähnlichen Fall. Keiner aus meiner Klasse, außer dem Jungen, dessen Vater gestorben ist und sein Cousin, der ebenfalls in unserer Klasse war, sind zur Beerdigung gegangen.
Ich hätte das auch etwas seltsam gefunden, wo keiner von uns den Vater kannte.
Es ist schön, dass ihr euren Klassenkameraden unterstützen wollt, aber auf die Beerdigung zu gehen, halte ich für eine unangemessene Methode dafür. Außer er war sehr engagiert in Bezug auf Klassenfeste o.Ä., sodass ihr ihn alle kanntet und wirklich um ihn trauert.
Falls das nicht der Fall ist, drückt eurem Klassenkameraden lieber "normal" euer Beileid aus und verdeutlicht, dass ihr für ihn da seid, wenn er reden möchte oder Hilfe braucht.
Nein, er war sehr zurückhaltend und ist nicht gerne in einem großen Umkreis von Menschen. Deshalb habe ich auch Angst vor der Reaktion des Schulkollegen. Wie bereits gesagt, sehr nette Geste, aber bei einer Beerdigung bin ich schon sehr vorsichtig.
Das sehe ich wie du. Man sollte da wirklich vorsichtig sein. Vielleicht sprichst du mal mit deinem Klassenlehrer über die Situation. Falls der das genauso sieht wie du, könnte er der Klasse klarmachen, dass es keine gute Idee ist zur Beerdigung zu gehen, ohne, dass du dich mit der Klasse anlegen musst.
Naja, der Klassenlehrer hat alles schon abgemacht, also kann ich nicht daran nichts mehr ändern. Er spricht mit keinem mehr. Er selbst hat psychische Probleme und da halte ich mich einfach raus und lasse ihn in Ruhe. Dem Klassenlehrer habe ich nicht getraut etwas zu sagen, da er der festen Überzeugung war das wir als Klasse dorthin gehen sollten. Ich muss es jetzt einfach hinnehmen und mehr kann ich nicht mehr ändern
Das ist schade, aber nicht mehr zu ändern, da hast du wohl recht.
Selbst die Überschrift reichte mir, um zusagen
Was soll Das?
Die Beisetzung ist mit das persönlichste was geht.
Eventuell der beste Freund, die beste Freundin, von eurem Klassenkameraden aber auch nur, wenn die Mutter die kennt.
z.B, Ich hab bei der Familie meines Freundes damals regelmäßig mitgegessen. (warum nicht zu Hause ist ne andere Geschichte). Hab seine Eltern geduzt. Sowas ja.
Sollte uns das passieren. Als Mutter würde ich euch gnadenlos wegjagen.
Würde ich sogar nicht übelnehmen ganz ehrlich. Ich war wie bereits gesagt dagegen, aber wenn jeder außer ich auf die Beerdigung gehen will, was habe ich als einzige Person großartig zu sagen, wenn unserer Klassenlehrer davon überzeugt ist.
Es sieht aus, als wenn du da nicht rum kommst. Halte dich einfach zurück.
Soweit ich weiß überhaupt nicht. Und ich habe Angst vor der Reaktion des Schulkollegen, aber ich habe irgendwie nicht getraut nein zu sagen, weil ich damit sonst alleine stehen würde und ja, ich glaube, du kannst dir selber ausmalen, was mir dann vorgeworfen wird. Ich habe natürlich Beileid ausgesprochen, aber naja weiß nicht.