Wie macht man ein Crewdson-Bild?

3 Antworten

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Geile Aufgabe :)

Zuerst musste mal schaun, was Crewdson als Objektiv benutzt hat, und das auf Vollformat umrechnen. In seinen Filmtagen benutze er 200mm und 300mm Objektive auf 8x10, was auf Vollformat umgerechnet 26mm und 39mm ist.
Für "ungefähr" den Look hinzukriegen, dürfte also ein 35mm Objektiv auf Vollformat oder ein 22mm auf Canon APS-C ausreichen.

Seine Innenaufnahmen sind meistens Sets und daher etwas schwierig nachzumachen. Ich würde glaube ich so eine neblige Nachtszene nachstellen. Sowas wie "Beneath the roses" evtl. mit Beleuchtung aus Autoscheinwerfern. Und dir eine Filmszene dazu überlegen, vielleicht ein Typ im Anzug der gerade ein Loch gräbt und ne Frau dabei mit Sonnenbrille und Kopftuch die sich gerade ne Zigarette anzündet.

Was zudem den filmischen Look ausmacht, ist dass die Kamera auf einem leicht erhöhten Punkt steht. Also eventuell von einer Leiter aus fotografiert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Flightning 
Beitragsersteller
 23.02.2021, 07:26

Danke aber ich muss das Bild wohl alleine mit dem Handy machen was kann man da z. B. darstellen?

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Flightning 
Beitragsersteller
 23.02.2021, 07:54
@Uneternal

Ja ich müsste dann nur mein Handy irgendwo aufstellen und mich dann platzieren. Wie gesagt ich hab keine professionellen Mittel

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Hallo

Crewdson arbeitet mit Grossfomat 8x10"(20x25cm) auf feinstem Analogfilm und meist hinter einem Schneider 21cm Symmar-S dass ist an Grossformat schon extrem Weitwinkelig und eine schwer "handhabbare" Optik beim künstlichen Ausleuchten. Der baut im Prinzip immer ein "Filmset" auf und macht bei Bedarf auch das passende Wetter.

Im Prinzip gibt es nur wenige die ein Crewdson Foto "nachmachen" können denn Bildstil und die Sujets kann man mit kleineren Formaten "nachbauen"


Flightning 
Beitragsersteller
 22.02.2021, 16:52

Danke aber ich glaube bei uns liegt der Fokus eher auf dem Inhalt. Was würdest du da vorschlagen

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IXXIac  22.02.2021, 18:37
@Flightning

Hallo

sieh dir seine "Waldbilder" an die sind ganz "Simpel" (Wald mit eckigem Auto drin, Wald mit Hütte drin, Wald mit Mensch drin)

Zuerst musst du eine ähnliche Location finden dann muss man die dazu vergleichbaren Bilder analysieren und kommst auf die Perspektivlinien dann kannst du die Distanzen ausmessen und kommst per Tiefenstaffelung auf die Entfernungen und denn Ausschnitt und nötigen Bildwinkel bzw man kommt nicht so einfach drauf weil der Crewdson das perspektivisch oft wie einen Pack-Shoot verkippt hat. Der Trick ist in der "Dosis" der Verkippung.

Dann kommt die Arbeit man braucht denn Standpunkt dazu reicht meist ein Kleinlaster, Klappgerüst oder ein Tisch. Dann besorgt man sich eine Kleinbild DSLR/DSLM und ein Tilt Shift Objektiv zum Bildwinkel und wartet auf das optimale Wetter und denn optimalen Sonnenstand (Letzter ist errechenbar).

Einige Bilder hat er kurz nach dem Morgenlicht erzeugt wenn noch leichter Tau auf denn Oberflächen einige Farben "sättigt" und andere im Kontrast senkt und vertikale Oberflächen Leicht glänzen und man noch etwas Kälte/Düsterniss in der Bildstimmung hat. Mir hat mal ein Meister erklärt die optimale mystische Lichtstimmung für Kalenderbilder ist zwischen dem aufwachen der Vögel und dem aufwachen der Insekten also bereitet man denn Platz so vor das man am nächsten Tag direkt neben der Kamera einem Tisch hat auf dem man denn Abend zuvor ein paar Stubenfliegen oder Käfer unter einem Glas deponiert hat. Wenn die Vögel loszwitschern hebt man das/die Gläser ab und wartet darauf das die Fliegen oder Marien Käfer sich bewegen und hat Arbeitszeit bis die losfliegen. Stuben-Fliegen sind aber "schneller" als Marienkäfer bzw Marienkäfer fliegen manchmal gar nicht. Wenn die Insekten durchs Bild schwirren ist es meist zu "spät" (Zumindest in denn Nordländern wie Schweden und Norwegen)

Heutzutage machen die Digital Fotografen Intervallauslösungen und "waten" anschliessend durch die Bildbanken um das beste rauszufischen bzw Morpen/Photoshopen sich das Optimalbild.

Wenn die Rohkosten Pro Negativ bei 100€ liegen und das nachladen um 30 Sekunden dauert entwickelt man einen anderen Arbeitsstil man erlernt "jeder Schuss ein Treffer" dadurch wir der Arbeitsprozess intensiver bzw man kann es als ZEN Zustand bezeichnen wo man "Hyperreal" wahrnimmt.

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IXXIac  23.02.2021, 10:48
@IXXIac

Hallo

was viele nicht "verstehen" ist dass die "Bildwirkung" von Kunst schwer zu verkleinern ist bzw nicht "digital" darstellbar. Dazu muss man in Museen oder Galerien und Originale oder gute Nachdrucke an der Wand "hängen" sehen. Wenn es gut gemacht ist steht man im Prinzip vor einem "Fenster" oder Fensterausschnitt mit "Tiefenwirkung".

Die "Kunst" vom Gursky ist nicht eine Wiese am Rheinufer mit viel "leeren" Himmel drüber zu fotografieren und auf Garagentorgrösse als Chromogen-Print an die Wand zu hängen. Die Kunst ist in der erzielten Bildqualität und der Wirkung daraus und wie man "Skulptur" das aus flachen Techniken "presst".

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