Wie lief die (katholische) Taufe eures Kindes ab?
Bei uns ist es bald soweit und unsere Tochter wird getauft. Nun ist es aber so dass die letzte Taufe auf der ich war 2004 gewesen ist. Ich war auch noch sehr klein und kann mich an kaum etwas erinnern. Es wird sich auch viel verändert haben, denke ich.
Mein Mann war überhaupt noch nie in einer Kirche und verlässt sich da voll auf mich, da die Kirchenzugehörigkeit nun mal aus meiner Familie kommt.
Der Pastor wird uns wohl anrufen und den Ablauf erklären, aber dieser Anruf soll wohl sehr kurzfristig erfolgen und wir würden uns schon lieber darauf vorbereiten.
Vor allem:
Ich habe munkeln gehört wir sprechen das Glaubensbekenntnis für unser Baby. Aber welches? Ich sehe online viele die sich teilweise sehr unterscheiden.
Unsere Kirche gehört zum Erzbischoftum Paderborn und es wird eine ,,Einzeltaufe" falls es wichtig ist.
Mich würden also jüngere Erfahrungsberichte interessieren. :)
4 Antworten
Es sollte eigentlich ein ausführliches Vorgespräch mit einem Verantwortlichen der Kirchengemeinde, also einem Gemeindereferenten, einer Gemeindereferentin oder dem Geistlichen selbst geben, also nicht nur ein Telefonat.
Dabei wird alles ausführlich erklärt. :-)
Was ihr mitbringen solltet, ist eine Taufkerze (die könnt ihr evtl. auch selbst mit Klebewachs gestalten) und ein weißes Taufkleid für den Täufling. Wichtig: Das Taufkleid wird erst während der Tauffeier nach der eigentlichen Taufe angezogen und nicht schon vorher.
Der Ablauf der Zeremonie steht hier: https://www.erzbistum-muenchen.de/glaube/sakramente/taufe/ablauf-der-taufe/73987
Das ist die vollständige Form. Je nach Tradition der Gemeinde oder dem persönlichen Stil des Geistlichen kann das auch vereinfacht werden, z. B. dass die Tauffeier nicht am Eingang der Kirche sondern gleich am Taufbrunnen beginnt. Texte, die mit der Abkehr und dem Schutz vor dem Bösen zu tun haben, werden heute meistens moderater formuliert, also nicht so, als wenn wir ständig von finsteren Mächen umgeben wären. Da ist der verlinkte Ablauf noch ziemlich altmodisch, heute ist das alles nicht mehr so düster. :-)
Aber schaut euch das einfach mal an:
https://youtu.be/bPaONm7hWVI?feature=shared
Die Taufe kann auch in eine heilige Messe integriert werden.
Und wie wäre es denn, wenn der Vater einen Taufkurs macht und sich gleich mit taufen lässt? ;-)
Wollte er zunächst, würde allerdings so wie wir uns informiert haben ein ganzes Jahr dauern 🙈 (er kam zu spät mit der Idee an) und er steht nicht hundertprozentig genug hinter allem, für sich selbst. Die treibende Kraft ist eher meine Seite.
Ist nur ein Telefonat mit dem Priester geplant? Ein persönliches Gespräch wäre schon gut und ist auch üblich. Dann könntet ihr auch eure Fragen stellen. Ich hoffe und denke mal, der Anruf des Priesters soll vor allem dazu dienen, den Termin für ein persönliches Gespräch mit euch zu vereinbaren.
Der Ablauf der Tauffeier dürfte sich an dem liturgischen Buch "Die Feier der Kindertaufe" orientieren: https://www.liturgie.de/liturgie/pub/litbch/kindertaufe_online.pdf Danach gehört zum Ablauf eine Absage an das Böse und ein Bekenntnis zum Glauben (siehe ab Seite 56 der verlinkten Datei). Der Priester stellt den Eltern und Paten Fragen, und ihr antwortet mit "ich widersage" bzw. "ich glaube".
Anschließend kann außerdem von allen ein Glaubensbekenntnis gesprochen werden, entweder das Apostolische Glaubensbekenntnis oder das Große Glaubensbekenntnis. Das würde man aber vermutlich aus dem Gesangbuch oder aus einem Textheft ablesen, denn bei einer Taufe sind typischerweise auch Leute dabei, die nicht so oft zur Kirche gehen.
Ich kann bis heute immer noch nicht nachvollziehen wie Eltern das Recht einfach einen nehmen das Kind zu Taufen. Warum überlässt ihr nicht euer Kind selbst die Entscheidung wenn es alt genug ist?
Das ist wie mit anderen Entscheidungen: Impfen oder nicht, Kindergarten und Schule oder nicht, Operationen jetzt, später oder nie....usw. Soll da das Kind auch selbst entscheiden?
Erziehung ist das Recht und die Pflicht für die Eltern. Religion gehört da dazu. Die Eltern entscheiden, Punkt.
Außerdem: Auch eine Entscheidung, das Kind nicht taufen zu lassen, ist eine Entscheidung der Eltern und nicht des Kindes.
Zudem: Deine Antwort auf die Frage der Fragestellerin ist eine glatte Themaverfehlung. Wie schmeckt das Essen? Gestern.
Wenn sie alt genug ist, darf sie natürlich selbst entscheiden, ob sie weitere Sakramente haben will oder die Kirche ganz verlässt. Aber solange sie ein Baby ist obliegt es nunmal uns als Eltern. Hast du noch etwas sinnvolles zur Frage selbst zu sagen?
Mit jüngerer Erfahrung kann ich nicht dienen, aber die Taufe unserer Tochter im Erzbistum Puebla(Mexiko) verlief ohne größere Zwischenfälle - Da ich Taufen für Kindesmisshandlung halte, war ich selber nicht anwesend, so dass mein Schwager vom Pastor für den Vater gehalten wurde - Das muss recht belustigend gewesen sein:)
Jedenfalls kann ich Dich insofern beruhigen, als die Taufe bei meiner Tochter keine langfristigen Schäden hinterlassen hat und sie schon seit längerem praktizierende Atheistin sowie kein Kirchenmitglied ist;)
Dann hat deine Tochter ihren Weg gemacht (vermutlich aber nicht ganz ohne deinen Einfluss). Meine wird ihren eigenen Weg gehen. Wenn der sie aus der Kirche führt, dann ist das so. Aber eins musst du mir verraten: inwiefern ist es Kindesmisshandlung einem Baby Wasser ins Gesicht zu tröpfeln? Ihr wird ja kein Körperteil unwiederbringlich verstümmelt, wie in anderen Religionen.
Nein, aber die mögen das nicht - Mir wurde auch berichtet, dass sie geschrieen hat, als sie mit dem Weihwasser in berührung kam.
Ich denke - Ja, dass ich nicht christlich war/bin, hat sie beeinflusst - denke aber, dass meine Ex - ihre Mutter - da noch größeren Einfluss hatte: Sie ist schließlich aus der RKK ausgetreten, später freikirchlich-protestantisch und schließlich buddhistisch geworden;)
Dankeschön für die ausführliche Antwort. Taufkerze haben wir. Kleid auch sofern das fast neunzig Jahre alte Ding die Wäscherei überlebt. :)