Wie lautet die vollständige Redoxreaktionreaktion?

JenerDerBleibt  14.06.2024, 18:01

Weißt du denn wie man prinzipiell bei sowas vorgeht?

Zani1709 
Beitragsersteller
 14.06.2024, 18:46

In der Regel schon, aber hier bekomme ich es aus irgendeinem Grund nicht hin.

JenerDerBleibt  14.06.2024, 18:59

Bestimm doch mal die Oxidationszahlen der ganzen Atome in der Gleichung. Den Rest dröseln wir dann auf.

Und so als Tipp: Im Na2S2O3 haben die S nicht dieselben Oxidationszahlen

Zani1709 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 14:46

Edukte:

I2: Iod : 0

Na2S2O3: Natrium : +1, Schwefel : +2, Sauerstoff :-2

KCl: Kalium : +1, Chlor : -1

2 Antworten

Das ist genau was ich meinte mit den Oxidationszahlen. Schwefel hat im Thiosulfat nicht zweimal +2, sondern einmal 0 und einmal +4. Im Produkt sieht das ähnlich aus, das ist Tetrathionat, was ungefähr so aussieht: O3S-S-S-SO3. Dabei haben die beiden mittleren S wieder die OZ 0, die beiden äußer jeweils +5. Schwefel wird also oxidiert. Damit:

2 S2O3^2- -> S4O6^2- + 2 e^-

Iod hat - wie du schon richtig erkannt hast - im I2 0 und im KI dann -1. Iod wird also reduziert und damit kann man schreiben:

I2 + 2 e^- -> 2 I^-

Diese beiden Gleichungen sind bereits in Ladung und Stoffen ausgeglichen, das wars also schon. Die anderen Substanzen, die in deiner Gesamtgleichung vorkommen, kann man getrost ignorieren, weil da nichts oxidiert oder reduziert wird, sprich, bei denen ändern sich die Oxidatinszahlen nicht. Die braucht man für die Oxidations- und Reduktionsgleichungen also nicht.


Zani1709 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 15:55

Achso, alles klar. Vielen lieben Dank dir!

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I2 (aq)+ 2 Na2S2O3 (aq) + 4 KCl (aq) ⟶ K2S4O6 (s)↓ + 4 NaCl (aq) + 2 KI (aq)

Diese Reaktionsgleichung ist richtig ausbalanciert — alle Atomsorten links kommen in gleicher Anzahl auch rechts vor. Damit beschreibt sie eine mögliche Reaktion. Wirk­lich schlau werde ich aber nicht daraus.

Der Grund für meine Verwirrung ist, daß Du mit den Kationen herumspielst und ich weiß nicht, warum. Wenn es um die Reaktionsgleichung von Iod mit Thiosulfat ginge, dann reicht ja

I2 (aq)+ 2 Na2S2O3 (aq) ⟶ Na2S4O6 (aq) + 2 NaI (aq)

vollkommen aus. Du gibst aber noch Kaliumchlorid dazu, und behauptest, daß da­bei festes Kaliumtetrathionat ausfiele. Davon habe ich noch nie etwas gehört, und ich bin zwar kein Spezialist für Polythionsäuren und ähnliches Ungeziefer, aber diese mo­de­rat seriöse Seite schreibt von einer Löslichkeit 232 g/l, und andere Stellen im Web ha­ben dieselbe Zahl (vermutlich alle aus derselben Quelle zusammengespidert). Wenn das auch nur nä­he­rungsweise stimmt, dann ergibt Deine Behauptung, es bilde sich festes Kaliumtetrathionat, keinen Sinn.

Also frage ich Dich ganz direkt: Welchen Sinn hat die KCl-Zugabe in Deiner Gleichung? Hast Du Löslichkeitsdaten für K₂S₄O₆, die eine geringe Löslichkeit nahelegen?


Zani1709 
Beitragsersteller
 15.06.2024, 14:56

Iod, Natriumthiosulfat und Kaliumchlorid waren die Edukte meines Versuches. Das Produkt sollte dann das Kaliumtetrathionat sein. Kaliumchlorid sollte hier bloß die Quelle für Kalium-Ionen sein.

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