Wie lange sollte Kontaktabbruch zu den Vorbesitzer eingehalten werden?
Hallo liebe Community,
ich spiele mit dem Gedanken den Hund einer Freundin zu übernehmen. Sie schaffen es nicht mehr ihrem Hund zeitlich gerecht zu werden und wünschen sich ein Zuhause, wo noch Kontakt bestehen bleibt. Was ich persönlich an und für sich unterstütze.
Wenn ich den Hund dann zu mir nehme, dann wird er in erster Zeit die Welt nicht mehr verstehen. Das braucht seine Zeit, das ist klar. Nun stellt sich mir die Frage, wie lange sollte er seine Vorbesitzer mindestens nicht mehr sehen? Bzw sollte er sie überhaupt je wieder sehen?
Ich möchte dazu einfach mal verschiedene Meinungen und Erfahrungsberichte hören. Ich will vermeiden, dass er sich erst bei mir einlebt, seine alte Familie wieder sieht und dann total verwirrt ist. Ich kann mir vorstellen, dass man das nämlich auch ganz leicht fehleinschätzen kann.
Danke im Voraus!
Liebe Grüße
Hufpfote
5 Antworten
Hallo Hutpfote,
das ist eigentlich eine ganz individuelle Sache. Das liegt am Hund, das liegt auch an der Situation.
Aus unseren Würfen haben wir durchaus auch Hund innerhalb der Familie, des Freundes- und Bekanntenkreises abgegeben - auch mal ältere Hunde, bei denen sich zeigte, dass sie als Einzelhund glücklicher werden würden als in einem großen Verband, oder bei denen sich zeigte, dass sie für die Zucht nicht eingesetzt werden konnten oder weil jemand aus nachvollziehbaren Gründen einen erwachsenen Hund wollte ....
Immer musst man genau überlegen, was das Beste für den Hund war. Und immer auch musste man in diese Überlegungen einbeziehen, wie oft man sich zukünftig sieht. Innerhalb einer Familie geschieht das ja sehr oft, im Freundes- und Bekanntenkreis ganz unterschiedlich.
Manche Hunde waren nach 2 - 3 Wochen schon so "umgezogen", dass sie freudig zu Besuch kamen aber völlig selbstverständlich auch mit den neuen Eltern wieder gingen. Anderen merkte man auch nach mehr Wochen noch an, dass sie z.B. nur bei gemeinsamen Spaziergängen noch hin- und hergerissen waren.
Ein allgemeingültiges Patentrezept wird es nicht geben - aber mit der entsprechenden Hundeerfahrung und mit viel Empathie werdet ihr sicher die für den Hund richtige und beste Entscheidung treffen.
Gutes Gelingen
Daniela
Vielen lieben Dank für deine Antwort!
Scheinbar tun sich viele Hunde damit leichter als ich dachte. Ich hatte diese Situation noch nicht und habe es mir viel komplizierter vorgestellt.
Ich habe einen Hund von einer Pflegestelle, das ist ja erstmal "so ähnlich".
Das Problem mit dem Hund war, dass er sich sehr stark an seine Foster Mum gebunden hatte. Am Anfang hatte ich wahnsinnig Schiss, dass er sich zu sehr in die Trauer reinsteigert, aber der Kerl ist ein astreiner Opportunist. Gibt's was auf die Gabel, bist Du mein Freund.
Nach etwa zwei Monaten war ich auf einem Treffen der Ts-Orga und er hat sich wahnsinnig gefreut, seine Mum wieder zu sehen, aber er hat keinerlei Anstalten gemacht, dahin zurück zu wollen.
Was ich sagen will... Es ist sicher von Hund zu Hund sehr unterschiedlich, aber ich würde mich an die "3-3-3 Rule" halten und den Kontakt zu den Vorbesitzern, wenn überhaupt, erst nach der letzten Eingewöhnungsphase wieder herstellen.
Man muss sehen, wie der Hund reagiert und wie schnell er dich "annimmt" und sich Bindet. So aus dem Blauen heraus ist das alles recht schwer zu beurteilen.
Ich wage auch zu behaupten, dass mein Hund seinen Trainer auch wiedererkennen würde. Er findet kleinere, etwas korpulentere Männer total klasse. Und besagten Trainer hat er vor 2 Jahren das letzte mal gesehen. Aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass er auch mit mir wieder zurück nach Hause möchte.
Hallo,
ich habe jetzt aktuell zwei Hunde die ich aus zweiter Hand habe.
Keiner der Hunde hat Probleme damit, wenn wir den "alten" Besitzer treffen, obwohl sie dort auch ein wunderschönes Leben hatten.
Einer der Hunde hat seinen alten Besitzer gerade in der Anfangszeit fast tgl. gesehen, dem war trotzdem sehr schnell klar, dass er mit mir nach Hause kommt (kommen muss) und das "muss" wurde auch sehr schnell zu einem "Hallo? Nicht das du mich hier vergisst". Die meisten Hunde kommen mit Besitzerwechsel sehr viel besser klar, als ihre Besitzer ;-)
Danke für deine Antwort! :)
Ich bin schon etwas beruhigter. Hätte es mir wesentlich schwieriger vorgestellt. Dann bin ich mal gespannt, wie er das aufnimmt.
Das sillte meiner Meinung nach kein Problem sein. Ein Hund bindet sich immer an die Person die erwas mit ihm macht und etwas mit ihm unternimmt. An die Person die souverän ist und bei der er sich wohl fühlt. Das ist eigentlich immer der Besitzer.
Ein Hund lebt nicht in der Vergangenheit, sondern im hier und jetzt.
Er wird sich an dich binden und bei dir ein tolles Leben haben. Er kann dann auch damit umgehen, dass er die alten Besitzer sieht, denn das wird ihm egal sein.
Gib ihm Zeit bis er sich bei dir eingewöhnt hat, je nach dem 4 Wochen bis ein paar Minate. Du wirst es selber merken wenn der Hund angekommen ist.
Ich glaube bei der Möglichkeit würde ich ihn langsam an dich gewöhnen?
Also erstmal n Tag, dann immer mehr?
Sodass er dich immer öfter und deine Freundin immer seltener sieht ...