Wie lange müsste man Kampfsport machen bis man sich auf der Straße verteidigen kann?

12 Antworten

Das kommt ganz auf das Gegenüber und auf deine Voraussetzungen und die Art des Kampfsports an.

Ich habe Erfahrung mit Thaiboxen und Krav Maga. Eine erste Sicherheit und grundlegende Dinge, wie z.B. vorher aus der Situation zu gehen, richtig zum Gegner stehen, erstes Schlagen und Treten, überhaupt mal Schlagen und Treten, Distanzgefühl etc. lernst Du bereits ein klein wenig innerhalb von 3 Monaten.

Das heisst aber nicht, dass Du dann jeden Gegner bezwingst. Es ist schwer, die Schlaghemmung zu überwinden und in einer solchen Situation wird man immer zittern, das kommt vom Adrenalin.

Also als Fazit: Erste Sicherheit hast Du nach wenigen Monaten. Sicher sein, Jeden (ohne Respekt, Regeln und Anstand) Angreifenden abzuwehren hast Du auch nach 10 Jahren nicht.

Man kann sich auch ganz ohne Kampfsport auf der Straße wehren. 

Durch Training erweitern sich die Chancen, doofe Situationen gut zu meistern, aber unbesiegbar wird man nie.

Da das Leben unvorhersehbar ist, weiß Niemand, in welche Situationen Du einmal gerätst oder was Du persönlich aus dem Kampfsporttraining mitnimmst und zu welchem Zeitpunkt dies geschieht.

Mal 3 Zitate für dich:
1. Das Training im Karate umfasst dein ganzes Leben. (Gichin Funakoschi).
2. Die größte aller Leistungen ist es, den Gegner zu bezwingen, ohne zu kämpfen.
3. Karate beginnt da, wo die Technik aufhört.

Trainieren muss man ein Leben lang. Aber um dich etwas auf der Straße Vertidigen zu können richen ein paar Jahre wenn man sich gut anstellt und gute Lehrer hat.
Aber die beste Leistung ist, sich nicht auf Kämpfe einzulassen.

Kann man pauschal nicht sagen.

Wenn ein Hänfling mit 50 Kilo Körpergewicht und 160 cm Größe, der seinen Lebtag lang nie Sport gemacht hat, der immer nur der Außenseiter war, eben ein "Schwächling", mit Kampfsport beginnt, dann braucht es schon einige Jahre, bis der so weit ist, dass er sich realen Gefahrensituationen stellen kann. Er muss ja nicht nur die Techniken lernen, er muss seinen Körper trainieren und seine allgemeine geistig-seelische Situation umstellen.

Wenn aber ein Zweimeteremann mit 120kg und alles reine Muskelmasse, der 12 Jahre beim Bund war und aktuell als bewaffneter Fahrer von Geldtransporten arbeitet, mit Kampfsport beginnt, dann kann der das Gelernte schon nach ein paar Trainingsstunden konkret umsetzen. Denn der ist schon körperlich fit, hat gelernt, mit Konfliktsituationen umzugehen, ist hellwach und beherrscht seinen Körper - dem muss man nur zeigen, wie's geht, dann setzt der das binnen kürzester Zeit um.

Kampfsport ist auf der Straße lediglich eine Schadensbegrenzung aber definitiv keine Garantie dass du den andern umhaust. Das ist immer noch Sport ! Auf der Straße kann jeder jeden Schlagen. So Punkte wie Schläfe, Kinn, Oberlippe kannst du nicht trainieren, wenn du da vernünftig getroffen wirst gehen die Lichter aus egal ob du Mike Tyson, Klitschko oder der unsportlichste Mensch der Welt bist. Du solltest Kampfsport immer nur für dich selbst machen, dann wird es dich prägen und dir in vielen Situationen im Leben weiterhelfen. Auf der Straße kann ein Schlag reichen und der Kampf ist vorbei, merk dir das.