Wie läuft die Uni?
Hi
wie genau kann ich mir die Uni vorstellen, ist das so wie in der Schule (mündliche Mitarbeit, Klausuren etc.) oder was ich oft gehört habe einfach nur zuhören, Notizen machen und am Ende eines Semesters eine „große“ Arbeit schreiben?
3 Antworten
Ganz blöd gesagt: In der Schule haben dir die Lehrer Händchen gehalten, in der Uni musst du halt selbst klarkommen.
Am Ende des Semester gibt es eine Klausur. Diese musst du bestehen. Wie du das schaffst, ist dein Problem. Die Vorlesung zu besuchen und sich Notizen machen, ist für die meisten sinnvoll, aber du darfst auch in der letzten Reihe Waffeln und Glühwein genießen, in der zweiten deinen Rausch ausschlafen oder halt in der fünften Netflix mit Kopfhörern gucken.
Auch beim Nacharbeiten musst du selbstständig tätig werden. Dir gibt niemand mehr Hausaufgaben auf, das höchste der Gefühle sind freiwillige Übungsaufgaben.
Dann bekommt noch das Thema Fristen eine neue Bedeutung: Wenn du bis Mitternacht deine Hausarbeit abgeben musst, ist eine Sekunde zu spät halt zu spät und du kriegst null Punkte. Wenn du dich nicht rechtzeitig zur Klausur anmeldest, kannst du halt nicht mitschreiben.
Vieles hängt ab vom Studienfach.
Ein Jura-Studium läuft ganz anders ab als ein Musik-Studium.
Ein Mathe-Studium läuft ganz anders ab als ein Sport-Studium.
Ein Medizin-Studium läuft ganz anders ab als ein Kunst-Studium.
In den Vorlesungen spricht der Professor wie bei einem Vortrag und die Studenten hören zu.
Es gibt (meistens) keine Anwesenheitspflicht.
Die Studenten lernen eigenverantwortlich.
Am Ende des Semesters ist die Klausuren-/Prüfungsphase und da finden die Klausuren und Prüfungen statt, die natürlich viel schwieriger sind und viel mehr Stoff umfassen als Klausuren in der Schule.
Entscheidend für den Erfolg des Studiums ist, dass man ALLE vorgeschrieben Klausuren und Prüfungen besteht.
Eine schlechte Note ausgleichen durch ein anderes Fach - das gibt's nicht im Studium.
Studieren ist VIEL schwieriger, anspruchsvoller und arbeitsintensiver als Schule und Abitur. Viele Abiturienten unterschätzen das.
In Deutschland bricht im Schnitt jeder 3. Student sein Studium ab.
In den zukunftssicheren MINT-Studiengängen liegt die Abbrecherquote sogar deutlich über 50%. Schade.
Meistens ist Mathe der Grund für's Scheitern.
Im Endeffekt zählt nur, ob du die Klausuren bzw. Module bestehst. Mündliche Mitarbeit wird nicht bewertet. Wie du das erreichst, ist dir überlassen. Da läuft dir auch niemand hinterher oder interessiert sich dafür, ob du anwesend bist oder nicht.