Wie kann man erkennen, ob eine Landschildkröte Gesund o. krank ist, und ob es ihr gut geht?

Das kann man nicht so genau erklären, denn man muss auch erkennen wollen, dass die Schidlkröte krank ist. Schließlich leiden sie lange und still. Manche Schildkröten vegitieren im Mini-terrarium vor sich hin. Ich kenne genügend Leute, die behaupten, ihrer Schildkröte ginge es gut. Dass ihr Blick, ihr Verhalten, ihr Aussehen usw. etwas anderes sagt, scheint an solchen Haltern abzuprallen. Sie sagen, sie lebt schon xy jahre so und es ginge ihr gut.

Es gibt zwar Hinweise, die deutlich sind, wie beispielsweise geschwollene Augen, pfeifendes Atmen, rote Panzerfärbung, Durchfall usw., aber es gibt auch viele Anzeichen, die man nur erkennt, weil man seine Schidlkröte kennt. Jede Schidlkröte ist anders und jeder halter kennt sie. Meine Schildkröten zum Beispiel leben im Freigehege. Je besser das Wetter, desto aktiver sind sie. Nimmt die Aktivität trotz optimaler Witterung ab, gehe ich zum Tierarzt. Ist selten, aber nie umsonst. Man muss "nur" einen reptilienerfahrenen Tierarzt finden, der das Problem ernst nimmt, erkennt und behandeln kann. Gehe ich zum "normalen" Tierarzt und sage "meine Schidlkröte frisst weniger und bewegt sich kaum", schmunzelt er, schaut sie sich an, gibt eine (gefährliche) Vitaminspritze und sagt, sie sei gesund.

Man kann Krankheiten so gering wie möglich halten, indem man das habitat so gut es geht nachahmt. Salate gehören also nicht auf den Speiseplan, ein terrarium ist keine geeignete Haltungsform, auf die Starre sollte man nicht verzichten usw. Je besser man die Natur nachahmt, desto gesünder und länger lebt sie.

lg

www.das-schildkroeten-forum.de

Ob sie gesund ist, ist schwer zu erkennen. Hinweise sind aber:

• altersgerechtes Wachstum,
• klare nicht geschwollene Augen,
• rosa Schleimhäute im Maul,
• keine Bläschen an der Nase,
• saubere Kloake, kein Durchfall
• glatter kontrastreicher Panzer (keine Höcker)
• kein Papageienschnabel
• kräftige Beine (sie läuft hochbeinig und kann ihr Gewicht alleine mit den Vorderbeinen halten)

Klarheit bekommt man aber nur durch Blut- und Kotuntersuchungen. Die Blutwerte zeigen, wie ok die Organe sind. Die Kotuntersuchung zeigt, ob das Tier von Parasiten befallen ist.

Ein todsicheres Anzeichen ist schon mal, wenn sie sich nicht mehr in den Panzer zurückzieht. Hier ein paar Symptome und mögliche Ursachen:

http://www.t-hermanni.de/griech/grikrank/symptom.php

Das ist leider immer schwierig. Schildkröten haben leider keine Mimik, und Geräusche machen sie auch sehr selten. Außerdem sind sie Wildtiere, d.h. sie verbergen so lange wie möglich, dass es ihnen nicht gutgeht, denn in der Natur wäre ein Schwächeanzeichen immer gefährlich.

Eine typische "Krankheit" sind Parasiten wie Einzeller und Würmer. Anzeichen dafür sind Gewichtsverlust und manchmal auch veränderter Kot. Einmal im Jahr (am besten im Juli/August rum) sollte eine Kotprobe untersucht werden, um einen Befall aufzudecken. Großer Gewichtsverlust (prozentual) ist immer ein schlechtes Zeichen, denn Schildkröten wachsen eigentlich ihr Leben lang (wenn auch irgendwann kaum mehr merklich). Da sollte dann auf jeden Fall mal ein reptilienerfahrener (!) Tierarzt draufgucken! Wenn das Tier apathisch ist und sich ständig verkriecht, ist entweder eine Krankheit Schuld, großer Stress oder eventuell auch ein Haltungsfehler. Fressen tun Schildis eigentlich auch immer, wenn sie auch ihr Lieblingsfressen verweigern stimmt irgendetwas definitiv nicht!

Der Panzer der Schildkröte sollte fest sein, die Augen klar und nicht eingefallen, die Nase frei (also keine Bläschen und Pfeifgeräusche). Wenn eine Schildkröte schlecht gewachsen ist (also Höcker, zu flach) können auch unbemerkt Nierenprobleme oder andere Organprobleme auftreten. Wer ein solches Tier hat/erwirbt/findet, sollte es regelmäßig dem Tierarzt vorstellen, und auch mal ein Blutbild machen lassen.

Das zu erkennen ist sehr schwierig. Durch Beobachtung und wenn man seine Tiere schon lange hat, kann man manchmal feststellen, wenn sie sich anders verhalten als sonst. Das kann ein erster Hinweis auf eine Krankheit sein.

Schwierig wird das natürlich, wenn man eine große Gruppe hält. Dann jedes Tier im Auge zu behalten, dürfte fast unmöglich sein.