Wie kann man echten Pelz (Leopard) von nachgemachtem unterscheiden?
Habe aus einem Nachlass eine Weste aus Fell, das Leopardenmuster zeigt. Sie stammt aus den 1920er Jahren und aus einem sehr reichen Haushalt. Wie kann ich als Laie feststellen, ob die Weste aus echtem Leopardenfell oder aus billigem Fell, nur entsprechend eingefärbt, besteht? Habe sie Kürschnern gezeigt, einer meinte, sie sei echtes Leopardenfell, der andere meinte, sie sei "nachgemacht" (Imitation); echtes Fell ist es auf jeden Fall. Bin nun total verunsichert.. Innen ist sie mit dünnem, weichen Leder gefüttert - und sieht sehr edel aus.
3 Antworten
Dass es ein Kürschner nicht einwandfrei erkennen kann, ist schon sehr merkwürdig. Ein Anhaltspunkt: Der Druck wird mit einer Schablone auf Kaninchen oder Zickel oder Ähnliches aufgebracht. Damit sind die Fleckenfarbe nur im oberen Bereich der Haare, und das sonst unifarbige Unterhaar, beim Leopard kaum vorhanden, ist mit angefärbt. Kaninchen und ähnliches erkennen Sie an der kleinen Fellgröße (auf die Zusammensetznähte achten)! Leopardenhaar ist recht störrig. Schablonenflecken sind von Fell zu Fell gleich. Usw. usf. Wenn ich ein Bild sehe, könnte ich es vermutlich bestimmen. Und wie gesagt, ein Kürschner sollte das wohl anhand des Originals erst recht können!. Gruß von einem Kürschner.
Zumindest die Meisterprüfung für Kürschner wurde inzwischen kraft Gesetz gestrichen. Damit darf sich vermutlich jeder so nennen, der ein wenig kürschnert.
ganz einfach:feuerzeug ran und es riecht entweder nach verbrannten Haaren oder Plastik
man hält da sicher kein feuerzeug dran,, sondern man zupft ein paar haare vorsichtig raus.
das dürfte echtes fell sein.
vor hundert jahren waren die möglichkeiten, fellimitat herzustellen noch nicht sehr gut - kunstfell aus dieser zeit ist problemlos erkennbar.
wenn du ein paar haare opfern magst - verbrenne sie auf einem porzellanteller. wenn sie verbrennen und nach verbrannten haaren, bzw. nach verbrannten fingernägeln stinken, sind sie echt
wenn das "haar" schmilzt und deutlich nach plastik riecht, ist es nicht echt. um diese weste verkaufen zu dürfen, braucht sie eine bescheinigung und ein zertifikat. um das zu bekommen, brauchst du unbedingt den kaufbeleg von damals.
nette antiquität aber eigentlich wertlos.
Nach fast 100 Jahren existiert natürlich kein Kaufbeleg mehr. Habe nur einen Erbschein.
Riecht nach verbrannten Haaren. Dass es "echtes Fell" ist, haben mir ja bereits die Kürschner bestätigt. Aber es könnte ja auch "eingefärbtes Kaninchenfell" sein!
Besten Dank für die Auskunft. Es hat sich nun herausgestellt, dass es Ozelot ist. Ich frage mich nun, ob die Berufsbezeichnung "Kürschner" geschützt ist oder sich jeder Pelzhändler bzw. Ankäufer so nennen darf?