Wie kann ich Trauer überwinden?
Selbst wenn das eher weniger eine Frage wird, möchte ich gerne etwas über meine ehemalige Beziehung erzählen, dann fühle ich mich freier und vielleicht finden paar Leute es interessant zu lesen. Das ist hier jetzt mehr so ne kleine Geschichte als ne Frage. Ich hoffe es stört trotzdem niemanden, dass ich es auf dieser Plattform veröffentliche.
Achtung(!), ich tu mich damit schwer, Sachen gut zu beschreiben. Wenn ihr beim Lesen nen Schlaganfall bekommt, dann lest bitte nicht weiter!😆 So jetzt:
Ich vermisse meine Freundin.
Es ist schon knapp ein Jahr her und fing vor knapp zwei Jahren an, als wir 17 waren. Sie war die einzige Freundin die ich in meinem Leben je hatte und auch wirklich das einzige Mädchen, mit dem ich über alles reden konnte (buchstäblich alles). Wir hatten uns für nichts was wir einander erzählten, geschämt.
Auch ich war ihr erster Freund. Irgendwann sahen wir uns nicht mehr und der Kontakt schwand aber das ganze beruhte auf ein Missverständnis, denn wir dachten, wir wollen voneinander nichts mehr, warteten aber in Wirklichkeit darauf, dass der andere sich melden würde.
So freundete sie sich mit einem Neuen an. Sie meinte danach, es sei eine Liebesbeziehung gewesen aber nur zum Trost - da sie dachte ich hätte kein Interesse an ihr - und ohne Intimität. Das ging aber wie angedeutet auch nicht lang und so kehrte sie wieder zurück und ich war so dumm und verzieh ihr. Irgendwann merkte ich dann, dass es nicht mehr dasselbe ist und distanzierte mich langsam von ihr, obwohl unsere Beziehung sich äußerlich garnicht mal so anders anfühlte. Wir hatten immer noch viel Spaß aber das, was schon erwähnt anders war, war das Vertrauen. Vorher hatte man einander gehabt und genoss das Gefühl das Gegenüber nur für sich allein zu haben; nach ihrer Beziehung mit dem anderem Jungen hatte ich dieses Gefühl nicht mehr. Es war nicht mehr besonders. Denn das gleiche was sie mir wieder nach dem Wiederzusammenkommen gab, hatte sie zuvor höchstwahrscheinlich dem anderen gegeben.
Ich vergleiche dies oft mit einer zerbrochenen Tasse. Man kann sie nach dem Brechen wieder zusammenkleben und problemlos benutzen, aber es wird nie wie vorher aussehen. Die Narben (Risse in der Tasse) bleiben und holen einen immer wieder ein.
Zwischen uns ging nur noch für ein zwei Monate etwas, bis sie mich dann blockiert hatte und wir uns nie wieder sahen. Wahrscheinlich weil ich sie nicht mehr wie vorher behandelte. Irgendwo war das auch mein Plan. Ich verhielt mich langsam im Laufe unserer letzten Monate absichtlich anders, damit sie sich von mir entfernt, weil ich es einerseits nicht verkraften konnte, dass sie ja zwischendurch was mit nem anderen hatte, aber andererseits wollte ich ihr das auch nicht direkt sagen. Ich war nicht stark genug mich zu trennen und wollte es ihr überlassen. Ich war natürlich wie erwähnt erfolgreich mit meinem Plan.
Ich sah sie nie wieder. Wir sind uns sogar nicht einmal mehr über den Weg gelaufen.
Wenn ich im Nachhinein zurückblicke, begangen wir beide Fehler. Wir taten über alles sprechen aber an dem Moment in der unsere Beziehung am meisten Gesprächsbedarf hatte, ließen wir das Sprechen sein. Das war unser beider Fehler. Ihr Fehler war, dass sie mich einfach betrogen hat. Mein Fehler war, dass ich ihr einfach vergab und ihr somit falsche Hoffnungen gab. Wenn das kein Fehler war, dann spätestens als ich sie dazu brachte sich von mir zu trennen, ohne es ihr zu sagen.
Es ist nicht so, dass ich jeden Tag über sie denke, und bei der zweiten Trennung weinte ich sogar nicht einmal mehr, da sie ja auch irgendwo gewollt war, aber wenn ich über sie denke dann vermisse ich die super schöne Zeit die wir vor unserer ersten Trennung hatten. Wir hatten jeden Tag von morgens bis abends nur einander.
Sie war vom Verhalten so süß und feminin. Ebenfalls unerfahren, aber das war das süße. Sie hatte sich mir anvertraut. Sie war so hübsch, dass man nicht einmal mehr sagen kann, man hätte nen anderen Geschmack. Ich bin mir zu 100% sicher jeder von euch würde sie hübsch finden. Sie war aber auch ein wenig ängstlich. Das war am Anfang sehr herausfordernd, half mir aber auch dabei sich als heranwachsender Mann zu entwickeln und ihr Komfort zu geben.
Ich habe auf jeden Fall dank dieser Beziehung viel gelernt, also wie man sich zu verhalten hat.
Ich hatte seither nie wieder etwas mit Mädchen zutun und möchte es irgendwo auch nicht, weil ich mir denke, dass es genauso schön sein wird wie vorher aber dann doch wieder so schmerzhaft endet. Irgendwo vermisse ich aber dieses Gefühl und brauche es auch wieder in meinem Leben.
Man fühlt sich so hoffnungslos wenn man bedenkt, dass man womöglich nie die eine bekommen kann die für immer loyal ist
Jetzt ist es sogar schwerer denn je. Ich näherte mich seither Jesus Christus an und man findet kaum christlichgläubige Mädchen.
Es ist auch so, dass seither nie ein Mädchen Interesse gezeigt hat
Eventuell liegt das ja auch an der seit meiner Trennung uninteressierten Ausstrahlung gegenüber Mädchen.
Danke fürs Lesen!
2 Antworten
ich finde es schön geschrieben und ich fand es auch interessant zu lesen. mir sind aber drei wichtige sachen aufgefallen an die du arbeiten solltest, bevor du mit deinem leben weitermachst:
- JEDER hat eine vergangenheit - du kannst zwar dein bewusstsein nicht ändern dass du dich von menschen (oder diesem mädchen) abwendest, weil sie eine vergangenheit hatte(n) mit einem anderen jungen ABER du kannst deine einstellung ändern. je älter du wirst umso mehr triffst du menschen an, die ebenfalls eine vergangenheit hatten. possessivität nenne ich das: besitzergreifend. ein gesunder mensch und eine gesunde psyche braucht nichts und niemandem um im leben glücklich zu sein. ein partner soll das leben lediglich ergänzen, nicht ausfüllen. niemand ist stolz auf die vergangenheit aber es gibt auch gewisse sachen, die man nicht bereut. auch du. man kann es nicht ändern und das sollte man akzeptieren. somit war dein verhalten gegenüber dem mädchen schlichtergreiffend unfair.
- ein betrug ist (nicht nur für mich sondern allgemein) es meines wissens nach erst, wen bereits eine beziehung besteht. wenn ihr zusammen gewesen wärt und sie hätte dich einfach betrogen (fremdgeküsst oder sex gehabt), dann kann ich es verstehen. aber wie ich das herauslese, bestand die beziehung zu diesem zeitpunkt nicht. der kontakt stellte sich ein und sie lernte jemand neues kennen - also ein normaler "ablauf der dinge", bei dem es dir nicht zusteht zu urteilen.
- dass du aufgrund deiner ersten und einzigen liebelei nun mädchen und allg. frauen nun pauschalisierst und deshalb nichts mit ihnen zu tun haben möchtest, finde ich sehr oberflächlich und gegenüber anderen mädchen/frauen die sich absolut korrekt verhalten (wobei das mädchen davor jetzt auch nicht unbedingt was falsch gemacht hat) ungerecht. stattdessen rate ich dir, es als "shit happens" abzustempeln und es als erfahrung zu sehen bei der du weiter wachsen kannst - ganz ohne vorurteile, ängste und unrealistische wünsche. sei einfach offen, aufgeschlossen und tolerant in dieser sache und sehe jede bekanntschaft als einen neuanfang der bei 0 beginnt - nicht nur in der beziehung sondern als kapitel deines lebens.
Danke, das ist sehr schön verfasst und hat mir einiges an Trauer genommen. So habe ich vorher nicht gedacht. Es wird immer Menschen geben die mehr oder weniger das gleiche erfahren haben wie ich und wenn ich diese Menschen treffe, sind wir ja sozusagen auf einer Wellenlänge, das kann einiges einfacher machen.
Zu dem Betrugding, da hast du recht. Was ich als Betrug interpretiere war für vielleicht nur wirklich ein Trostspender für sie, weil sie sich verletzt gefühlt hat. Da war ich eventuell zu egoistisch. Aber wie du auch gesagt hast, sollte ich mir nicht mehr so viel Vorwürfe machen und es als Erfahrunf abstempeln.
Ich werde mich bemühen wieder offener zu werden. Vielen Dank für deine detaillierte Antwort, sie war sehr hilfreich 🙏
Okay um es für mich verständlich zu machen, ihr wart also so wirklich zusammen? Eine richtige Beziehung?
Tut mir leid für diese Erfahrung, aber Betrug ist doof. Du wirst eine Weile brauchen bist du wieder gelernt hast zu vertrauen. Und ich möchte ehrlich sein, dass Christentum wird dir bei diesem Problem nicht wirklich helfen.
Ja eine richtige Beziehung. Ganz am Anfang etwas zögerlich, weil es für uns beides ja sozusagen das erste Mal war, aber im Laufe der Zeit (die ersten 2 Monate) wurde es zu einer richtigen Liebesbeziehung.
Zum Glauben bin ich nicht gekommen, weil ich mich verletzt gefühlt habe und damit klarkommen wollte. Ich war schon immer gläubig seitdem ich klein war aber nie intensiv, sprich sehr gläubig. Nach der Trennung hat sich das intensiviert, aber das lag wahrscheinlich auch daran, weil ich mehr Zeit für mich hatte und mich deshalb mehr für den Glauben interessiert habe.