Wie kann ich Mash selber machen?

4 Antworten

Ja, und das selbstgemachte Mash ist auch besser als alle Fertigmashs.

1 knappe Tasse - nie mehr als 100 gr. - Leinsamen braun oder golden - eine Zeitlang leicht köcheln lassen. 30 Minuten würde ich sagen, damit aus dem braunen Leinsamen die Blausäure rausgeht.

Vorsicht das Zeug kocht leicht über oder brennt unglaublich schnell an und ruiniert den Kochtopf. Ich koche den Leinsamen daher in der Mikrowelle, aber auch da muss man aufpassen. Man sollte das größte Gefäß nehmen, das noch in die Mikrowelle passt.

Man muss aufpassen, wieviel Wasser man benutzt. Ist es zu wenig, schleimt der Leinsamen nicht und es pappt und brennt an. Nimmt man zu viel, kocht es über - auch in der Mikrowelle -und es gibt eine Riesenschweinerei.

Ich lasse den Mash in der Mikrowelle 3 mal 5 Minuten köcheln und gucke alle 5 Minuten nach, wie es aussieht, ob ich also noch Wasser hinzukippen sollte oder Wasser wegnehmen muss. Das muss man ausprobieren.

Macht man es auf dem Herd - am besten in einem beschichteten Topf -muss man öfter kontrollieren. Wie gesagt, wenn es anpappt und anbrennt, ruiniert man sich seinen Topf - mit dem beschichteten Topf ist das Risiko nicht so groß - und wenn es überkocht, kann man den ganzen Herd putzen.

Dann vermengt man den Leinsamenbrei mit Weizenkleie. Der fertige Brei sollte in etwa die Konsistenz einer dicken Erbsensuppe haben.

Das Rezept habe ich von meinem unglaublich erfahrenen Fach-TA für Pferde und Klinikleiter. Er war kein Fan von Fertigmashs. Leider hat er sich mit 80 selbst pensioniert. Ich weine ihm immer noch nach.

Ich weiß noch, dass mein Pferd mal abends eine Minikolik hatte. Rossebedingt. Der TA kam sofort angefahren. Da waren es 22 Uhr. Ich hatte ihn leider aus einem Restaurant geholt. (war keine Absicht). Die Kolik war auch schon vorbei, als er kam. Aber er gab dem Pferd eine Buscopanspritze und sagte, ich solle ihm Mash füttern. Meine Miteinstallerin kam gleich mit einem Eimer Mash angerannt, aber mein TA schnaufte nur abfällig. und sagte, ich solle in seine Klinik fahren, da würde ich eine

Scheppe Mash bekommen. Die kochten in der KLinik jeden Tag Mash frisch. Da war es schon 22:30, aber ich tat das natürlich.

Seitdem koche ich den Mash für mein Pferd immer selbst. Der selbstgemachte Mash schleimt einfach viel besser und auf den Schleim kommt es an. 2 Kochtöpfe, gebe ich zu, habe ich allerdings ruiniert, bis ich es konnte. Der Topf, wenn man es auf dem Herd macht, kann gar nicht groß genug sein.

Fertigmashs sind ganz lecker für´s Pferd, weil süß und bequem, aber selbstgekochtes Mash ist einfach besser.


pony  08.11.2021, 19:53

jetzt weiss ich auch endlich, warum so viele den leinsamen kochen. die rezepte sind einfach zu alt.

der blausäuregehalt in leinsamen ist mittlerweile so niedrig gezüchtet worden, dass es unnötig ist, ihn zu kochen.

wenn man ganz viel angst hat, nimmt man 45 grad heisses wasser. blausäure hat einen siedepunkt von 26 grad.

dafür konnte man vor 50 jahren problemlos mal eine scheibe zuckerrübe roh essen. das sollte man heutzutage tunlichst lassen. 250g rohe zuckerrübe können für einen menschen schon tödlich sein. sie hat den höchsten blausäuregehalt überhapt. ihr blausäuregehalt ist 50-100 mal höher als der von leinsamen.

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Dahika  09.11.2021, 12:57
@pony

aber schleimt es dann auch, wenn man den Leinsamen praktisch nicht mehr kocht?

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mash ist medizinisches diätfutter und wird nach massgabe des tierarztes zubereitet. man füttert es zwei- bis dreimal am tag über einen zeitraum von maximal 3 tagen oder 1x täglich bis zu 10 tage, je nach diagnose. es kann auch notwendig sein, kleine portionen von 1/2 liter stündlich zu füttern.

in der hauptsache wird mash zur entlastung des verdauungstraktes und zur darmfüllung (kleiemash ist annähernd nährstofffrei), aber auch zur flüssigkeitsergänzung nach kolik, bei rehe, bei verschlag, bei gicht, bei herz- und kreislaufproblemen und bei leberproblemen gefüttert, aber auch bei boxenruhe zur kolikvermeidung.

grundrezept für die "suppe"für ein grosspferd ist ein halbes mass weizenkleie und 1-2 mass kochendes wasser.

wasser auf die kleie giessen, gut verrühren und auf körpertemperatur abkühlen und dabei quellen lassen.

füttern.

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mash kann zudem mit leinsamen angereichert werden oder mit einem direkt vor dem verfüttern untergerührten geraspelten apfel, einer geraspelten möhre oder einer geraspelten roten bete.

nochmal zum leinsamen - den kann man kochen und so die wertvollen inhaltsstoffe weitgehend zerstören - oder rösten und ebenfalls die wertvollen inhaltsstoffe weitgehend zerstören - oder kalt ansetzen. kalt muss der leinsamen mindestens eine stunde mit der doppelten menge wasser vorquellen und dann auf die konsistenz einer suppe verdünnt werden.

es wird immer wieder mit dem blausäuregehalt argumentiert, aber der ist so niedrig, dass ein pferd schon 6-7kg leinsamen auf einmal fressen müsste, um ernsthaft schaden zu nehmen und symptome einer blausäurevergiftung zu entwickeln.

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die bezeichnung mash ist leider nicht geschützt, so dass jeder futtermittelhersteller auf sein schlabberfutter mash draufschreiben darf.

die meisten dieser fantasiefuttermischungen bestehen aus unnötigen bis schädlichen, bis krankmachenden inhaltsstoffen. nicht wenige hersteller verwenden sogar giftpflanzen in ihren mischungen.

das ist kein futter, sondern das sind süssigkeiten.

eine portion einer solchen futtermischung ist vergleichbar damit, wenn du einen halben schokoladenkuchen oder vier stücke buttercremetorte isst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Hallo Lunapipuna195,

erstmal ist es eine gute Idee. Unsere Pferde kriegen regelmäßig Mash, meistens selbstgemachte. Es gibt in Pferdeshops aber auch sehr gute, guck zum Beispiel mal hier: https://www.kraemer.de/Pferdebedarf-Pferdezubehoer/Pferdefutter-Zusatzfutter/Mash. Hier kaufen wir ein.

Unser Rezept:

Wirkung: Verdauungsregelnd, dazu ideal für ein schönes Haarkleid und besonders an nasskalten Winterabenden eine willkommene Abwechslung. Hilft bei der Anweidung als Unterstützung.

  1. Pro Pferd werden etwa 100 g Leinsamen eingeweicht. Das ist sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig. Bis zu 12 Stunden einweichen.
  2. Die 100 g Leinsamen werden 30 min lang mit 1-2 l Wasser gekocht. Die lange Kochzeit ist zur Zerstörung des Blausäuregehalts in rohen Leinsamen.
  3. Den gekochten Schleim vermischt man mit 500 g bis 1 kg Quetschhafer und ca. einem Pfund Weizenkleie. Eventuell kann kaltes Wasser nachgegossen werden, damit die Masse gut durchgefeuchtet ist. Sie wird lauwarm verfüttert.

Tipps:

  • Man kann den Geschmack noch verbessern, in dem man etwas Melasse zufügt oder Kräuter wie Kamille, Brennnessel oder Spitzwegerich mitkocht.
  • Wenn ein Pferd zu Verstopfung neigt, mischt man 1-3 Esslöffel Glaubersalz unter den Mash.
  • Natürlich kann man Mash auch ohne Kleie und Weizen verfüttern. Dazu kocht man ihn wie oben beschrieben und mischt ihn unter das übliche Futter.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde lieber gutes Mash kaufen.. Mit selber machen kannst du viel falsch machen

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde