Wie kann ich herausfinden ob ich wirklich an Gott glaube?

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Du musst dich selber erforschen, was du mehr liebst: den Glauben oder die Wahrheit? Wenn es der Glaube ist, musst du Bücher von gläubigen Menschen über den Glauben lesen, und dein Glaube wird sich stärken. Es ist wie das paddeln in einem Fluss zu dessen Mündung. Wenn du aber die Wahrheit leibst, hast du einen langen, anstrengenden Weg vor dir. Dann musst du die Bücher von ungläubigen wie von gläubigen Menschen lesen, die Argumente prüfen und mit dem was du selbst erlebt hast abgleichen. Du musst bereit sein, ständig neues zu lernen und ständig vermeintliches Wissen, was sich aber als falsch erwiesen hat, aus deinem Weltbild zu streichen.

Wenn es Gott nicht gibt, dann bist du als wahrheitsliebender Mensch auf dem richtigen Weg.

Wenn es Gott doch gibt, dann können zwei Fälle eintreten: Erstens, Gott liebt die wahrheitsliebenden Menschen. Dann bist du wiederum auf dem richtigen Weg.

Oder zweitens, Gott liebt die wahrheitsliebenden Menschen NICHT, sondern nur diejenigen, die den RICHTIGEN Glauben haben, also z.B. Juden, oder Animisten, oder Islamisten, oder Christen, oder Buddhisten, oder Pantheisten, oder Panentheisten, oder Shintoisten, oder Schamanisten, oder Wotanisten, oder Asatrus, oder Wiccas, oder Hinduisten, oder ..., und macht natürlich auch eine Unterscheidung, ob nun evangelisch oder katholisch oder orthodox oder evangelikal, Wotanist oder Odinist ... Wenn es so wäre, dann bist du mit deiner Wahrheitsliebe trotzdem auf dem richtigen Weg, denn dieser Gott wäre es nicht wert, verehrt zu werden.


Zwischenton  25.12.2013, 11:51

Sehr gute Antwort. Unterschreibe ich voll und ganz.

Dreimal DH :)

8
Silmoo  26.12.2013, 01:58

Nun schlägt es 13, ich habe das 13 te DH gegeben :-)

2
WotansAuge  26.12.2013, 11:01
@Silmoo

O.k. dann bekommst du jetzt von mir 13 DHs zurück :-)

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JTKirk2000  26.12.2013, 21:07

den Glauben oder die Wahrheit?

Sorry, aber darin sehe ich eine Wertung, die vollkommen unangemessen ist. Ich beispielsweise sehe keinen Widerspruch zwischen Glauben und Wahrheit und das Gegenteil zu behaupten stellt in meinen Augen eine Bevormundung gegenüber allen Gläubigen dar, zu welcher niemand qualifiziert ist.

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tachyonbaby  26.12.2013, 22:37
@JTKirk2000

@JTKirk2000: Dein Kommentar erinnert mich ganz spontan an einen Ausspruch des französischen Schriftstellers Nicolas Chamfort (1741 – 1794)

Der wahrhaft Gläubige untersucht keinen Glaubenssatz. Es verhält sich damit wie mit einer bitteren Pille: Wenn man sie kaut, ist man nicht mehr in der Lage sie herunterzuschlucken.

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WotansAuge  27.12.2013, 00:11
@JTKirk2000

@JTKirk2000

"...den Glauben oder die Wahrheit?" Sorry, aber darin sehe ich eine Wertung,

Das siehst du falsch. Theoretisch braucht tatsächlich zwischen den beiden kein Widerspruch zu bestehen, und ein solcher wurde auch nicht behauptet. Aber die Frage was man MEHR LIEBT, verlangt eine Entscheidung unabhängig davon, ob der Glaube der Wahrheit entspricht oder nicht.

Nehmen wir einmal an, die Darulisten hätten den richtigen Glauben. Egal wie groß oder wie klein die Anhängerschar der in der Wahrheit stehenden Gläubigen ist, es wäre auf jeden Fall eine Minderheit, weil keiner Religion mehr als 50% der Menschheit angehören. Dann wäre es doch sinnvoll und auch aus der Sicht des wahren Gottes lobenswert, wenn jeder Nicht-Darulist sich um Wahrheit und nicht um Glauben bemühte. Und dann wäre es ebenfalls sinnvoll und auch aus der Sicht des wahren Gottes lobenswert, wenn auch jeder Darulist sich um Wahrheit bemühte, denn wie könnte er anders erkennen, dass sein Glaube mit der Wahrheit übereinstimmt?

Es gäbe tatsächlich einen anderen Weg: nämlich dann wenn die Gläubigen EINER Religion einen Gebetserfolg (oder Erfolg in einem anderen magischen Ritual) hätten, der sich signifikant vom Gebetserfolg der anderen Religionen und vom Placeboeffekt unterscheiden würde. Aber so etwas gibt es nicht. Offensichtlich gibt es keinen Gott, oder es gibt zumindest keinen Gott, der Menschen mag, die den Glauben höher schätzen als die Wahrheit. Ich hoffe, die Schlussfolgerung ist nun verständlich geworden, dass ein jeder Mensch sich ständig um Erkenntnis der Wahrheit bemühen sollte - und zwar unabhängig was er selbst nun glaubt oder als Glauben seiner Eltern mitbekommen hat.

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Mir erging es ähnlich. Irgendwann waren die Zweifel so groß, dass ich mir fast sicher war, dass es keinen Gott geben kann. Jedenfalls bin ich mir heute sicher, dass der Gott, wie er in der Bibel beschrieben wird, garantiert nicht echt sein kann.

Aber was meiner Meinung nach das Hauptargument ist, nicht an Gott zu glauben: Wer sind wir denn, uns herauszunehmen, zu behaupten, wir hätten den einzig wahren Glauben gefunden? Das tut ja jede Religion. Und es ist die einzig logische Konsequenz, andere Religionen als "flasch" zu erachten, wenn man selbst an etwas glaubt. Und das hat mich immer gestört. Denn wenn es einen Gott gibt, dann ist er garantiert viel zu unbegreiflich und unfassbar, als dass wir ihn auch nur annähernd verstehen können.

Das ist nur meine Meinung. Du musst für dich selbst entscheiden.

Du musst Dich Fragen, ob Du daran festhalten willst, dass es einen Gott gibt oder ob Du daran nicht festhalten kannst. Der Glaube an Gott ist noch etwas mehr, denn man muss fest davon überzeugt davon sein, dass es auch tatsächlich einen Gott gibt. Genau so ist es bei Religonen. Irgendwann muss man sich selber klar machen, was man Glauben will und was man mit einem Selber vereinbaren kann. Wenn Du an Gott zweifelst musst Du Dich Fragen, warum Du zweifelst und ob Du dein ganzen Leben zweifeln willst.

Ich lese gerade von Noah Gordon SHAMAN, das Nachfolge-Buch vom MEDICUS, der gerade in den Kinos angelaufen ist.

Also: Shaman hat einen atheistischen Vater, stellt sich aber Fragen wie: Was hat die Sterne gemacht da draußen und die Sterne dahinter und dahinter? Er spürte, dass jeder Stern und Planet ein Teil eines komplizierten Systems ist, ähnlich wie der Knochen im Skelett oder in einem Tropfen Blut. So vieles in der Natur scheint organisiert, so geordnet, so kompliziert. Wer hat es so gemacht?

Jennifko, lies doch mal, auch in deiner Bibel, Römer 1 Vers 20: Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Größe sehen und erfahren können. Sie haben also keine Entschuldigung. Wenn du dir vorstelltst, dass Gott die Erde und alles, was uns täglich zur Verfügung steht, in seiner Weisheit gemacht hat, damit es uns gut geht und wir Freude am Leben haben, da kann einem das Herz vor Dankbarkeit schon überlaufen.

Du schreibst auch, dass du auch an Jesus nur unentschlossen glauben kannst. Du meinst, es jetzt mit "wissenschaftlichen" Augen zu sehen. Es wird einfach oft nicht verstanden, WARUM es Jesus Chistus und seinen Opfertod geben MUSSTE! Seid dem Sündenfall ist die Menschheit vom großen Gegenspieler Gottes gekiddnappt; und um Geiseln frei zu bekommen, muss ein Lösegeld bezahlt werden. Überlege einmal, was den Wert des Lebens dieses vollkommenen Menschen Jesus hätte ersetzen können. Du wirst sicherlich nichts Wertvolleres in dieser Welt benennen können. Die Bibel spricht ganz klar darüber, dass Gott in seiner Liebe zu uns, seinen Geschöpfen, diesen Preis für unsere Freilassung gestellt hat.

Es ist heute für viele Menschen auch nicht leicht, sich mit der Schöpfung zu beschäftigen, da ja die Evolutionstheorie überall proklamiert wird. Man wird für dumm und "unwissenschaftlich" hingestellt, wenn man an einen Gott und seine Werke glaubt. Aber glaube mir, es gibt viele Wissenschaftler, die an die Schöpfung glauben. Sie haben es oft erst später begriffen, da ihnen auf den Universitäten die Evolutionstheorie als selbstverständliche Tatsache mit wissenschaftlichen Begriffen serviert wurde. Sie haben damals die Aussagen ihrer Dozenten nicht in Frage gestellt, aber aufgrund ihrer Studien stellten sie sich selbst Fragen wie der o.e. "Shaman".

Und dann, Jennifko, stelle dir selbst die Frage: möchte ich mich mit Gott und seiner Schöpfung beschäftigen und dadurch einen großen Herzenfrieden erreichen oder möchte ich von Kritikern Gottes als "wissenschaftlich denkender Mensch" dastehen, aber in meinem Herzen bleiben immer diese bohrenden Fragen nach Gott. Du bist durchaus nicht unwissenschaftlich, wenn du dich mit den "Werken SEINER Hände" beschäftigst. Gott sagt sogar, dass wir all seine Werke nie, bis in alle Ewigkeit nicht erkunden können. Schau dir das Universum an, dann glaubst du's!


JensPeter  27.12.2013, 23:20

Eine sehr schöne und einfühlsame Antwort. Danke!

Auch Einstein und Newton glaubten an Gott.

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Du gehörst zur nicht gerade kleinen Gruppe der Agnostiker.

Es gibt Dinge für die gibt es weder Beweise noch Gegenbeweise. Dazu gehört auch die Existenz eines wie auch immer gearteten Gottes.

Meine Einstellung dazu in Form eines Liedes