Wie kann es sein, dass ein Kind jahrelang Therapie durch Ignoranz und Schweigen verweigert?

5 Antworten

Wie deutlich kann ein Kind noch sagen, lasst mich in Ruhe mit eurem Diagnosefimmel?

Man kann dem Kind Hilfe beratend und medikamentös anbieten, wenn es diese ablehnt sollte man sich damit abfinden.

Woher ich das weiß:Hobby – Nichts Menschliches ist mir fremd

ADHS und Therapieverweigerung gehen nicht Hand in Hand. Die Frage ist ob man einen Menschen der nicht therapiert werden will auf Teufel komm raus irgendwo hinschleppen muss ( nur weil man selber davon überzeugt ist)... Vorfälle müssen ja nicht immer neurologisch bedingt sein ( welche Vorfälle es gab hast Du uns nicht beschrieben). Nur weil man ADS / ADHS hat ist man ja nicht allgemeingefährlich oder nicht schulfähig etc..


LadyNoob 
Beitragsersteller
 13.01.2022, 09:48

AD(H)S konnte eben nicht diagnostiziert werden. Das Kind hatte große Probleme in der Schule dem Unterricht zu folgen. Es ließ sich ständig ablenken und war am Träumen. Zuhause saßen wir Stundenlang an den Hausaufgaben, es gab pure Verzweiflung und beide weinten oft einfach nur noch aus Überforderung. Erst später wurde klar, im Gespäch mit Lehrerin, dass die Hausaufgaben täglich nur 20 Minuten lang dauern sollten. Ein Vortrag einer Therapeutin ließ vermuten, dass es sicherlich ADS sein müsste. Allerdings kam Kinderärztin zum Entschluss, dass das Kind nicht 100% in das Bild passt.

Da allerdings defintiv etwas nicht stimmte und Probleme eben zur Überforderung und Verzweiflung führten hat man es eben auf therapeutischem Wege weiterversucht.

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 13.01.2022, 10:03
@LadyNoob

Zudem war es sehr schüchtern und introvertiert, aber war an sich immer sehr freundlich zu anderen Kindern. Hat sich aber auch im Unterricht öfter quergestellt wenn es keine Lust auf die Aufgaben hatte und kommunizierte sowas auch deutlich. Autorität durch fremde war öfter ein Problem, so war es ihm egal immer wieder mit mitgebrachten Spielzeug im Unterricht zu spielen und legte Hausaufgabenhefte trotz Aufforderunngen und Ermahnungen nicht vor.

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 13.01.2022, 15:11
@Libi2021

Die Noten waren ganz gut soweit verschlechterte sich aber ab der 5. Klasse. Laut Lehrern wurden Beteiligung und Interesse an Themen gezeigt die scheinbar interessant waren. Bei anderen fächern sind die Noten deutlich schlechter, bei denen das Interesse und die Aufmerksamkeit nicht geweckt wurden

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Libi2021  13.01.2022, 16:11
@LadyNoob

Reichen den die Noten zum durchkommen? Es wird später nicht unbedingt schwerer insofern das Feld befriedigt wird, wo starkes Interesse besteht. Mal angenommen es wäre ADHS, dann muss man kein schlechtes Leben absolvieren nur weil man nie der Norm entsprechen wird. Das ist eine grundsätzliche Frage unserer Gesellschaft, muss denn alles wegtherapiert werden? Ich persönlich sage, nein. Schränkt es einen Menschen erheblich im eigenen Glück ein, wäre es wieder etwas Anderes. Doch Glück finden heißt nicht: Ich muss alles tun um einer vermeintlichen Norm zu entsprechen.

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 13.01.2022, 19:54
@Libi2021

Ja also ehrlich gesagt war ich das früher. Mir wurde vor ca einem Monat ADS diagnostiziert und es steht noch ASS im Raum. Ich hab massive Probleme im leben bis heute. Es ist früher ziemlich vieles merkwürdig abgelaufen (auch seitens der klinik) und daher wollte ich die Frage mal ganz neutral stellen und andere Meinungen hören. Es ist auch interessant, dass sowohl ich, meine Eltern, wie auch die Lehrer und Pädagogen eine ganz unterschiedliche andere Sicht auf mich haben. Also quasi 3 unterschiedliche Sichten/Beobachtungen und Meinungen, über mein Verhalten.

Mir erschien es nicht normal, dass ein eigentlich sehr zurückhaltendes, "schüchternes", freundliches Mädchen, sich derart über Jahre stur stellt und einfach kein Wort mit einem Therapeuten wechselt. Zumal diese ja sicher Ansätze hatten um an Kinder besser ran zu kommen. Ich hab mich immer daran gestört beobachtet zu werden, befragt zu werden und dass Leute über mich Notizen machten und sich womöglich anschließend austauschten. Wie ich vorhin erfuhr habe ich auch geäußert, dass die Leute im dem Fall ja einfach lügen über mich verbreiten könnten. Zudem habe ich den ganzen Sinn der Therapie wohl einfach nicht verstanden. Es gab einige Fehler und ich versuche auch mein Verhalten neutral von außen zu betrachten..

ich kenn ja nur meine Sicht und meine Mutter war damals einfach nur verzweifelt und wollte mir helfen, aber das einzige was sie zu hören bekam, war eben dass ich jegliche Therapie verweigerte. Finde es auch ein wenig komisch, dass die adhs spezialisierte Kinderärztin mir das nicht diagnostizieren konnte..

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Libi2021  14.01.2022, 18:20
@LadyNoob

Wie äußern sich Deine Schwierigkeiten wenn ich fragen darf?

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 14.01.2022, 18:34
@Libi2021

Also meinst du die ads typischen Schwierigkeiten an sich?

Das wären aufjedenfall ständiges abgelenkt sein, immer nebenbei am malen oder spielen mit eigenen Sachen. Ich habe immer sehr viel geträumt, so saß ich in der Schule (aber auch Zuhause und auch heute noch) immer da und hab auffällig viel aus dem Fenster geguckt und Vögel etc beobachtet, ich hatte oft wenig Konzentration und Ausdauer, bei Dingen die mich interessieren konnte ich aber große Motivation aufbringen.

Hausaufgaben dauerten stundenlang und führten zu nichts. Meine Mama saß immer bei mir und war auch einfach am verzweifeln. So war es wohl oft so, dass wir irgendwann einfach nur noch weinend dort saßen.

Ich hatte immer Probleme in der Schule. Aber der 5. Klasse sind meine Noten sehr schlecht geworden, sodass der Besuch einer Hauptschule geraten wurde. Dumm an sich war aber definitv nicht. Ich lag im oberen durchschnittabereich.

Ich galt immer als sehr zurückhaltend und schüchtern und war auch Zuhause auffällig brav und lieb. Allerdings wurde ich ab der 5. Klasse auch öfter aufmüpfig und stur und kam Aufgaben und Anforderungen nicht nach die mir aufgetragen wurden. Auch konnte ich immer sehr deutlich für meine Anliegen und Interessen einstehen. Das war hinsichtlich darauf dass ich ja immer das liebe so schüchterne Kind war eigentlich komisch 😂

Nach der ganzen Klinikzeit und dem realschuljahr kam ich auf ein Internat. Allerdings brachte das nicht die gewünschte Besserung und es folgte eine sehr, sehr anstrengende jugend..

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Libi2021  14.01.2022, 18:38
@LadyNoob

Ja, dies ist typisch....ohhh ein 🐿️ 😍 schau mal. Gab es denn ein berufliches Happy End?

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 14.01.2022, 19:19
@Libi2021

Ja genau so 😂

Ne es gab noch ganz viele Jahre Katastrophe. Ich war anschließend noch ein paar Jahre im heim und lebte dann wieder bei meiner Mutter, mit der ich mich überhaupt gar nciht mehr verstand. Es folgte eine schlimme Zeit und es ist seit Jahren ein auf und ab.

Ich lebe jetzt seit einigen Jahren in meiner eigenen Bude mit Partner. Ich habe seit fast nem Jahr vor Corona ein paar für mich größere Fortschritte erzielt gehabt. Aber als ich die letzte Arbeit hinschmiss aufgrund von Panikattacken sah ich ein, dass ich alleine einfach nicht vorwärts komme.

Nun bin ich zum ersten mal freiwillig in Behandlung. Aufgrund der jahrelangen therapeutischen vorgeschixhten hab ich mich immer geweigert. Ich leider unter vielen Sachen. Hab viele Ängste und Schwierigkeiten, aber auch mir teils unerklärliche Verhaltensweisen und Eigenarten. Ads wurde vor einem Monat diagnostiziert und autismus steht nun noch im Raum.

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Libi2021  14.01.2022, 19:28
@LadyNoob

Du siehst die Welt mit anderen Augen. Unerklärlich nicht, es gibt ist nur merkwürdig insofern man den Durchschnittsmensch als Referenz nimmt. 😅 Du hast bestimmt ebenfalls Dinge welche Dir besonders liegen.

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Vllt hat es nicht mal ADHS. Das wird immer zu schnell von den Eltern (!) diagnostiziert. Kannte auch 2 Mädls, die es in der Volksschule angeblich gehabt haben sollen. Das sind Kinder! Die sind nun mal aufgedrehter und haben viel Energie, wenn sie nicht gefordert werden und den ganzen Tag rumliegen... Jedenfalls war 1 Mädchen komplet ruhig und das zweite war eben ein sehr lebensfrohes nettes Mädl und konnte sich aber trtz immer konzentrieren.......


LadyNoob 
Beitragsersteller
 13.01.2022, 09:50

Es ging nicht um aufgedrehtheit. Der Verdacht war ADS. Es ging um große Konzentrationsprobleme, ständiges abgelenkt sein durch Dinge und Träumereien. Hausaufgaben führten oft zur Verzwiflung und Überforderung.

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KannieDo  13.01.2022, 14:02
@LadyNoob

Bei mir auch manchmal... Also das mit den HÜs... Aber ich habe mur gesagt, was ich denke :)

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LadyNoob 
Beitragsersteller
 13.01.2022, 15:15
@KannieDo

Es mag ja sein dass dir bei anderen Kindern Dinge nicht aufgefallen sind. Aber hier wurde sich auch nicht einfach was aus der Nase gezogen und das wollte ich verdeutlichen und hab somit mal Auffälligkeiten angeführt, die eben auch für große Probleme sorgten.

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KannieDo  13.01.2022, 19:02
@LadyNoob

🤷‍♀️🤷‍♀️🤷‍♀️🤷‍♀️

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wie unprofessionell ist das denn, als Therapeut jahrelang "Therapie" zu machen ohne Fortschritt oder auch nur Aussicht darauf mangels Compliance des Patienten?!

(Bin selbst Therapeut (anderer Bereich), nach spätestens 5-8 Einheiten breche ich ab und sage, sorry, bin nicht der Richtige, ich komm nicht weiter, Ende der Therapie)


LadyNoob 
Beitragsersteller
 13.01.2022, 09:42

Es gab verschiedene Therapien mit verschiedenen Therapeuten. Erst wöchentliche einzeltherapie und mit Eröffnungen der tagesklinik kam es dort hin und hatte verschiedene Therapien und auch therspeutenwechsel für die geschprächstherapie.

Durch Fehlinterpretation des gespielten und "detailreich" (bauchnabel) gemalter Bilder, kam es nach einer Weile allerdings stationär in eine Klinik, da die Vermutung war, dass das Kind Missbraucht wurde.

Allerdings wusste es ja nicht warum es nun auf die stationäre musste. Und sagte in einem ruhigen Moment der Mutter lediglich auf anfrage, es habe eine gefangene Prinzessin mit lego gebaut und der prinz käme sie retten. Die Interpretation der Psychologen war allerdings, das Kind gefesselt und hilflos ausgeliefert, der Prinz der Täter.

In der stationären lief alles wie vorher auch ab. Sturheit und Schweigen. Natürlich war das auch eine recht schreckliche Erfahrung von den Eltern und Zuhause getrennt zu werden und auch die Klinik war alles andere als gut.

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Kinderdiagnose ist allgemein schwieriger wie viele glauben. Aber die Anzeichen für ADS sind eigentlich oft recht typisch.