Wie kann man diese Karikatur (Geschichte) deuten?
Hi,
ich schreibe morgen eine Klausur und ich muss diese Karikatur deuten. Habe echt schon versucht sie zu verstehen, jedoch komme ich nicht ganz klar. also das grundthema ist offenbar das scheitern der revolution 49. Doch ich verstehe das mit den hüten und mit andere zeiten - andere sitten nicht. Ist hier jemand sehr schlau und ein pro und kann mir bitte helfen
karikatur: http://jgsaufgab.de/intranet2/geschichte/geschichte/gk/48er9.jpg
xoxoxoxoxoxoxox
Jenni ♥
5 Antworten
Also das Verneigen steht für Respekt und Unterwerfung, es geht bei den Karikaturen vor allem um die '48 er Revolution und ihr Scheitern.
Die Ausgangslage wäre: Die Leute wollten gerne eine Verfassung, Kaiser war dagegen, irgendwann kam es durch einen versehentlichen Schuss zu einem Tumult bei denen Menschen getötet wurden (soweit ich weiß war der erste Schuss der wohl von jemandem aus dem militär oder der Königichen Garde abgegeben wurde ein Unfall, daraus entwickelte sich dann aber dieser Tumult).
Der König, Friedrich Wilhelm IV von Preußen, huldigte den 'Märzgefallenen' und versprach eine verfasusngsgebende Versammlung zu gestatten, die dann letztlich als Parlament in die Paulskirche einzog.
Die hatten dann die Chance eine Verfassung auszuarbeiten, als sie die dann aber endlich hatten, hat der König die Kaiserkrone, die sie ihm antrugen abgelehnt, weil er keine Krone wollte, an der der Ludergeruch der Revolution hafte, die radikalen Flügel spalteten sich ab und sorgten für Unruhe auf den Straßen und letztlich hätte die Nationalversammlung ihre Verfassung ohnehin schlecht durchsetzen können, weil die Macht noch immer bei den Fürsten lag.
Da das ganze Experiment also ziemlich gescheitert war, hat Friedlich Wilhelm IV die Nationalversammlung '49 wieder aufgelöst, es blieb alles beim alten und die Männer, die sich schon als neue Verfassungsväter gesehen haben, waren letztlich schlicht udn einfach wieder Untertanen, die, genau wie das ganze Volk dem König huldigen mussten, so wie er es ein Jahr zuvor mit den Märzgefallenen getan hatte.
Letztlich stellt deine Karikatur diese amüsante Tatsache dar, wie ein Vorher-Nachher Bild-
LG
Bevi
Links: Unter dem Eindruck der Revolution verneigt sich F. W. IV. vor den Bürgern (Er nimmt als Zeichen des Respekts seinen Helm - seine "Hut" - ab.). M. a. W. er gibt sein berühmtes Verfassungsversprechen (natürlich ohne ehrlichen Vorsatz, es einzuhalten).
Rechts: Die Revolution ist gescheitert. Jetzt fordert er in alter Manier von den Bürgern Respekt = Unterwerfung.
Ja, aber das war wohl schon am 19. März.
Ich glaube nicht, dass es auf solche Details ankommt. Die weiß euer Geschichtslehrer auch nicht, ohne nachzuschlagen.
März 1848: Revolution in Berlin, Volk siegt in Barrikadenkämpfen. Bei der Aufbahrung der gefallenen Revolutionäre rief das Volk dem König zu: "Hut ab!" und er musste sich vor den Gefallenen verneigen, eine moralische Niederlage des Königs.
April 1849: Die Monarchen haben die Macht wieder in den Händen und können den besiegten Revolutionäre befehlen, die Hüte vor dem König abzunehmen. Der König rächt sich also für seine Niederlage in den Märzkämpfen.
Die Zeiten haben sich innerhalb von kürzester Zeit verändert.
Es gab ja die deutsche Nationalbewegung der Bürger (Revolution) 1848. Damals hatten die Protestler die Vorteile und der preußische König Friedrich Wilhelm IV: musste sich den zornigen Volksmassen beugen. Die Pickelhaube steht hier als Zeichen der Macht über Preußen (die muss er abnehmen und sich unterwürfig verneigen - also nachgeben)
Ein Jahr später haben sich die Machtverhältnisse geändert und die Revolution ist gescheitert - da müssen dann die Revolutionäre wieder "den Hut ziehen"
Also auf Bild 1 verneigt sich der Kaiser vor den gefallenen Soldaten wenn ixh mixh recht entsinne
danke! :) aber eine Frage, er verneigt sich doch aufgrund der gefallenen revolutionäre bei den Barikadenkämpfen in berlin, oder?